Mercedes 3. Kraft: «Für die etwas ganz Ungewohntes»
Helmut Marko mit Teamchef Christian Horner
Max Verstappen und Charles Leclerc haben es schon wieder getan: Die beiden Formel-1-Topstars sorgten auch beim zweiten Saisonrennen in Saudi-Arabien für einen elektrisierenden Zweikampf – mit dem besseren Ende für den Weltmeister, der nach dem Aus in Bahrain seinen ersten Saisonsieg feierte.
Mercedes spielte mal wieder nur eine Statistenrolle. George Russell wurde Fünfter, Lewis Hamilton Zehnter. Die Kräfteverhältnisse sind zum jetzigen Zeitpunkt relativ eindeutig.
Die Worte von Lewis Hamilton lassen aufhorchen. Denn was der Brite über den aktuellen Zustand des Mercedes sagte, ist bitter. «Ich habe nicht das Gefühl, dass sich seit dem ersten Rennen viel verändert hat, es ist ja auch erst ein paar Tage her. Aber ich konnte am Ende nicht mit dem Haas mithalten. Wir haben sicherlich noch viel Arbeit vor uns, aber ich weiß, dass ich ein starkes Team habe, und wir werden weiterhin hart arbeiten und uns da durchkämpfen.»
«Ferrari ist vorne. Honda - oder besser gesagt: Red Bull Powertrains - ist an zweiter Stelle. Und Mercedes ungewohnterweise erst an dritter», hatte Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko bereits vor dem zweiten Saisonrennen bei «ServusTV» erklärt.
«Ist natürlich für die etwas ganz Ungewohntes, dass sie nicht immer nur den Motor aufdrehen müssen, um vorne zu sein», stichelte der Österreicher.
Abschreiben dürfe man Mercedes aber nie, warnte Marko, denn noch bis 1. September besteht die Möglichkeit, «dass sie nachrüsten. Wir müssen in dieser Phase schauen, dass wir so viele Punkte wie möglich holen.»
Marko weiter: «Ferrari hat vor allem im Bereich der elektrischen Energie einen Vorteil, und da hoffen wir, dass Honda noch nachzieht. Chassismäßig hat Mercedes das 'Bouncing' am stärksten. Das sieht man in der Bremszone, wie Hamiltons Kopf hin und her wackelt. Aber ich glaube auch, das ist eine Frage der Zeit. Wenn sie das wegbekommen, können sie auf die Feinabstimmung gehen.»
«Der Vorteil von Ferrari ist, dass die mit jedem Reifen und bei jeder Temperatur auf Anhieb schnell sind. Das zeigt, dass das Auto gutmütiger ist. Wir haben vielleicht das diffizilere, schwierigere Auto - eine Primadonna. Aber wenn man sie hinkriegt, ist das Potenzial da», so Marko.
Und wie sieht es in Sachen WM nach dem Sieg von Max Verstappen aus? «Nach dem jetzigen Stand wird es ein Zweikampf zwischen Max und Charles Leclerc werden. Und selbst wenn Mercedes aufschließt, glaube ich nicht, dass sie dieses Tempo über eine Renndistanz mitgehen können.»
Ergebnisse Formel 1, Dschidda
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, +0,549 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, +8,097
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18, +10,800
05. George Russell (GB), Mercedes W13, +32,732
06. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, +56,017
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, +56,124
08. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03, +1:02,946 min
09. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, +1:04,308
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, +1:13,948
11. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo C42-Ferrari, +1:22,215
12. Nico Hülkenberg (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1:31,742
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1 Runde
Out:
— Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, Crash
— Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault
— Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari
— Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes
— Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, Crash
— Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03, kein Start, Antriebsstrang
Nicht am Start:
— Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, Crash im Qualifying
WM-Stand Fahrer
01. Leclerc 45 Punkte
02. Sainz 33
03. Verstappen 25
04. Russell 22
05. Hamilton 16
06. Ocon 14
07. Pérez 12
08. Magnussen 12
09. Bottas 8
10. Norris 6
11. Tsunoda 4
12. Gasly 4
13. Alonso 2
14. Zhou 1
15. Schumacher 0
16. Stroll 0
17. Hülkenberg 0
18. Albon 0
19. Ricciardo 0
20. Latifi 0
WM-Stand Konstrukteure
01. Ferrari 78
02. Mercedes 38
03. Red Bull Racing 37
04. Alpine 16
05. Haas 12
06. Alfa Romeo 9
07. AlphaTauri 8
08. McLaren 6
09. Aston Martin 0
10. Williams 0