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Quoten-Krise: Fans durch Identifikation gewinnen
Die DTM musste 2021 ein dickes Quoten-Minus einstecken, die Formel 1 erlebte in Deutschland ein regelrechtes Debakel, was allerdings dem Wechsel zum Pay-TV zu verdanken ist. Wie schlimm ist die Lage?
Formel 1
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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Die Formel 1 hat gelitten, die DTM deutliche Verluste hinnehmen müssen – der Motorsport hat es weiterhin nicht leicht im deutschen Fernsehen. Das Quoten-Desaster in der Königsklasse mit Verlusten von über 50 Prozent ist dabei keine Überraschung, sondern das Ergebnis des Wechsels vom Free- ins Pay-TV.
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Eine deutliche Besserung hin zu den Quoten der vergangenen Jahre, die im Schnitt bei mindestens vier Millionen Zuschauern lagen, ist utopisch. Sky schaffte im Bestfall Quoten knapp über der Millionen-Grenze, und die vier Rennen, die RTL 2022 wie schon 2021 zeigen wird, reißen es auch nicht raus. In der DTM ist der Rückgang nicht so dramatisch, von 581.000 auf 440.000 aber markant. Hat der Motorsport generell ein Zuschauer-Problem? "Motorsport muss sichtbar bleiben. Ich finde es zum Beispiel schade, dass die Formel 1 in Deutschland nur noch bei Sky zu sehen ist, das sieht man auch an den Zahlen. Man muss die jungen Leute zum Motorsport ziehen, denn sie sind die Zukunft", sagte Sat.1-Moderatorin Andrea Kaiser im Interview mit SPEEDWEEK.com.
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Wie gewinnt man die Fans?
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Ihr fünf Jahre alter Sohn findet zum Beispiel viele andere Dinge interessanter als ein zweistündiges Formel-1-Rennen, verriet sie. Aber: "Der Motorsport befindet sich angesichts der Umweltschutz- und Klima-Diskussionen in einem Wandel, der aber auch befruchtend und positiv sein kann. Es wird immer Veränderungen geben, es wird aber auch immer einen Platz für Motorsport geben."
Fans gewinne man durch "Identifikation", so Kaiser: "Durch Nähe. Oder Stars, die zum Anfassen sind. Man muss sich öffnen und die Menschen sichtbar machen." Jubel in Österreich
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Bei den Nachbarn in Österreich sieht die Situation anders aus, dort beflügelt Zusammenarbeit offenbar genauso wie Konkurrenz. Dank des dramatischen Saisonverlaufs jubeln die Redaktionen von ServusTV und ORF über Quoten, von denen in Deutschland nur geträumt wird. "Wir können auf unsere erste Saison in der Königsklasse stolz sein", resümiert ServusTV-Sportchef Christian Nehiba. "Der ORF hat die Messlatte in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hoch gelegt, aber wir waren vom ersten Saisonrennen an durchaus auf Augenhöhe und haben ein Millionenpublikum erreicht. Wir haben um Andrea Schlager und Andreas Gröbl ein tolles und sympathisches On-Air-Team auf die Beine gestellt. Unseren Experten Niko Hülkenberg, Mathias Lauda, Christian Klien, Philipp Eng und Philipp Brändle ist es hervorragend gelungen, auch komplexe Themen für jedermann verständlich aufzubereiten. Das haben auch die Zuseher honoriert." Das heißt in Zahlen: 3,3 Millionen Seher als kumulierte Reichweite für 12 Rennen (elf plus der von beiden Anstalten übertragene Österreich-GP) mit Höchstwerten beim GP von Saudi-Arabien (777.000 Seher über 12 Jahre) bzw. beim GP der Niederlande (45,6 Prozent Marktanteil über 12 Jahre). Die durchschnittliche Reichweite lag zwischen 533.000 Sehern (Niederlande/aber höchster Marktanteil 45,6 Prozent) und Saudi-Arabien, wo den zweiten Re-Start sogar 829.000 Menschen verfolgten. Der Marktanteil schwankte zwischen 45,6 (Niederlande) und 19,5 Prozent (Mexiko, aber 700.000 Seher).
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Finale der Knaller Der Knaller auch beim ORF war natürlich das Finale: Den Grand Prix von Abu Dhabi verfolgten im Schnitt 1,116 Millionen Seher (55 Prozent Marktanteil), in der Spitze waren es 1,223 Millionen. Damit wurde der Kehraus 2021 der meistgesehene GP im ORF seit Österreich 2000 (1,171 Millionen). Für ORF-TV-Sportchef Hans Peter Trost hat sich "an den tollen Reichweiten und Marktanteilen zum einen gezeigt, dass Konkurrenz das Geschäft belebt, und andererseits, wie gut der ORF mit dem bewährten Duo Ernst Hausleitner und Alexander Wurz sowie der gesamten Crew rund um Teamchef Marc Wurzinger aufgestellt ist. Auch das Formel 1 Motorhome und die neuen Expertinnen und Experten Corinna Kamper, Bianca Steiner, Ferdinand Habsburg und Robert Lechner haben sich von Beginn an bei den Fans große Beliebtheit gesichert. Wir freuen uns schon auf 2022." Die maximale Reichweite der ORF-Übertragungen lag kumuliert bei 4,743 Millionen oder 63 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahren. Der Schnitt betrug 702.000 Seher bei 39 Prozent Marktanteil.
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Kuriosität des Jahres: Der Grand Prix von Belgien, der sich wegen Wetter-Kapriolen über fünf Stunden hinzog, wobei nur kurz hinter Safety-Car gefahren wurde, hatte auch noch 691.000 Zuschauer im Schnitt – die außer der einen Runde auch Le-Mans-Sieger und LMP2-Weltmeister Ferdinand Habsburg beim Testen (von Pommes Frites) sehen konnten … Gut angenommen wurden auch die anderen Angebote der Sender zur Formel 1: 3,0 Millionen Netto-Views des Streamings im ORF (inklusive Motorhome-Nachbetrachtung). ServusTV verzeichnete beim Rennen in Dschiddah 273.000 Video-Views in den digitalen Kanälen. Die Aufteilung der Formel-1-Übertragungen zwischen ServusTV und ORF ist bis zur Saison 2023 ausgehandelt. Wer welche Rennen der Saison 2022 überträgt, soll bis Ende Januar entschieden werden – und auch, ob aus Spielberg wieder beide Sender übertragen.
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