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Martin Brundle zu Toto Wolff: «Das ist inakzeptabel»
Der langjährige Formel-1-Fahrer Martin Brundle (62) blickt auf die WM-Entscheidung 2021 zurück. Der Engländer glaubt nicht an Betrug beim Finale und kritisiert Mercedes-Teamchef Toto Wolff.
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Die Aufregung bei vielen Formel-1-Fans und -Fachleuten über das kontroverse WM-Finale von Abu Dhabi 2021 hat sich kaum gelegt. Der neue FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem (60), am 17. Dezember als Nachfolger von Jean Todt gewählt, will mit einer umfangreichen Untersuchung und entsprechenden Regeländerungen, vielleicht sogar mit Personal-Wechseln, die Glaubwürdigkeit seiner Organisation festigen.
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Aber unter zahlreichen Hamilton-Anhängern wird sich trotzdem der Eindruck halten: Dem Mercedes-Star wurde am 12. Dezember 2021 der Titel gestohlen, auf sozialen Netzwerken schreiben sie von Betrug. Der langjährige Formel-1-Fahrer Martin Brundle (62) sagt in einer Sondersendung unserer Kollegen der britischen Sky: "Was in Abu Dhabi passierte, ist jammerschade für den Sport. Die ganze Welt blickte auf uns, und dann wurde tollpatschig gehandelt. Die Leute wurden verwirrt, viele Fans sind wütend." "Aber wenn du jemanden des Betrugs beschuldigst oder der Manipulation eines solchen Grossanlasses, dann musst du dafür Beweise haben oder sehr gute Anwälte. Ich sehe keinen Betrug und keine Manupulation, aus dem einfachen Grund, weil in diesem Chaos der letzten Runden überhaupt keine Zeit dafür war. Wir haben vielmehr eine Lawine von Informationen und Aufforderungen und Entscheidungen der Rennleitung erlebt. Fehler wurden gemacht. Die Regeln wurden in abgekürzter Version umgesetzt und unterm Deckmantel, wonach die Teams keinen Rennschluss hinter dem Safety-Car erleben wollen." "Wie man das alles nun aufdröselt und analysiert, das ist eine andere Frage. Denn ein Teilaspekt des Ganzen ist auch, dass Red Bull Racing nichts falsch gemacht hat. So wie ich die beteiligten Menschen kenne, war bei der Rennleitung keine böse Absicht im Spiel." Als eine der Folgen des WM-Finales von Abu Dhabi 2021 ist absehbar, dass die direkte Leitung von den Teamchefs zu Formel-1-Rennleiter Michael Masi künftig unterbunden wird. Brundle, mit Jaguar 1988 Sportwagen-Weltmeister und 1990 Le Mans-Sieger, fährt fort: "Das muss aufhören! Beim ersten Safety-Car-Einsatz in Abu Dhabi, als der Alfa Romeo von Antonio Giovinazzi liegenblieb, hatten wir sofort Mercedes-Teamchef Toto Wolff am Funk: ‘Hey Michael, no safety car!’ Das ist ein Versuch, eine sicherheitsrelevante Entscheidung zu beeinflussen. Das ist komplett inakzeptabel, und Toto weiss das auch." "In Zeiten des früheren Rennchefs Charlie Whiting und seiner rechten Hand Herbie Blash hätte Herbie in solch einem Fall geantwortet: ‘Charlie hat gerade etwas viel zu tun, er kommt auf dich zurück.’ Was natürlich nie passiert ist, weil Whiting sich um die aktuelle Situation kümmerte und etwa zu entscheiden hatte, wann ein Rennen wieder freigegeben werden soll." Es war in der Saison 2021 einige Male zu hören, wie Michael Masi von Teamchefs am Funk bedrängt wurde. Martin Brundle findet: "Das ist für mich einer der unangenehmsten Aspekte der ganzen Saison. In Saudi-Arabien oder Silverstone begaben sich sogar Teamchefs zur Rennleitung, noch während des Grand Prix. Das geht gar nicht. Das wäre, als würde ein Fussball-Coach während des Spiels aufs Feld stapfen und versuchen, mit dem Schiedsrichter eine Diskussion zu beginnen, wie das Spiel weitergehen soll." Heisse Frage: Wird Formel-1-Rennleiter Michael Masi seinen Job behalten? Der 158-fache GP-Teilnehmer Martin Brundle weiter: "Wenn FIA und Formel-1-Leitung wollen, dass Michael bleibt, und wenn er selber das auch will, dann hat er nur noch einen Pfeil im Köcher. Ich weiss nicht, ob das für alle Leute tragbar ist." "Aber wer davon spricht, Masi ersetzen zu lassen, der sollte vorsichtig sein, was er sich wünscht. Und überhaupt: Wer würde diesen Job derzeit wollen? Masi zu ersetzen, das löst zudem das Problem nicht. Michael wird viel Unterstützung benötigen, und ich glaube, dass derzeit beleuchtet wird, ob diese notwendige Unterstützung noch vorhanden ist – vor allem vor dem Hintergrund einer Rekordsaison mit 23 Rennen."
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Wintertestfahrten 23.–25. Februar: Barcelona, Spanien 11.–13. März: Sakhir, Bahrain
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