Alfa Romeo mit Problemen: Schon jetzt abgeschlagen?
Valtteri Bottas
Die ersten Fragen bei der Präsentation waren zum warm werden. Harmlos. Wie ihnen die neue Lackierung gefalle, wurden zum Beispiel Valtteri Bottas oder Teamchef Fred Vasseur gefragt.
Dabei hat Alfa Romeo zwar ein schönes Auto, das erneut in Rot-Weiß gehalten ist, aber ist es auch ein Bolide, mit dem der Rennstall wieder weiter vorne angreifen kann? Das ist die große Frage nach den ersten drei Testtagen in Barcelona, die für das Team problematisch waren.
54 Runden absolvierte Bottas, 112 sein Teamkollege Guanyu Zhou und Ersatzmann Robert Kubica neun. Macht 175 Runden, die zweitwenigsten hinter Haas (160). Vor allem das «Porpoising» sorgte für Schwierigkeiten, wie bei anderen Teams allerdings auch.
Es ging also bei der Präsentation schnell nicht mehr um die Lackierung, sondern um die Probleme. Bottas bemühte sich, Optimismus zu verbreiten. «Das Schöne ist, dass ich definitiv das Gefühl habe, dass es Potenzial gibt», sagte der Finne: «Es gibt einige starke Bereiche bei bestimmten Kurvenarten, aber ich habe auch einige Bereiche gesehen, an denen wir arbeiten müssen.»
Es sei nichts, was man nicht in den Griff bekommen sollte, sagte Bottas: «Es fühlt sich so an, als ob wir uns in einem sehr frühen Stadium der Entdeckung des Autos befinden. Wir hatten nur sehr wenige Testfahrten, nur zwei verschiedene Reifenmischungen und begrenzte Änderungen am Set-up.»
Bottas weiter: «Es gibt noch viel zu tun, aber ich habe auch das Gefühl, dass in diesem Paket Potenzial steckt, und ich freue mich darauf, mit dem Team mehr zu entdecken.»
Er selbst bringt als neuer Leader jede Menge Erfahrung mit zu seinem neuen Arbeitgeber. Bei Alfa Romeo wird er andere Aufgaben haben als bei Mercedes, wo er gelernt hat, wie Spirit ein Team voranbringen kann.
«Es ist eine neue Herausforderung für mich, es ist in gewisser Weise ein neues Projekt und man braucht eine bestimmte Einstellung dafür. Und dazu bin ich in diesem Stadium meiner Karriere, in dem ich bereits einiges an Erfahrung gesammelt habe, absolut bereit», sagte Bottas.
Er habe das Gefühl, dass er noch so viel tun müsse, um besser zu werden, und dass er dem Sport noch viel geben könne, so Bottas: «Ich denke, dass man als Fahrer nie aufhört zu lernen, solange man es will. Deshalb suche ich natürlich immer nach Bereichen, in denen ich mich verbessern kann, und ich habe das Gefühl, dass ich jetzt einfach die beste Version von mir selbst sein kann, anstatt zu versuchen, etwas anderes zu sein und mich zu sehr anzustrengen.»