Formel 1: Warnung an Max Verstappen

Toto Wolff: Mitleid mit Mazepin, Verständnis für Haas

Von Otto Zuber
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff fühlt mit Nikita Mazepin, der sein Formel-1-Cockpit verloren hat. Gleichzeitig versteht der Wiener die Beweggründe des Haas-Rennstalls.

Bereits während der Testfahrten in Barcelona hatte sich abgezeichnet, was am vergangenen Samstag bestätigt worden war: Das Haas-Team hat das Abkommen mit Titelsponsor Uralkali aufgelöst und auch den Fahrer-Vertrag von Nikita Mazepin mit sofortiger Wirkung beendet. Der junge Russe steht nach nur einem Formel-1-Jahr ohne Cockpit da.

Die Vereinbarungen wurden im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine aufgelöst, obwohl der Autosport-Weltverband klargestellt hat, dass russische Athleten weiterhin an internationalen FIA-Veranstaltungen antreten dürfen – allerdings unter strengen Bedingungen. Mazepin machte klar, dass er bereit sei, diese Bedingungen zu erfüllen, doch das US-Team trennte sich dennoch vom 23-Jährigen.

Für den Rennfahrer war diese bittere Pille schwer zu verdauen, er äusserte sich in den sozialen Medien zur Trennung und kündigte an, am morgigen Mittwoch eine Pressekonferenz zu seiner weiteren Zukunft abzuhalten. Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff fühlt mit dem Piloten aus Moskau, wie er im gegenüber «BloombergTV» erklärte.

«Ich bin da zwiegespalten, denn Nikita ist ein Typ, der es verdient, in der Formel 1 zu sein. Er kann fahren», betonte der Chef der Silberpfeile. «Einige Sportligen haben beschlossen, russische Athleten antreten zu lassen, andere haben ihnen wiederum den Zugang verweigert. Ich denke, als Sportler ist es schwierig. Aber wenn man die harten Sanktionen unterstützt, kann man das verstehen», fügte er an.

Auch die Formel 1 hat als Reaktion auf den von Russland ausgelösten Ukraine-Krieg den GP-Vertrag mit den russischen Rennorganisatoren aufgelöst. Wolff unterstütz diese Entscheidung. «Wien ist nur 400 Kilometer von der Ukraine entfernt, und wer hätte gedacht, dass wir einen weiteren Krieg in Europa erleben werden?», kommentierte er.

«Die Formel 1 und der Sport erscheinen in diesem Zusammenhang so unbedeutend, deshalb haben wir uns entschieden, nicht in Sotschi anzutreten, und ich denke, dass die Formel 1 wie viele andere Branchen in der Welt ein starkes Statement abgegeben hat», erklärte Wolff weiter. «Es sind harte Zeiten und da ich in Wien mit Eltern slawischer Herkunft aufgewachsen bin, geht mir das, was passiert, persönlich noch mehr ans Herz.»

Barcelona-Test

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:19,138 min (Pirelli-Reifenmischung C5)
2. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:19,233 min (C5)
3. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:19,556 min (C4)
4. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:19,568 (C4)
5. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:19,689 (C3)
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:19,756 min (C3)
7. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:19,824 (C5)
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:19,918 (C4)
9. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:20,072 (C3)
10. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes, 1:20,288 (C4)
11. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:20,318 (C4)
12. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, 1:20,699 (C4)
13. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:21,242 (C3)
14. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-22-Ferrari, 1:21,512 (C3)
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:21,638 (C3)
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:21,885 (C3)
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:21,920 (C3)
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, 1:21,949 (C3)
19. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:22,164 (C3)
20. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:22,288 (C3)
21. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:24,909 (C3)

Reifenmischungen: C5 (extraweich), C4 (weich), C3 (mittelhart)

Wintertestfahrten

10.–12. März: Sakhir, Bahrain

Geplante Formel-1-WM 2022

20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi

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