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Mattia Binotto (Ferrari): «Klar macht uns das Sorgen»

Von Mathias Brunner
Mattia Binotto

Mattia Binotto

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto spricht am Jeddah Corniche Circuit über die heikle Lage der Formel 1 in Saudi-Arabien. Der Italiener ist der Ansicht: «Es wäre falsch, das Land einfach zu verlassen.»

Die Mitglieder des Formel-1-Trosses haben Angst. Wenn 22 Kilometer von einem Fahrerlager entfernt Raketen einschlagen, dann lässt sich das nicht einfach ausklammern und Dienst nach Vorschrift leisten.

FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem, Formel-1-CEO Stefano Domenicali und die GP-Veranstalter beteuern: Die Austragung des WM-Laufs auf dem Jeddah Corniche Circuit sei sicher. Der Wahrheit näher kommt: The show must go on. Was die Fans davon halten, zeigt sich in den sozialen Netzwerken. Viele Formel-1-Anhänger sind der Ansicht – die Prioritäten seien da ja wohl klar, Kommerz gehe vor, das wäre ja auch mal etwas ganz Neues in der Formel 1.

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto sagt vor dem dritten freien Training zum Grossen Preis von Saudi-Arabien zum Raketen-Angriff in Dschidda: «Die letzte Nacht war sehr lang mit diesen ganzen Sitzungen. Es ist nie schön, so etwas zu erleben. Und natürlich machen wir uns alle Sorgen! Das ist doch normal, wenn verhältnismässig nahe an der Strecke Raketen einschlagen. Das alles führte zu stundenlangen Diskussionen. Wir wollten wissen, was uns die Saudis, die Formel 1 und die FIA in Sachen Sicherheit sagen können. Ich halte uns hier für sicher. Und aus meiner Sicht wäre es falsch, das Land zu verlassen.»

«Ich würde nicht sagen, dass unsere Piloten froh sind, hier zu fahren. Wie jeder normale Mensch machen einem die Vorkommnisse zu schaffen. Es war auch wichtig, dass bei den Sitzungen am Freitag jeder seine Meinung äussern konnte.»

«Wir hatten uns vor der Saison mit den Behörden hier kurzgeschlossen und auch mit dem italienischen Botschafter – weil wir wissen wollten, ob unsere Sicherheit im Land garantiert ist. Wir haben entsprechende Zusagen erhalten, und auch nach den jüngsten Vorfällen gab es keinen unserer Angestellten, der zu mir gekommen wäre und gesagt hätte, er wolle lieber abreisen.»

Aber hat hier nicht Kommerz über Sicherheit triumphiert? Mattia Binotto antwortet: «Formel 1 muss Vorreiter sein – Demokratie, Vielfalt, Nachhaltigkeit, Einbindung, Positivität. Vielleicht bin ich der ewige Optimist, aber ich bin überzeugt davon, dass die Formel 1 in der Welt Gutes bewirken kann. Ich sehe das als eine Verpflichtung dieses Sports.»

Was passiert, wenn am Samstag erneut eine Rakete einschlägt? Binotto: «Wir sind mit allen übereingekommen, dass wir uns die Fakten ansehen, und wenn erneut etwas passiert, dann wollen wir wissen, wie diese Fakten aussehen.»

Binotto spricht auch über Sport. «Unser Sieg in Bahrain ist ein toller Turbo für die ganze Mannschaft. Ich habe die Pokale nach Maranello zurückgebracht, und ich glaube, jeder einzelne Angestellte hat ein Selfie damit gemacht. Es war schön, die glücklichen Gesichter zu sehen. Ich bin sehr erleichtert, dass die harte Arbeit unserer Mannschaft in den letzten zwei Jahren belohnt worden ist.»

Zum Bahrain-Sieger Charles Leclerc sagt Mattia Binotto: «Charles ist ganz entspannt, das ist elementar für einen Fahrer. Er hängt sich bei der Arbeit mit den Ingenieuren noch intensiver rein, gemessen am vergangenen Jahr, aber das gilt auch für Carlos Sainz.»

2. Training, Dschidda

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:30,074
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18, 1:30,214
03. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:30,320
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18, 1:30,360
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:30,513
06. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:30,664
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:30,735
08. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:30,760
09. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:30,832
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03, 1:30,886
11. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:30,944
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03, 1:30,963
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, 1:31,169
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:31,372
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes, 1:31,527
16. Nico Hülkenberg (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:31,615
17. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:31,615
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, 1:31,814
19. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:31,866
20. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, 1:32,344

1. Training, Dschidda

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:30,772 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18, 1:30,888
03. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:31,084
04. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:31,139
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03, 1:31,317
06. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03, 1: 31,505
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18, 1:31,563
08. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:32,026
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:32,364
10. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:32,381
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes, 1:32,506
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:32,582
13. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:32,594
18. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:32,608
14. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:32,839
16. Nico Hülkenberg (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:33,034
15. Alex Albon (T), Williams FW43B-Mercedes, 1:33,087
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, 1:33,529
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, 1:34,429
20. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, keine Zeit

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