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Max Verstappen zum Auto 2022: «Sicht ganz anders»

Von Mathias Brunner
Max Verstappen geht mit der 1 des Weltmeisters auf seinem Red Bull Racing RB18 in die GP-Saison 2022. Das Ziel des 24-jährigen Niederländer bleibt unverändert – aus jedem Wochenende das Beste machen.

Red Bull Racing hat im Rennwagenwerk von Milton Keynes eine erste Version eines 2022er Modells präsentiert, «das sich noch stark verändern wird», wie Teamchef Christian Horner zugibt. Übersetzung: Wie der RB18 wirklich aussieht, werden wir erst beim Beginn der Wintertests in Spanien am 23. Februar erleben. Bestes Beispiel: Die Frontflügel der 2022er Rennwagen sind Vierteiler, der Flügel des hergezeigten Autos in Milton Keynes ist ein Dreiteiler.

Max Verstappen hat mit dem RB18 im Rennsimulator ein erstes Gefühl erhaschen können. Der Niederländer sagt: «Das Fahren an sich fand ich jetzt nicht dramatisch anders als mit einem 2021er Auto, du hast etwas weniger Grip, aber daran passt man sich als Fahrer sehr schnell an.»

«Die grösste Umstellung für mich ist derzeit die Sicht – mit diesen neuen, grossen Rädern. Daran muss man sich erst mal gewöhnen. Wir stehen vor einem Jahr mit vielen Unbekannten, angefangen bei dieser neuen Rennwagengeneration.»

Spürt Max Verstappen als Weltmeister mehr Druck? «Nein, das empfinde ich nicht so. Ich mach alles so wie zuvor, denn es gibt keinen Grund, etwas an meiner Herangehensweise zu ändern. Für alle Fahrer gilt: Wir müssen uns an die neuen Renner gewöhnen. Das ist nicht so wie vor einem Jahr, als wir in ein mässig verändertes Auto springen und gleich loslegen konnten. Die Anpassung an diese neue Generation von Rennwagen wird die grösste Umstellung sein.»

«Was die Rennen 2022 angeht, so freue ich mich natürlich besonders wieder auf mein Heimrennen in Zandvoort, das war wirklich einer der schönsten Momente des Jahres. Ich hoffe, die Fans werden so herrlich verrückt spielen wie 2021. Aber ich bin immer auch sehr neugierig auf Rennstrecken, wo wir noch nie gefahren sind – also bin ich auf Miami sehr gespannt.»

«Generell mag ich Strecken mit schnellen Kurven, weil du dann am intensivsten spürst, was ein Formel-1-Auto wirklich zu leisten vermag, wenn der Abtrieb voll zur Geltung kommt. Dieses Gefühl ist unvergleichlich.»

Als im Frühling 2021 Verstappen, Red Bull Racing und Honda auf Titelkurs segelten, änderte Max an seiner Vorgehensweise nichts: «Ich nehme ein GP-Wochenende nach dem anderen. Ich zerbreche mir nicht den Kopf darüber, was die Anderen machen, weil ich das ohnehin nicht beeinflussen kann. Es ist viel gescheiter, sich auf das Optimieren der eigenen Leistung zu konzentrieren und jede Chance beim Schopf zu packen.»

Das brachte Max Verstappen 2021 den WM-Titel ein. Nach einigen Rennen mit Pech (Reifenplatzer in Baku, in Silverstone von Hamilton angeschubst, in Ungarn von Bottas von der Bahn gekegelt) wendete sich das Blatt in Form der dramatischen letzten Runde des WM-Finales von Abu Dhabi 2021. Durch Glück erhielt Verstappen die Chance, sich auf Leader Hamilton zu werfen, und Max nutzte diese Möglichkeit eiskalt.

Max blickt so zurück: «Lewis und ich haben uns gegenseitig bis an die Grenze getrieben. Es gab fast keine Runde zum Ausruhen. Im Kampf mit Lewis Hamilton war es ganz wichtig, der Perfektion so nahe als möglich zu kommen – im Qualifying wie im Rennen. Ein winziger Fehler konnte den Unterschied ausmachen zwischen der Pole und Startplatz 2, zwischen einem Sieg oder einer Niederlage. Das Niveau an Konzentration war extrem hoch.»

Nun tritt der inzwischen 20-fache GP-Sieger mit der 1 des Weltmeisters an: «Diese Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen. Ich meine, wie oft erhältst du als Formel-1-Fahrer schon diese Möglichkeit?»

So mancher Verstappen-Fan fragt sich vielleicht: Wie will Max eine Saison wie die vergangene toppen? «Vielleicht muss ich das ja gar nicht», antwortet der zehnfache Saisonsieger von 2021. «Ich glaube nicht, dass jedes Jahr so sein muss. Ich glaube auch nicht, dass du es auf diese Weise lange in der Formel 1 aushältst. Es war eine unglaubliche Saison, mit viel Unvorhergesehenem.»

Verstappen weiss, wie er 2022 zulegen kann. «Es geht nicht um massive Fortschritte, sondern um unermüdliche Detailarbeit. Es geht um solche Fragen: Wie kann ich dazu beitragen, dass ein GP-Wochenende noch besser verläuft? Wie kann ich mich besser vorbereiten? Wie kann ich besser verstehen, wie ich die Balance eines Autos optimieren kann? Wie kann ich aus den Reifen mehr herausholen? Darauf will ich mich konzentieren.»

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