Mattia Binotto: Bluff in Spanien, wie Ferrari vorgeht
Für Mattia Binotto steht fest: Niemand hat sich beim ersten Wintertest auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya wirklich in die Karten sehen lassen. «Die Rennställe verheimlichen das wahre Potential ihrer Autos, einige mehr als die anderen», so der 52-jährige Italiener bei unseren Kollegen der italienischen Sky. Von einer Überlegenheit von Ferrari will Binotto in Katalonien nichts gesehen haben: «Ach, es ist doch viel zu früh, die Leistungsfähigkeit der verschiedenen Rennwagen korrekt einschätzen zu können. Erst beim zweiten Wintertest in Bahrain und dann am ersten GP-Wochenende auf gleicher Bahn werden wir ein klareres Bild erhalten.»
Aston Martin-Cheftechniker Andy Green ist überzeugt: «Wir werden eine überaus forsche Entwicklung erleben. Das Erscheinungsbild vieler der neuen Rennwagen wird sich vom Barcelona-Test zum zweiten Wintertest in Bahrain teils radikal ändern und dann nochmals zum WM-Auftakt auf dem Bahrain International Circuit, wenn die letzten Evo-Teile ans Auto kommen.»
Punkto Entwicklung gilt gemäss AlphaTauri-Teamchef Franz Tost: «Qualität kommt vor Quanität. Aufgrund der Budgetobergrenze ist es schlicht nicht mehr möglich, bei jedem Rennen neue Teile ans Auto zu bringen. Du musst sehr klug entwickeln.»
Wie geht Ferrari vor? Mattia Binotto sagt über den Entwicklungsplan beim ältesten Formel-1-Rennstall: «Für uns wird es zunächst zentral sein, das Potenzial des Autos zu nutzen. Wir werden Änderungen ans Auto bringen, aber nichts Drastisches.»
Was Binotto in Spanien verblüfft hat: «Wir haben sehr viele verschieden aussehende Autos entdeckt, mit konzeptionell unterschiedlichen Lösungsansätzen. Und doch waren die Rundenzeiten vergleichbar. Ich gehe davon aus: Das Feld rückt im Verlauf der Saison noch enger zusammen.»
Barcelona-Test
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:19,138 min (Pirelli-Reifenmischung C5)
2. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:19,233 min (C5)
3. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:19,556 min (C4)
4. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:19,568 (C4)
5. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:19,689 (C3)
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:19,756 min (C3)
7. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:19,824 (C5)
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:19,918 (C4)
9. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:20,072 (C3)
10. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes, 1:20,288 (C4)
11. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:20,318 (C4)
12. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, 1:20,699 (C4)
13. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:21,242 (C3)
14. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-22-Ferrari, 1:21,512 (C3)
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:21,638 (C3)
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:21,885 (C3)
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:21,920 (C3)
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, 1:21,949 (C3)
19. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:22,164 (C3)
20. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:22,288 (C3)
21. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:24,909 (C3)
Reifenmischungen: C5 (extraweich), C4 (weich), C3 (mittelhart)
Wintertestfahrten
10.–12. März: Sakhir, Bahrain
Geplante Formel-1-WM 2022
20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi