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Riesenstreit um Sprints 2022: Sechs? Nur drei? Keine?

Von Mathias Brunner
Max Verstappen wurde in Silverstone zum ersten Sprint-Sieger

Max Verstappen wurde in Silverstone zum ersten Sprint-Sieger

Gleich sechs GP-Wochenenden im Sprint-Format wollte Serien-CEO Stefano Domenicali 2022 durchführen lassen. Aber der Streit ums Geld hält an. Nun liegt ein letzter Vorschlag auf dem Tisch – nur drei Sprints.

In der Grand-Prix-Saison 2021 konnte Formel-1-Sportchef Ross Brawn endlich ein Experiment wagen: ein neues Format des GP-Wochenendes, mit einem Sprintrennen am Samstag, das die Startaufstellung für den WM-Lauf vorgibt. In Silverstone, Monza und Interlagos wurde am Samstag ein Sprint gefahren. Ergebnis: Ganz okay in England, langweilig in Italien, packend in Brasilien, dort wegen der Aufholjagd von Lewis Hamilton.

Stefano Domenicali, Geschäftsleiter der Formel 1, war angetan: «Wir sind der Ansicht, ein GP-Wochenende wird durch einen Sprint aufgewertet. Nach nur einem freien Training am Freitag geht es bereits in die Qualifikation, um die Startaufstellung für den Sprint zu ermitteln. Das Ergebnis im Sprint ergibt die Aufstellung für den WM-Lauf. Am Sonntag folgt der Grand Prix. Also jeden Tag also reichlich Action für die Fans.»

Domenicali bestätigte im vergangenen Dezember, dass in der GP-Saison 2022 an sechs Wochenenden ein Sprint ausgetragen werden soll, angedacht waren Bahrain, Imola, Kanada, Österreich, die Niederlande und Brasilien. Aber seither wird ums Geld gestritten.

McLaren-CEO Zak Brown schimpfte: «Gewisse Rennställe verlangen auch 2022 eine Erhöhung der Kostenobergrenze, um einen meiner Ansicht nach völlig überzogenen Geldbetrag – angeblich um Schäden an den Fahrzeugen zu decken. Dabei ist für alle klar, dass in den Sprints gar nicht so viele Schäden entstehen. Das ist ein durchsichtiges Vorgehen. Solche Teams wollen einfach nicht akzeptieren, dass der Formel-1-Kostendeckel im Interesse unseres Sports ist.»

Zur Erinnerung: Der Kostendeckel wurde für die GP-Saison 2021 auf 145 Millionen US-Dollar angesetzt, 2022 liegt er bei 140 Millionen, 2023 dann bei 135 Millionen. Es ist vereinbart, dass für jeden WM-Lauf über 20 Grands Prix hinaus zusätzliche 1,2 Millionen US-Dollar ausgeschüttet werden. Die wahre Obergrenze für die Saison 2022 mit ihren geplanten 23 Rennen liegt also bei 143,6 Millionen. Den Teams angeboten wurden für die Sprints pauschal 500.000 Dollar für die ersten fünf und 150.000 Dollar für jeden weiteren. Unfallschäden sollen aber nicht mehr extra abgerechnet werden.

Doch das reicht einigen Rennställen nicht. Zak Brown: «Ein Team fordert sogar fünf Millionen Dollar zusätzlich. Für mich steht fest – gewisse Rennställe wollen den Budgetdeckel anheben mit der Ausrede zusätzlicher Kosten der Sprints. Das ist lächerlich.»

Gemäss Formel-1-Reglement müssen acht von zehn Teams zustimmen, um 2022 sechs Sprints zu erlauben. Sollten sich also drei Teams gegen die Sprints stellen, dann platzt das Format für 2022, von dem Superstar Fernando Alonso sagt: «Die Fans sollten darüber abstimmen.»

Am 14. Februar tagt die so genannte Formel-1-Kommission, ein Gremium, das die Weichen für Änderungen im Reglement stellt. In dieser Kommission sitzen: ein Vertreter des Autosport-Weltverbands FIA (vertreten durch den Präsidenten, Mohammed Bin Sulayem), der Rechteinhaber der Formula One Management (kurz FOM, vertreten durch Formel-1-CEO Stefano Domenicali), dazu Repräsentaten der zehn Teams (in der Regel der Teamchef) und der im Sport vertretenden Motorenhersteller.

Jüngster Vorschlag der Formel 1 an die Teams: Nur drei Sprints, aber keine Unfallentschädigung. Sagen drei Teams dazu nein, wird es 2022 überhaupt keine Mini-GP am Samstag geben.

Fahrzeugpräsentationen

9. Februar: Red Bull Racing
10. Februar: Aston Martin
11. Februar: McLaren
14. Februar: AlphaTauri
17. Februar: Ferrari
18. Februar: Mercedes
21. Februar: Alpine
27. Februar: Alfa Romeo

Wintertestfahrten

23.–25. Februar: Barcelona, Spanien
10.–12. März: Sakhir, Bahrain

Geplante Formel-1-WM 2022

20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
25. September: Sotschi, Russland
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi

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