Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Spanien: Russell vor Verstappen & Vettel, Alonso out

Von Mathias Brunner
Formel-1-Wintertest auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya, dritter Morgen: Bestzeit von George Russell im Mercedes, Alpine muss vorzeitig zusammenpacken, zwei Mal rote Flagge wegen Alfa Romeo.

Für die zehn Grand-Prix-Rennställe verfliegt die Testzeit in Katalonien viel zu schnell: Es gibt so immens viel zu lernen mit der neuen Rennwagengeneration, aber die Teams haben nur 24 Stunden reine Testzeit, also jeder Fahrer nur 12 Stunden. AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly trifft den Nagel auf den Kopf: «Diese Autos sind sehr kompliziert, und wir alle reisen aus Spanien mit zahlreichen Fragezeichen ab.»

Am meisten Kopfschmerzen haben die Ingenieure wegen des Aufsetzens der Autos. Am mildesten betroffen sind Ferrari und McLaren, das erklärt teilweise die guten Rundenzeiten der beiden ältesten Formel-1-Rennställe. Am meisten Sorgen haben mit diesem Effekt Haas und Alfa Romeo. Als Faustregel gilt: Je mehr Hüpfbewegungen des Autos auf der Geraden, desto langsamer ist es.

Die kraftvollsten Eindrücke von Freitagmorgen: Der zweifache Formel-1-Champion Fernando Alonso fuhr zunächst Bestzeit, einen Hauch schneller als McLaren-Fahrer Lando Norris, dann aber blieb die Alpine des Spaniers im dritten Pistensektor stehen. Der Wagen wurde von den Streckenposten mit Löschstaub eingedeckt, das wird länger dauern.

Alpine bestätigte später «einen Hydraulikdefekt, der zu einem Feuer im Heck führte». Fernando Alonso hatte das Problem als Erster bemerkt und das Team über Funk gefragt, ob er anhalten soll.

Der 32-fache GP-Sieger war schon zuvor kurz neben der Bahn gewesen, als sein Renner noch gespickt war mit Messgittern. Da wurde der Asturier vom Verhalten der Reifen im wahrsten Sinne des Wortes kalt erwischt. Zur Erinnerung: Die Reifen dürfen 2022 nicht mehr so nachhaltig aufgeheizt werden wie in den Jahren zuvor.

Der Mechanismus des verstellbaren Heckflügels DRS (drag reduction system) arbeitet bei den Franzosen übrigens noch immer nicht wunschgemäss.

Kurz vor der Mittagspause bestätigt Alpine: Sie werden am Nachmittag nicht auf die Bahn gehen können,.

Mercedes-Fahrer George Russell wird kein freies Wochenende haben: Vom Test hier in Barcelona geht es direkt in den Rennsimulator in Brackley. Der Engländer soll mit möglichst frischen Eindrücken aus Spanien einsteigen.

Erstmals überhaupt bei diesen Wintertests übernahm Weltmeister Max Verstappen die Spitze, kurz nach elf Uhr wurde er von George Russell im Mercedes abgelöst.

Nikita Mazepin kam mit dem nunmehr weissen Haas-Renner kaum zum Fahren: lecker Öltank, Motorwechsel.

Zweite rote Flagge des Morgens um 11.35 Uhr: Der AlphaTauri von Pierre Gasly blieb in der Bergab-Linkskurve 5 liegen, nachdem der Franzose wohl die Kontrolle über seinen Wagen verloren hat. Es ist noch nicht klar, wann die Italiener wieder auf die Bahn gehen werden.

Dritte rote Flagge dann wegen Alfa Romeo-Fahrer Guanyu Zhou: Der Chinese erlaubte sich einen Dreher, zum Glück wurde der Wagen nicht beschädigt. Kurz darauf nochmals rote Flagge wegen Zhou – sein Wagen blieb auf der Start/Ziel-Geraden liegen.

Eine weitere rote Flagge fünf Minuten vor Schluss wegen Sebastian Vettel beendete die ersten vier Teststunden dieses Tages. Der Rauch am Aston Martin deutet auf einen Mercedes-Motorschaden hin.

Wo ist eigentlich der angekündigte Regen? Er hat sich verzogen. Einen Test auf nasser Bahn wird es trotzdem geben – der Circuit de Barcelona-Catalunya wird während der Mittagspause bewässert! Dann wird zunächst mit Regenreifen gefahren (blau markiert), die Piste sollte dann schrittweise abtrocknen, so dass die Fahrer auch ein Gefühl mit Intermediates erhalten können (grün markiert), bevor gegen Abend idealerweise wieder mit Trocken-Pirelli gefahren werden kann.

Barcelona-Test, 25. Februar, Stand 13.00 Uhr

1. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:19,233 min (66 Runden)
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:19,756 min (59)
3. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:19,824 (48)
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:19,831 (44)
5. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, 1:22,699 (5)
6. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:20,827 (52)
7. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:21,242 (12)
8. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:21,939 (41)
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:22,469 (40)
10. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:22,652 (21)
11. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-22-Ferrari, 1:26,229 (9)

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