Zak Brown (McLaren) über Audi: «Wir warten ab»

Von Mathias Brunner
Finden McLaren und Audi zusammen?

Finden McLaren und Audi zusammen?

Ende Februar 2022 soll der Aufsichtsrat von Volkswagen darüber entscheiden, ob der Konzern mit den Marken Porsche und Audi in die Formel 1 kommt. McLaren-CEO Zak Brown bestätigt Gespräche.

Formel-1-Geschäftsleiter Stefano Domenicali will die Königsklasse um weitere Motorenhersteller bereichern. Wunschkandidat ist der Volkswagen-Konzern, mit den Premium-Marken Porsche und Audi. Vertreter der beiden deutschen Autohersteller haben an allen Projektsitzungen teilgenommen, in welchen die Formel-1-Motorgeneration ab 2026 definiert wird. Der frühere VW-Motorsportchef Jost Capito, heute Teamchef des Williams-Rennstalls, weiss: «Das Interesse ist da, sonst wären sie bei den zahlreichen Sitzungen nicht am Tisch gewesen.»

Die Formel 1 hat dem VW-Konzern den roten Teppich ausgerollt. Ein Knackpunkt war der Einsatz jenes elektrischen Generators, der am Turbolader Energie gewinnt. Eine Technik, deren Entwicklung sündhaft teuer war und keine Serienrelevanz besitzt. Diese so genannte MGU-H (motor generator unit heat) wird es ab 2026 nicht mehr geben, dafür wird der Anteil der kinetischen Energierückgewinnung auf das Dreifache erhöht (fast 500 PS), dazu wird auf 100 Prozent Bio-Kraftstoff umgestellt. Das ist im Sinne von Volkswagen.

Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung soll beim VW-Konzern Ende Februar 2022 die Entscheidung darüber fallen, ob die Marken Porsche und Audi 2026 in die Formel 1 gebracht werden.

Einen Einstieg mit eigenem Auto – wie es Porsche und Audi in der Langstrecken-Weltmeisterschaft an den Start gebracht haben – wird es nicht geben: zu aufwändig, zu teuer, zu lange Anlaufzeit, um konkurrenzfähig zu sein. Angestrebt wird vielmehr entweder die Übernahme eines Teams oder die Rolle des Motorpartners. Mögliche Verbündete: Red Bull, McLaren, Williams und Sauber.

Ein GP-Rennstall ist seit Einführung des Kostendeckels kein finanzielles Fass ohne Boden mehr; ganz im Gegenteil sieht das Konzept von Formel-1-CEO Domenicali so aus, dass die Rennställe mit Gewinn arbeiten können. Ab 2023 wird der Budgetdeckel in der Formel 1 bei 135 Millionen Dollar pro Jahr liegen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff bestätigte im November 2021, dass sein Team «solide schwarze Zahlen schreibt».

Seit vergangenem November wird McLaren zum Objekt der Begierde von Audi gemacht. McLaren-CEO Zak Brown sagt nun im Rahmen einer Medienveranstaltung über den VW-Konzern: «Sie haben mit einige Leuten gesprochen, und wie ihr euch vorstellen könnt, hatten auch wir Gespräche.»

«Kurz- und mittelfristig sind wir mit unserem Partner Mercedes glücklich. Wir warten ab, was passiert. Kommt VW wirklich in die Formel 1? Ich glaube noch nicht, dass dies entschieden ist. Wir haben einen Vertrag bis Ende 2025 und werden in Ruhe darüber entscheiden, wie es ab 2026 weitergeht.»

Formel-1-Motorenpartner von McLaren

1966: Ford und Serenissima
1967: BRM
1968: BRM und Ford-Cosworth
1969: Ford-Cosworth
1970: Ford-Cosworth und Alfa Romeo
1971–1982: Ford-Cosworth
1983: Ford-Cosworth und TAG-Porsche
1984–1987: TAG-Porsche
1988–1992: Honda
1993: Ford
1994: Peugeot
1995–2014: Mercedes
2015–2017: Honda
2018–2020: Renault
2021–2025: Mercedes

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Japan

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Suzuka, ein fast perfektes Rennen, und warum wir keinen Stress haben.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Sa.. 20.04., 11:05, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Sa.. 20.04., 12:00, Motorvision TV
    Motorradsport: FIM Superenduro World Championship
  • Sa.. 20.04., 12:00, NDR Fernsehen
    Ford Capri - Kult-Coupé aus Köln
  • Sa.. 20.04., 12:30, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Sa.. 20.04., 13:10, ServusTV
    Superbike: Weltmeisterschaft
  • Sa.. 20.04., 13:25, Motorvision TV
    FIM X-Trial World Championship
  • Sa.. 20.04., 13:25, ServusTV
    Superbike: Weltmeisterschaft
  • Sa.. 20.04., 13:40, Eurosport 2
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Sa.. 20.04., 13:40, ServusTV
    Superbike: Weltmeisterschaft
  • Sa.. 20.04., 14:00, ServusTV
    Superbike: Weltmeisterschaft
» zum TV-Programm
5