Formel 1: Startplatzstrafe in Imola

Rote Flagge in Bahrain, Toto Wolff zum Mercedes-Trick

Von Mathias Brunner
Der 2022er Silberpfeil von Lewis Hamilton und George Russell ist radikal umgebaut worden. Was Mercedes-Teamchef Toto Wolff dazu sagt. Der Testbetrieb in Bahrain musste unterbrochen werden.

Nach knapp 45 Minuten Nachmittags-Action auf dem Bahrain International Circuit die erste rote Flagge beim zweiten Formel-1-Wintertest: Der Aston Martin von Lance Stroll hat einen Messrechen verloren. So etwas kommt in der Formel 1 sehr selten vor, aber nicht nur, dass der metallene Rechen von der Bahn geholt werden musste, die Streckenposten mussten auch die Bahn von zahlreichen Trümmerteilen säubern.

Hat Mercedes-Benz die ganze Konkurrenz auf einen Schlag weit hinter sich gelassen? Diese radikale Auslegung der Seitenkästen, mit Kühlern die über den Motor platziert wurden, um den Aerodynamikern mehr Spielraum zu schnken, ist DAS Thema in der Wüste Sakhir.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagt dazu: «Wir sind sehr stolz darauf, was wir mit diesem Rennwagen erreicht haben. Nun müssen wir an der Feinabstimmung arbeiten, um das Potenzial des Autos Schritt um Schritt zu erschliessen. Wir haben am Morgen in Sachen Set-Up sehr viel experimentiert.»

«Ob das Konzept wirklich funktioniert, lässt sich noch nicht sagen. Es ist sehr heiss hier, die Pistenoberfläche ist wellig, der Wagen hüpft noch stark. Es geht jetzt um die Abstimmung, der rohe Speed kommt später. Generell finde ich es grossartig, wie verschieden die Autos aussehen. Dabei hatten viele Leute befürchtet, alle Rennwagen würden identisch aussehen. Von wegen!»

Hat der 50-jährige Österreicher ein ungutes Gefühl, mit möglichen Protesten der Gegner. Toto Wolff: «Der Entwicklungsprozess ist ziemlich transparent. Der Autosport-Weltverband FIA bekommt von uns die ganzen CAD-Daten und wird ständig auf dem Laufenden gehalten.» In der Regel gilt in jener Phase der Rennwagen-Entwicklung: Wenn die FIA-Experten eine Lösung als problematisch einstufen, hätte das Mercedes gehört.

Einwurf an dieser Stelle vom Ferrari-Teamchef Mattia Binotto, der in der gleichen Medienrunde Auskunft gibt: «Es gibt da mit der FIA festgelegte Abläufe. Ich würde mich sehr wundern, wenn Mercedes etwas Unerlaubtes auf die Bahn bringen würde. Das ist ein fabelhaftes Konzept, ganz anders als alles, was wir bislang gesehen haben – und wir sind davon überrascht worden. Ich finde es auch für die Fans interessant, wie viele verschiedene Seitenkasten-Konzepte wir entdeckt haben.»

Toto Wolff ahnte, dass es Wirbel geben würde. «Innovation erzeugt in der Formel 1 immer eine Debatte. Wir haben nichts Anderes erwartet. Ich bin sicher, unsere Lösung wird von den FIA-Experten mit grosser Gewissenhaftigkeit geprüft. Aber wie gesagt – wir standen sehr früh mit der FIA in Kontakt, um ganz offen darzulegen, was wir vorhaben, und daher sind wir davon überzeugt, dass wir im sicheren Bereich sind.»

Bahrain-Test, Tag 1, Stand 12.00 Uhr

1. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:34,531 min (64 Runden), Reifenmischung C3
2. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:35,070 (53) C4
3. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:35,706 (39) C3
5. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:35,977 (70) C3
5. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:36,365 (62) C3
6. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:36,768 (42) C2
7. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:37,164 (54) C3
8. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:37,580 (21) C4
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:37,888 (44) C2

Pirelli-Mischungen: C1 sehr hart, C2 hart, C3 mittelhart, C4 weich, C5 sehr weich

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