Ferrari von Carlos Sainz: Überraschende FIA-Kontrolle
Carlos Sainz im Ferrari
Mercedes erschien beim Formel-1-Wintertest mit einer radikalen Auslegung der Seitenkästen, und sofort stellten sich die Gegner Fragen wie: Wie haben die das nur hinbekommen? Ist das legal? Aber schnell stellte sich heraus – die Techniker von Mercedes haben die Regelhüter der FIA über jeden Schritt auf dem Laufenden gehalten – und erhielten grünes Licht.
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto sagte dazu: «Es gibt da mit der FIA festgelegte Abläufe. Ich würde mich schon sehr wundern, wenn Mercedes etwas Unerlaubtes auf die Bahn bringen würde. Das ist ein fabelhaftes Konzept, ganz anders als alles, was wir bislang gesehen haben.»
Mit einem anderen Bereich des geschärften Silberpfeils ist der Italiener weniger glücklich: «Wie das beim Rückspiegel gelöst wurde, hat uns etwas überrascht. Denn wir hatten festgehalten, dass die Spiegel nicht der Aerodynamik dienen sollten. Ich finde, das müssen wir eindämmen. Denn sonst riskieren wird, dass alle Rennställe dazu gezwungen werden, Rückspiegel wie Raumschiffe zu bauen.»
Hinter den Kulissen laufen Bestrebungen, solche Lösungen für 2023 zu verbieten. So lange es jedoch keinen offiziellen Protest eines Rennstalls gibt, bleibt die Mercedes-Lösung am Auto. Denn auch dieser Einfall war von den Regelhütern angenickt worden.
Was viele Formel-1-Fans nicht wissen: Bei jedem Rennen schnappen sich die FIA-Spezialisten einen Wagen, um ihn besonders genau unter die Lupe zu nehmen. Dieses Auto muss aus den Top-Ten stammen. Nach dem Bahrain-GP war das der Ferrari des zweitplatzierten Carlos Sainz.
Jo Bauer, der Technische Delegierte der FIA für die Formel 1, teilt dazu in einem Bericht des Autosport-Weltverbands mit: «Per Zufallsprinzip wurde nach dem WM-Auftakt von Bahrain Fahrzeug Nummer 55 für eine grössere Kontrolle ausgewählt.»
«Besonders unter die Lupe genommen wurden die Verkleidungen im Bereich der Vorder- und Hinterräder, samt Felgen und Radbefestigungen. Alle geprüften Teile entsprachen dem Reglement.»
Der Ferrari F1-75 von Sainz und von Bahrain-Sieger Charles Leclerc wird zum zweiten Saisonrennen so gut wie unverändert auf den Jeddah Corniche Circuit gebracht. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto: «Auch vor dem Hintergrund des Budgetdeckels können wir uns keine Fehler leisten. Die Basis des F1-75 stimmt. Wir konzentrieren uns derzeit darauf, das Potenzial des Wagens auszuschöpfen, und wenn Entwicklungsteile kommen, dann müssen wir sicher sein, dass sie auch wirklich etwas bringen.»
Grand Prix von Bahrain
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75
02. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, +5,598 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, +9,675
04. George Russell (GB), Mercedes W13, +11,211
05. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, +14,754
06. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, +16,119
07. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, +19,423
08. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03, +20,386
09. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, +22,390
10. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo C42-Ferrari, +23,064
11. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, +32,574
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, +45,873
13. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, +53,932
14. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes, +54,975
15. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, +56,335
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, +1:01.795 min
17. Nico Hülkenberg (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1:03,829
Out: Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18 (Benzinversorgung)
— Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18 (Benzinversorgung)
— Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03 (Feuer)
WM-Stand Fahrer
01. Leclerc 26 Punkte
02. Sainz 18
03. Hamilton 15
04. Russell 12
05. Magnussen 10
06. Bottas 8
07. Ocon 6
08. Tsunoda 4
09. Alonso 2
10. Zhou 1
11. Schumacher 0
12. Stroll 0
13. Albon 0
14. Ricciardo 0
15. Norris 0
16. Latifi 0
17. Hülkenberg 0
18. Pérez 0
19. Verstappen 0
20. Gasly 0
WM-Stand Konstrukteure
01. Ferrari 44
02. Mercedes 27
03. Haas 10
04. Alfa Romeo 9
05. Alpine 8
06. AlphaTauri 4
07. Aston Martin 0
08. Williams 0
09. McLaren 0
10. Red Bull Racing 0