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Timo Glock: Hoffnung für Schumacher, Angst um Vettel

Von Mathias Brunner
Der langjährige Formel-1-Pilot und heutige Sky-GP-Experte Timo Glock (40) anaylsiert den WM-Auftakt. Der Lindenfelser sagt, was er von Ferrari, Verstappen, Hamilton und Schumacher jetzt erwartet.

Der Saisonbeginn der neuen Formel 1 ist gelungen. Das bestätigt auch der 91-fache GP-Teilnehmer Timo Glock, heute Experte der deutschen Sky: «Das war ein Auftakt, wie wir ihn uns gewünscht haben – mit einem klasse Fight um die Führung.»

«Es war für mich aber doch überraschend, dass Ferrari das Rennen so kontrollieren konnte. Ich hatte nach den Tests und dem Wochenende eigentlich eher Max Verstappen und Red Bull Racing vorne gesehen. Doch Charles Leclerc, Carlos Sainz und Ferrari haben das insgesamt sehr gut gemacht.»

«Bei Leclerc war beeindruckend, wie er sich im Kampf mit Verstappen verhalten hat. Er hat sich immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort platziert und konnte so die Angriffe von Verstappen erst kontern und sich dann wieder einen Vorsprung herausfahren, was strategisch sehr wichtig war.»

«Bei Red Bull Racing kam für mich überraschend, dass man mit technischen Problemen zu kämpfen hatte und so beide Autos kurz vor Schluss verloren hat. Bei den Tests lief noch alles nahezu reibungslos, weshalb auch RBR selber von den Ausfällen überrascht sein dürfte. Das ist natürlich jetzt extrem ärgerlich, weil man ja im vergangenen Jahr gesehen hat, dass jeder Punkt zählt und am Ende über den Titel entscheiden kann.»

Der WM-Zehnte von 2008 und 2009 weiter: «Um bei den Top-Teams zu bleiben: Mercedes konnte Schadensbegrenzung betreiben. Über den Renntrim haben die Silberpfeile doch etwas besser ausgesehen. Da ist man über das gesamte Wochenende gesehen in die richtige Richtung gegangen. Wenn es dann in naher Zukunft neue Teile für Hamilton und Russell geben wird, bin ich gespannt, ob es dann zu einem Dreikampf an der Spitze kommen wird und ob Ferrari die Pace wirklich halten kann, die sie zum Auftakt gezeigt haben.»

«DIE Überraschung sind Haas und Kevin Magnussen. Dort sieht man die Erfahrung eines Talents, das zuvor auch schon in der Formel 1 gefahren ist. Er hat eine starke Performance gezeigt - auch schon im Qualifying, als er in Q3 mit nur einer Runde aufgrund von technischen Problemen das Auto auf P7 gesetzt hat. Besser kann man es nicht machen.»

«Die Performance von Magnussen gibt Hoffnung für Mick Schumacher. Er hatte nicht kein rundes Rennen durch den unverschuldeten Dreher zu Beginn. Vor allem im ersten Stint dürften die Reifen dadurch alles andere als optimal gewesen sein. Aber er hat nun die Möglichkeit zu analysieren und zu verstehen, wo Magnussen schneller war und was der Däne anders gemacht hat. Aber er weiss – das Auto ist Top-Ten-fähig.»

«Die Enttäuschung des Wochenendes ist Aston Martin. Für Sebastian Vettel wird es in Zukunft schwierig, aus diesem Paket etwas zu machen. Da braucht es viel, viel Arbeit rund um den neuen Teamchef Mike Krack.»

«Hut ab vor der Leistung von Nico Hülkenberg! Das war von ihm herausragend, so kurzfristig nach Bahrain zu kommen, ohne zuvor in diesem Auto gesessen zu haben und dann so ein Qualifying zu fahren, wo er dem Stammfahrer Lance Stroll drei Zehntel abnimmt. Das ist ein ganz klares Ausrufezeichen, dass Hülkenberg in Richtung der Pay-Driver gesendet hat. Es gibt eben doch qualitative Unterschiede.»

Grand Prix von Bahrain

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75
02. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, +5,598 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, +9,675
04. George Russell (GB), Mercedes W13, +11,211
05. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, +14,754
06. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, +16,119
07. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, +19,423
08. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03, +20,386
09. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, +22,390
10. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo C42-Ferrari, +23,064
11. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, +32,574
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, +45,873
13. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, +53,932
14. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes, +54,975
15. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, +56,335
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, +1:01.795 min
17. Nico Hülkenberg (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1:03,829
Out: Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18 (Benzinversorgung)
— Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18 (Benzinversorgung)
— Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03 (Feuer)

WM-Stand Fahrer

01. Leclerc 26 Punkte
02. Sainz 18
03. Hamilton 15
04. Russell 12
05. Magnussen 10
06. Bottas 8
07. Ocon 6
08. Tsunoda 4
09. Alonso 2
10. Zhou 1
11. Schumacher 0
12. Stroll 0
13. Albon 0
14. Ricciardo 0
15. Norris 0
16. Latifi 0
17. Hülkenberg 0
18. Pérez 0
19. Verstappen 0
20. Gasly 0

WM-Stand Konstrukteure

01. Ferrari 44
02. Mercedes 27
03. Haas 10
04. Alfa Romeo 9
05. Alpine 8
06. AlphaTauri 4
07. Aston Martin 0
08. Williams 0
09. McLaren 0
10. Red Bull Racing 0

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