Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Bahrain: Ferrari stark, was bringt Red Bull Racing?

Von Mathias Brunner
Die Formel 1 nimmt Tempo auf, und die Fehlerquote steigt: Feuer bei Williams, McLaren mit schwächelnden Bremsen, Hydraulikdefekt bei Alfa Romeo. Kann Red Bull Racing gegen Mercedes kontern?

Beim ersten Wintertest in Spanien haben wir darüber gestaunt, wie standfest diese neue Rennwagengeneration bereits läuft. In Bahrain ist alles anders: Bei höheren Temperaturen kommt die Technik viel schneller an ihre Grenzen, und die Liste der Ausfälle wird länger und länger. Das liegt auch daran, dass Spanien eher einem Funktionstest gleichkam, in Bahrain wird Tempo aufgenommen.

Die Sorgenliste ist lang. Brennende Bremse bei Williams: Der Wagen von Nicholas Latifi verschwand in der Box und wurde für den Rest des Tages nicht mehr gesehen. Nur 12 Runden für den drittältesten Formel-1-Rennstall (nach Ferrari und McLaren). McLaren mit enormen Problemen mit den Bremsen. Aus England werden nun neue Teile eingeflogen. Darüber hinaus blieb Norris mit toter Elektronik stehen.

Hydraulikdefekt am Alfa Romeo von Valtteri Bottas. Sebastian Vettel spürte im Aston Martin eine verdächtige Vibration und stellte den grünen Renner sicherheitshalber zur Seite. Esteban Ocon rollte gegen gegen Schluss des zweiten Tages aus. Alpine-Geschäftsleiter Laurent Rossi beruhigte: «Das war nur ein kleiner Hickser, der uns nur kurz aufgehalten hat.» Mag sein, aber im Rennen hätte das null Punkte bedeutet.

Ferrari glänzt durch Tempo und Standfestigkeit. Der rote Renner setzt auf den Geraden auch weniger dramatisch auf als der Mercedes oder der McLaren. Zu Zeiten von Enzo Ferrari wurde mit wenig Sprit gefahren, um den Alten gütlich zu stimmen. Die Gegner gehen davon aus: Das ist im Jahr 2022 nicht der Fall, der Speed von Ferrari ist echt.

Kein Team hat das Thema Seitenkästen so radikal umgesetzt wie Mercedes, auch Formel-1-Techniker Pat Symonds ist tief beeindruckt. In Sachen Rundenzeiten war erst kurz vor Schluss des zweiten Testtags eine konkurrenzfähige Zeit zu sehen, allerdings mit der weichsten Pirelli-Mischung C5 am Wagen von Hamilton.

Auch am zweiten Bahrain-Tag war zu beobachten, wie stark der Mercedes von Lewis Hamilton und George Russell auf den Geraden aufsetzt. Der ideale Kompromiss in Sachen Bodenfreiheit ist noch nicht gefunden. Ferrari-Pilot Carlos Sainz: «Ach was, es wird so sein wir immer – Mercedes ist beim Wintertest eher unauffällig und dann beim Saisonstart voll bei der Musik.»

Seit Tagen ist davon die Rede, dass Red Bull Racing in Bahrain ein stattliches Update ans Auto bringen wollte. Davon war bislang nichts zu sehen. Angeblich tauchen die vierfachen Gewinner des Konstukteurs-Meisterschaft damit erst zum Schluss des letzten Testtags auf – um der Konkurrenz möglichst wenig Zeit zum Reagieren zu geben. Eine 1:34,232-min-Runde von Weltmeister Verstappen auf C4-Reifen erzeugte am RBR-Kommandostand keinen Begeisterungssturm.

Eine Viertelstunde vor Schluss: rote Flagge. Wie vor der Mittagspause führte die Rennleitung einen System-Check durch, um einen Rennabbruch zu simulieren.

Zur Erinnerung: Der zweite Testtag in Bahrain ist noch nicht ganz zu Ende – Haas hat eine Sondererlaubnis erhalten, eine Stunde anzuhängen. Am Lenkrad sitzt Kevin Magnussen. Am Haas-Renner fällt auf: Es sind mehr Kühlrippen aufgetaucht, um den Motor nicht zu überhitzen.

Bahrain, Tag 2

1. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:33,532 min (60 Runden) C4
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:34,011 (86) C4
3. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:34,064 (70) C4
4. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:34,141 (47) C5
5. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:34,276 (111) C4
6. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:34,366 (54) C3
7. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:34,609 (60) C3
8. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:36,020 (46) C3
9. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, 1:36,505 (39) C3
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:36,802 (120) C3
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:36,987 (25) C2
12. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, 1:37,846 (23) C2
13. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:38,585 (67) C2
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, 1:39,845 (12) C2
15. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:39,984 (48) C2

Reifenmischungen: C1 sehr hart, C2 hart, C3 mittelhart, C4 weich, C5 sehr weich

Bahrain-Test, Tag 1

1. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:33,902 min (103 Runden) C5
2. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:34,359 (52) C3
3. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:34,531 min (64) C3
4. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:34,736 (50) C5
5. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:35,070 (104) C4
6. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:35,356 (50) C2
7. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:35,495 (66) C3
8. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:35,706 (39) C3
9. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:35,941 (60) C3
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:35,977 (138) C3
11. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:36,365 (62) C3
12. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:36,745 (24) C3
13. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:36,768 (42) C2
14. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:37,164 (54) C3
15. Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-22-Ferrari, 1:37,422 (47) C2

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