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Verstappen, Vettel & Co.: So heissen ihre neuen Autos

Von Mathias Brunner
Dieses (von uns stark aufgehellte Bild) hat Mercedes getwittert

Dieses (von uns stark aufgehellte Bild) hat Mercedes getwittert

Ab 23. Februar testen die GP-Teams ihre neuen Rennautos auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Wir sagen, wie die Fahrzeuge genau heissen und was hinter den teilweise rätselhaften Bezeichnungen steckt.

Alle Jahre wieder: Die Tifosi diskutierten leidenschaftlich darüber, wie das neue Rennauto aus Maranello wohl heissen könnte. Denn Ferrari machte aus der Bezeichnung der roten Göttin immer wieder ein Staatsgeheimnis. Vor einem Jahr wählte Teamchef Mattia Binotto einen pragmatischen Ansatz – der Renner von Charles Leclerc und Carlos Sainz hiess SF21, für Scuderia Ferrari und das Jahr 2021.

Folgerichtig wäre nun SF22 an der Reihe, doch in der Vergangenheit betrat Ferrari in Sachen Rennwagen-Kennzeichnung oft merkwürdige Wege: Die auf den ersten Blick rätselhafte Bezeichnung des 2017er Renners etwa, SF70H, schlüsselte sich so auf – Scuderia Ferrari, 70 für den 70. Geburtstag der Firma, H für Hybridtechnik.

2018 dann hiess der Wagen SF71H. Folgerichtig hätte das Auto für die Saison 2019 SF72H heissen müssen, aber was ist bei Ferrari schon folgerichtig? Prompt wurde der 2019er Ferrari von Sebastian Vettel und Charles Leclerc SF90 genannt, für 90 Jahre Scuderia Ferrari. 2020 folgte der SF1000, weil Ferrari in Mugello 2020 den 1000. Formel-1-WM-Einsatz bestritt.

2022 feiert Ferrari 75-jähriges Firmenbestehen, durchaus möglich, dass wir daher einen SF75 zu sehen erhalten.

Der grosse Enzo Ferrari selber mochte Typenbezeichnungen, die auf Zylinderzahl und Hubraum Rückschlüsse liessen. Der legendäre Ferrari 312 hiess so, weil er einen Dreiliter-Zwölfzylindermotor aufwies, der Haifischmaul-156er hiess so, weil im Heck ein 1,5-Liter-V6-Motor arbeitete.

Aber wie schaut das bei den anderen Rennwagenherstellern aus?

Mercedes nannte 2021 den Weltmeisterwagen W12 (vollständig: Mercedes-AMG F1 W12 E Performance), um an die glorreiche Rennvergangenheit anzuknüpfen, wie den W25 der Dreissiger Jahre oder den W196 der Fünfziger Jahre, das W steht schlicht für Wagen. Das neue Auto von Lewis Hamilton und George Russell wird W13 heissen.

Mercedes twitterte am 1. Januar 2022 als Appetithappen ein stark abgedunkeltes Fahrzeug: «Neues Jahr. Neuer Mercedes.» Aber niemand glaubt ernsthaft daran, dass der kommende GP-Renner wirklich so aussehen wird, wie das von uns aufgehellte Bild zeigt.

Red Bull Racing ging 2021 pragmatisch vor: Auf den RB16 von 2020 folgte der RB16B, als Evo-Modell mit identischem Chassis. Die 17 wird 2022 übersprungen, das neue Auto von Max Verstappen und Sergio Pérez wird der RB18 sein. Teamchef Christian Horner erklärte dazu: «2021 mit einem aus Spargründen übernommenen, leicht geänderten Chassis war eine Ausnahme. Wir wollen zurück zu einer Zahl, die zeigt, wie viele Saisons wir in der Formel 1 sind, daher die 18.»

Beim Rennstall aus Silverstone hat sich in den vergangenen Jahren viel getan. Bei Force India bezog sich VJM11 von 2018 auf den Namen von Mitbesitzer Vijay Mallya, doch im Sommer 2018 wurde das Team aus Enstone verkauft. Der Wagen hiess fortan RP19 für Racing Point und das Jahr 2019, 2020 folgte naheliegend der RP20. Aber für 2021 wurde aus Racing Point neu Aston Martin, und damit begann bei der Rennwagenbezeichnung ein frisches Kapitel. Der Wagen von Sebastian Vettel und Lance Stroll hiess AMR21, für Aston Martin Racing und das Jahr 2021. Logischerweise kommt jetzt der AMR22.

McLaren stellte vor wenigen Jahren um. Der McLaren MP4-31 war 2016 der 30. Wagen von «Marlboro Project Four» – der ursprüngliche Rennstall von Ron Dennis. Die Zahl blieb, das Kürzel änderte: Um den Neuanfang beim britischen Traditionsrennstall zu zeigen, hiess der 2017er Bolide MCL32 (MCL für McLaren), daher folgten MCL33, 34 und 35. Seit 2021 fährt McLaren wieder mit Mercedes-Power. Kürzel des Wagens von Daniel Ricciardo und Lando Norris daher, als Knicks vor Mercedes – MCL35M. Das M entfällt 2022, das Auto wird MCL36 heissen.

AlphaTauri (vormals Toro Rosso) trat 2021 mit einem AT02 an, dem zweiten Modell unter der neuen Rennstallbezeichnung (vormals Toro Rosso). Das nächste Auto heisst demzufolge AT03.

Wie bei Racing Point und Aston Martin gab’s auch beim Rennstall aus Enstone einen Neuanfang: Renault war offiziell von der Formel-1-Bühne abgetreten, damit war auch das Kürzel R.S. (für Renault Sport) passé. Das Team mit Werken in England (Chassis) und Frankreich (Motor) trat 2021 als Alpine F1 Team an, der Wagen von Fernando Alonso und Esteban Ocon hiess A521, als Gruss an die Historie, weil Renault 1975 das erste Prototypen-Chassis für den Formel-1-Einstieg Alpine A500 nannte. Wird der historische Hintergrund beibehalten, wären wir 2022 beim A522.

Haas begann sein Formel-1-Abenteuer mit dem Modell VF-16. Das VF bezieht sich auf die ersten CNC-Maschine des Unternehmers Gene Haas, die damals VF-1 genannt wurde. VF steht für vertikales Fräsen, intern wurde gewitzelt, die VF-1 bedeute die Allererste (very first one). So oder so: Der 2022er Renner von Haas heisst VF-22.

Im Sommer 2020 ist der Traditionsrennstall Williams verkauft worden: Sir Frank Williams und seine Tochter Claire traten ab, die Investmentfirma Dorilton Capitol übernahm. Die US-Amerikaner machten aber klar: Die Renner werden weiterhin Williams heissen. Daher ist auch die Typenbezeichnung geblieben, 2021 mit dem Modell FW43B. Nun müsste eigentlich ein FW44 kommen.

Sauber ist ein Sonderfall, nicht nur wegen des Standorts Schweiz. Das Team heisst offiziell Alfa Romeo Racing Orlen, aber die Autos werden bei Sauber Motorsport in Hinwil gebaut, und die Rennwagenbezeichnung von Peter Sauber ist geblieben. Das C des 2021er Rennwagens vom Typ C41 bezieht sich auf einen Menschen – auf die Ehefrau von Firmengründer Peter Sauber, Christiane. Für die GP-Saison 2022 sollte der C42 kommen.

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