McLaren-CEO Zak Brown: «Formel 1 ist nicht korrupt»

Von Mathias Brunner
Lando Norris, Zak Brown und Daniel Ricciardo in Monza 2021

Lando Norris, Zak Brown und Daniel Ricciardo in Monza 2021

McLaren-Geschäftsleiter Zak Brown findet: Der Autosport-Weltverband FIA muss nach dem Skandal von Abu Dhabi ein paar sehr gute Antworten liefern. «Aber ich erkenne hier keine bösen Absichten.»

Der neue FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem (60) will das Vertrauen in die Formel-1-Funktionäre wiederherstellen. Ben Sulayam hat nach der umstrittenen WM-Entscheidung 2021 in Abu Dhabi eine umfangreiche Untersuchung eingeleitet, Mitte März sollen die Erkenntnisse vorliegen.

Auch McLaren-CEO Zak Brown ist der Ansicht: Die FIA muss alles Fragwürdige beleuchten und ein paar sehr gute Antworten liefern, um die Glaubwürdigkeit der Fans und Wettbewerber zu gewinnen. Der 50-jährige US-Amerikaner sagte im Rahmen eines grossen Gruppen-Interviews: «Sobald mehr Zeit verstrichen ist und die neue Saison begonnen hat, werden die Wunden heilen. Aber die FIA muss alles schonungslos auf den Tisch bringen: Was ist passiert? Warum ist es so passiert? Was ist gut gelaufen und was schlecht? Sie müssen beweisen, dass Schritte eingeleitet sind, damit so etwas nicht mehr vorkommen kann.»

Vor allem unter vielen Fans von Lewis Hamilton hält sich der Eindruck: Ihrem Lieblingsfahrer ist durch den Ablauf der letzten Runden im Abu Dhabi-GP 2021 die Chance auf den Titel weggenommen worden. Einige Anhänger des britischen Superstars sprechen unverhohlen von Betrug.

Der langjährige GP-Fahrer Martin Brundle gab dazu zu bedenken: «Wenn du jemanden des Betrugs beschuldigst oder der Manipulation eines solchen Grossanlasses, dann musst du dafür schon Beweise haben oder sehr gute Anwälte. Ich erkenne keinen Betrug und keine Manipulation, aus dem einfachen Grund, weil in diesem Chaos der letzten Runden überhaupt keine Zeit dafür war.»

Und auch Zak Brown stellt fest: «Was Leute angeht, die behaupten, der Sport sei korrupt, so bin ich nicht dieser Meinung. Ich erkenne in den Vorfällen von Abu Dhabi keine böse Absicht. Hätte man anders entscheiden sollen? Ja, vielleicht schon. Aber um das besser einschätzen zu können, will ich zunächst mal sehen, was bei der FIA-Untersuchung herauskommt.»

«Wir müssen auch an andere Zusammenhänge denken. Schaut euch mal das Strafpunktesystem an. Da war unser Lando Norris zwischenzeitlich nur ein Vergehen von einer Sperre entfernt. Dabei hatte er sich kein einziges Manöver zu Schulden kommen lassen, das als gefährlich eingestuft werden muss. Ich finde, Strafpunkte sollten für gefährliche Manöver verteilt werden, nicht aufgrund von Rennzwischenfällen. Auch da müssen wir den Hebel ansetzen, nicht nur bei den Vorfällen von Abu Dhabi.»

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