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Autos hoppeln wie Hasen: Wieso sah das keiner kommen?

Von Mathias Brunner
Im Zentrum der Arbeit aller Teams steht eine Abstimmung des 2022er Autos, welches dem Phänomen des «porpoising» (stampfen) entgegenwirkt. Wieso wurde das Problem so unterschätzt?

Die Formel-1-Techniker zerbrechen sich die Köpfe. Sie versuchen, einem eigenwilligen Verhalten der 2022er-Flügelautos auf die Schliche zu kommen, dem so genannten «porpoising» (stampfen).

Und darum geht es: Die neue Rennwagengeneration als Flügelautos muss sehr tief gelegt werden, damit sich die Saugnapfwirkung des Fahrzeugs bestmöglich entfalten kann. Auf den Geraden erzeugen die Flügelprofile am Fahrzeugboden aber so viel Abtrieb, dass die Autos aufzusetzen beginnen. In solch einem Moment reisst der Abtrieb kurz ab, das Fahrzeug hebt sich leicht an, dann wird der Wagen wieder an den Boden gesaugt – der Wagen stampft oder hüpft.

Wird dieses Phänomen zu stark, kann der Unterboden in Mitleidenschaft gezogen werden (was bei Haas und Alfa Romeo passiert ist). Nun suchen die Teams fieberhaft nach einer gesunden Mischung aus Abstand zum Boden und der Einstellung von Schraubenfedern (oder Drehstäben) und Teleskop-Dämpfern. Auch die Biegsamkeit des Bodens spielt hier eine wichtige Rolle. Die Rennställe fragen sich auch, was McLaren besser macht.

Zahlreiche Formel-1-Fans diskutieren auf den sozialen Netzwerken: Entschuldigung, aber werden in der Königsklasse nicht die hochgestochensten Simulationswerkzeuge verwendet? Wieso scheint niemand diese Hoppelei vorausgesehen zu haben?

Im Rahmen der Präsentation der 2022er Team-Farben von Alfa Romeo hat Alfa-Technikchef Jan Monchaux dazu Stellung genommen. Der Franzose, seit Juli 2019 technischer Leiter von Alfa in Hinwil, sagt: «Wir haben das ganz ehrlich nicht kommen sehen. Weder Flussdynamikberechnungen noch die Arbeit im Windkanal gaben einen Hinweis darauf, was auf der Teststrecke passieren würde. Wir waren baff. Und ich glaube, das erging allen so.»

Die Teams reagierten in Katalonien zunächst damit, die Bodenfreiheit zu erhöhen. Jan Monchaux: «Wir sind dabei, den Idealbereich zu finden, um möglichst viel Abtrieb zu erhalten, aber diesem Stampfen entgegenzuwirken. Wir liegen da im Bereich zwischen 3 und 20 Millimetern.»

Alfa Romeo-Teamchef Fred Vasseur bleibt gleichmütig: «Wenn ein neues Reglement umgesetzt wird, dann treten solche Probleme eben auf. Ich glaube, nach einigen Rennwochenenden wird kein Mensch mehr davon sprechen, weil die Teams das bis dann in den Griff bekommen haben werden.»

Barcelona-Test

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:19,138 min (Pirelli-Reifenmischung C5)
2. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:19,233 min (C5)
3. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:19,556 min (C4)
4. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:19,568 (C4)
5. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:19,689 (C3)
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:19,756 min (C3)
7. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:19,824 (C5)
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:19,918 (C4)
9. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:20,072 (C3)
10. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes, 1:20,288 (C4)
11. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:20,318 (C4)
12. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, 1:20,699 (C4)
13. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:21,242 (C3)
14. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-22-Ferrari, 1:21,512 (C3)
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:21,638 (C3)
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:21,885 (C3)
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:21,920 (C3)
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, 1:21,949 (C3)
19. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:22,164 (C3)
20. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:22,288 (C3)
21. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:24,909 (C3)

Reifenmischungen: C5 (extraweich), C4 (weich), C3 (mittelhart)

Wintertestfahrten

10.–12. März: Sakhir, Bahrain

Geplante Formel-1-WM 2022

20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi

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