Ivan Capelli: Ferrari? Mit Vettel war das kein Thema
Der Italiener mit dem russisch klingenden Namen galt als kommender Grand-Prix-Sieger: Ivan Capelli, Formel-3000-Meister 1986 (Vorläufer der heutigen Formel 2), hat von 1985 bis 1993 im Rahmen der Formel-1-WM 93 Grands Prix bestritten. 1988 wurde er mit March WM-Siebter.
Ende 1991 verpflichtete ihn die Scuderia Ferrari, aber das Timing stimmte nicht für den Mailänder – das Auto eine Gurke, die Chefetage in Maranello verlor schnell das Vertrauen in Capelli.
Von 2014 bis 2018 war Ivan Chef des ACI Milano, also des Automobilklubs seiner Heimatstadt Mailand. Die Strecke Monza gehört der Stadt Mailand und der Gemeinde Monza. Wegen des grossen Arbeitsaufwands kandidierte Capelli 2018 nicht mehr. Als Mitarbeiter des italienischen Fernsehens hat Capelli stets engen Kontakt zur Formel 1 bewahrt, auch über seine GP-Karriere hinaus.
Und Ferrari hat Capelli nicht vergessen: Natürlich war auch er zugegen, als der Traditionsrennstall im September 2019 zahlreiche Fahrer für eine Feier in Ivans Heimatstadt Mailand bat.
Der Zweitplatzierte des Portugal-GP von 1988 ist gespannt auf die neue Rennwagengeneration 2022, wie er unseren Kollegen von der Gazzetta dello Sport verraten hat, mit besonderem Augenmerk natürlich auf Ferrari und die Aussichten von Charles Leclerc und Carlos Sainz.
Capelli sagt über den Madrilenen Sainz: «Carlos kam als neuer Mann zu Ferrari, zu einem Team, das komplexer ist als jedes andere in der Formel 1. Aber er hat sich sehr gut eingelebt und klasse Leistungen gezeigt.»
«Ich glaube, es war auch eine Hilfe, dass er Italienisch spricht, wie damals bereits bei Toro Rosso. Was ich an Sainz bewundere: wie er sich sehr gut auf verschiedene Rennsituationen einstellen kann und erstklassiges Reifen-Management beweist.»
Und was ist mit dem Monegassen Leclerc? «Ich halte Leclerc auf eine Runde in der Quali für den schnelleren Mann. In der vergangenen Saison hätte gewiss der eine oder andere erwartet, dass er bei Ferrari die Rolle des Team-Leaders übernimmt. Aber das ist nicht passiert. Und in den Jahren zuvor mit Vettel war das auch kein Thema, das wurde von Charles nicht erwartet. Es macht einen grossen Unterschied, wenn ein Pilot einem höheren Druck ausgesetzt ist.»
«Ferrari muss sich darauf einstellen, 2022 mit zwei Piloten umzugehen, die den gleichen Ehrgeiz haben, den gleichen Siegeswillen und auch die gleichen Möglichkeiten zum Gewinnen. Ich glaube, es liegt ein wenig in der italienischen Natur, immer davon auszugehen, dass man im Team eine Hierarchie braucht. Aber gerade die britischen Team haben gezeigt, wie man selbst mit zwei Stars umgehen kann – siehe Mansell und Piquet bei Williams oder Senna und Prost bei McLaren. Ich schätze, bei Ferrari wird der Saisonverlauf diese Hierarchie erzeugen.»
Fahrzeugpräsentationen
9. Februar: Red Bull Racing
10. Februar: Aston Martin
11. Februar: McLaren
14. Februar: AlphaTauri
17. Februar: Ferrari
18. Februar: Mercedes
21. Februar: Alpine
27. Februar: Alfa Romeo
Wintertestfahrten
23.–25. Februar: Barcelona, Spanien
10.–12. März: Sakhir, Bahrain
Geplante Formel-1-WM 2022
20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
25. September: Sotschi, Russland
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi