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Horror-Crash Mick Schumacher: «Sah Mauer kommen»

Von Mathias Brunner
Bei Tempo 260 km/h verlor Mick Schumacher im Abschlusstraining von Saudi-Arabien die Kontrolle über seinen Rennwagen, er prallte mit 33g in die Betonmauer. Nun ist er zurück im Fahrerlager.

Mick Schumacher erlebt den zweiten Grossen Preis von Saudi-Arabien als Zuschauer: Haas hat die Nennung seines Autos nach dem schweren Unfall des jungen Deutsche zurückgezogen. Mick soll sich in Ruhe erholen, zudem muss der US-amerikanische Haas-Rennstall ein neues Auto aufbauen.

Der Crash von Mick war übel: Fünf Minuten vor Schluss des zweiten Quali-Segments geriet der Ferrari-Junior in Kurve 11 auf den vielleicht tückischsten Randstein des ultraschnellen Jeddah Corniche Circuit. Mick brach das Heck des Renners aus, Schumacher korrigierte, das führte zu einer Gegenbewegung. Nach einem halben Dreher krachte der Haas seitwärts brutal in die Mauer. Zum Glück wurde zur Saison 2022 hin die Fahrerzelle an der Seite doppelt so widerstandsfähig gestaltet wie bei den 2021er Autos, die seitliche Crash-Struktur machte genau das, was sie sollte – Energie abbauen.

Nach dem schwersten Unfall an zwei GP-Wochenenden am Roten Meer wurde Mick zunächst ins Pistenkrankenhaus gebracht und danach sicherheitshalber ins Militärkrankenhaus «King Fahad Armed Forces Hospital» geflogen.

Noch am gleichen Abend konnte Mick das Spital wieder verlassen, er verbrachte die Nacht in seinem Hotelzimmer. Angesichts der Brutalität des Unfalls ist es ein kleines Wunder, dass der 23-Jährige nun im Fahrerlager des Jeddah Corniche Circuit steht und Interviews gibt.

Mick Schumacher sagt gegenüber meiner Kollegin Mara Sangiorgio von der italienischen Sky: «Es geht mir gut. Ich fühle mich nicht einmal so durchgeschüttelt, wie man es erwarten würde nach solch einem Unfall. Das sagt alles über die Sicherheit dieser Autos. Ich glaube, vor zwanzig Jahren wäre das wohl nicht so glimpflich abgelaufen. Ich danke allen herzlich, die sich unaufhörlich für mehr Sicherheit bemühen.»

Was ging Schumacher beim Crash durch den Kopf? Mick sagt: «Es ist etwas merkwürdig. Wenn du einen Unfall hast, dann hast du den Eindruck, dass die Zeit auf einmal langsamer abläuft. Ich sah die Mauer auf mich zukommen und konnte mich auf den Einschlag vorbereiten.»

«Das war wirklich jammerschade, denn der Wagen war schnell genug, dass ich erstmals in die Top-Ten hätte vorstossen können. Das will ich in Melbourne nachholen.»

Was ist schiefgelaufen? «Ich hatte schon in Kurve 9 einen Rutscher. Reifentemperatur und auch Platzierung des Autos waren nicht ideal. Auf dem Randstein dann lag ich 20 oder 30 Zentimeter weiter rechts als geplant. Der Unterboden setzte dann auf, das passiert mit unseren so tief gelegten Autos ratz-fatz, und wenn das passiert, dann kannst du einen Dreher kaum mehr vermeiden. Das ist auch anderen Piloten an jener Stelle passiert.»

Viele Fans werden sich fragen: Wenn es Mick gut geht, wieso fährt er dann nicht? Schumacher: «Wir müssen sicherstellen, dass wir in Australien fahren können. Würde heute nochmals was passieren, dann wird es in Sachen Material für Melbourne knapp.»

Muss diese Rennstrecke umgebaut werden? Mick: «Es gibt sicher einige Stellen, die wir uns etwas genauer ansehen und uns ernsthaft darüber unterhalten müssen.»

Qualifying, Dschidda

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18, 1:28,200
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:28,225
03. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:28,402
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18, 1:28,461
05. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:29,068
06. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:29,104
07. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:29,147
08. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:29,183
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03, 1:29,254
10. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, 1:29,588
11. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:29,651
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes, 1:39,773
13. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:29,819
14. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, 1:29,920
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:31,009
16. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:30,343
17. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:30,492
18. Nico Hülkenberg (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:30,543
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, 1:31,817
20. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03, keine Zeit

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