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Aston-Desaster: Vettel-Zukunft «Frage der Motivation»

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

Aston Martin erlebte in Bahrain ein sportliches Desaster. Sebastian Vettel betonte im Vorfeld der Saison, dass er immer noch brenne. Doch der Auftritt dürfte ihm Sorgen bereiten.

Im Sommer wird Sebastian Vettel 35 Jahre alt. Begleitet werden Mittdreißiger in der Formel 1 oft von der Definitionsfrage, ob sich die Karriere im Spätsommer, Herbst oder gar schon Spätherbst befindet. Vettel wird oft unterstellt, dass er seine besten Zeiten bereits hinter sich habe. Der erste Frost setzt sich auf die Laufbahn, um im Bild zu bleiben.

Fakt ist: Vettel konnte seit seinem letzten Sieg in der Königsklasse 2019 (damals noch im Ferrari) sein Können nur noch selten zeigen, was vor allem auch an seinen Dienstautos bei Ferrari und seit 2021 bei Aston Martin lag.

Trotz der sportlichen Durstrecke – er wurde 2020 und 2021 nur Gesamt-13. und -zwölfter – denkt Vettel noch nicht ans Aufhören. «Solange ich die Leidenschaft für meinen Job verspüre, solange ich mich für das begeistern kann, was ich mache. Im Moment brenne ich noch wie immer», sagte Vettel bei Sport1 im Vorfeld des Saisonauftakts in Bahrain, den er wegen einer Corona-Infektion verpasste.

Vettels Vertrag bei Aston Martin läuft nach der Saison 2022 aus. Wie es dann weitergeht, ist offen.

Vettel räumt ein, dass seine Zukunft auch an Erfolgen hängt, «aber Erfolg hat nichts nur mit Siegen zu tun», so Vettel. Soll heißen: «Ich muss Fortschritt erkennen, immer ein Licht am Ende des Tunnels sehen. Erst wenn ich mir die Frage stellen muss, ob sich der ganze Aufwand noch lohnt, ob das Ganze noch Sinn für mich ergibt, denkt man übers Aufhören nach.»

Für den neuen Aston-Martin-Teamchef Mike Krack ist klar, «dass ein vierfacher Champion nicht um die Plätze acht, zwölf oder 15 fahren will. Wir müssen ihm ein gutes Auto geben und ihm zeigen, dass wir eine funktionierende Struktur haben», sagte der Luxemburger vor dem Saisonstart: «Er schaut nicht nur auf die aktuelle Leistung, sondern auf das Potenzial. Wenn wir ihm das richtige Paket bieten, dann bin ich überzeugt, dass wir ihn auch länger halten können.»

Was Vettel aus der Corona-Quarantäne sah, dürfte ihm die Sorgenfalten ins Gesicht getrieben haben – Aston Martin war in Bahrain schlichtweg chancenlos.

Krack: «Die Ränge 12 und 17 sind natürlich nicht, was wir uns erhofft hatten. Aber nach dem Qualifying war uns klar, dass der Grand Prix ein hartes Stück Arbeit werden würde. Letztlich waren wir zu langsam und müssen das in Saudi-Arabien besser machen.»

DTM-Chef Gerhard Berger glaubt, dass Vettel grundsätzlich noch gut genug für Siege und regelmäßige Erfolge ist. Im Alter mache man «wahnsinnig viel mit Erfahrung» wett, sagte der Österreicher. «Alonso ist ein gutes Beispiel», sagte Berger. Fernando Alonso fährt 2022 für Alpine, wird im Sommer 41 und gilt weiterhin als einer der besten Fahrer im Feld.

Mit Blick auf Vettel meint Berger: «Da geht noch ein bisschen was, wenn er will.» Es sei bei Vettel eine «Frage der Motivation», so Berger. Wie groß die noch ist, werden die kommenden Monate zeigen. Sportlich könnten sie schwierig werden.

Ergebnisse Formel 1, Sakhir

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75
02. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, +5,598 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, +9,675
04. George Russell (GB), Mercedes W13, +11,211
05. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, +14,754
06. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, +16,119
07. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, +19,423
08. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03, +20,386
09. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, +22,390
10. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo C42-Ferrari, +23,064
11. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, +32,574
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, +45,873
13. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, +53,932
14. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes, +54,975
15. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, +56,335
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, +1:01.795 min
17. Nico Hülkenberg (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1:03,829
— Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18
— Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18
— Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03

WM-Stand Fahrer

01. Leclerc 26 Punkte
02. Sainz 18
03. Hamilton 15
04. Russell 12
05. Magnussen 10
06. Bottas 8
07. Ocon 6
08. Tsunoda 4
09. Alonso 2
10. Zhou 1
11. Schumacher 0
12. Stroll 0
13. Albon 0
14. Ricciardo 0
15. Norris 0
16. Latifi 0
17. Hülkenberg 0
18. Pérez 0
19. Verstappen 0
20. Gasly 0

WM-Stand Konstrukteure

01. Ferrari 44
02. Mercedes 27
03. Haas 10
04. Alfa Romeo 9
05. Alpine 8
06. AlphaTauri 4
07. Aston Martin 0
08. Williams 0
09. McLaren 0
10. Red Bull Racing 0


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