Vettel: Nicht der beliebteste Fahrer bei den F1-Chefs
Sebastian Vettel
Sebastian Vettel hat bei den Testfahrten in Barcelona mit einer klaren Meinung Stellung zum Krieg in der Ukraine bezogen. Der Deutsche hat in der Vergangenheit oft Charakter bewiesen und klar Stellung bezogen zu kontroversen gesellschaftlichen Themen.
Viele andere Fahrerkollegen waren da deutlich zurückhaltender. Sie verstecken sich gerne hinter der Formel 1, die schon die richtige Entscheidung treffen wird, lassen nur Worthülsen raus oder schweigen komplett.
Dabei hätten sie das Standing und die Reichweite, möglicherweise etwas zu bewirken.
Vettel wurde in dieser Hinsicht in Saudi-Arabien schmerzlich vermisst. Dass der Deutsche schon länger kein Blatt mehr vor den Mund nimmt, gefällt in der Formel 1 längst nicht jedem, wie er verrät.
«Da gibt es Leute, die unheimlich gerne Einfluss nehmen wollen auf das, was ich dazu sage. Sie wollen das Risiko einer Konfrontation minimieren», sagte Vettel der «dpa». «Ich bin nicht gerade der beliebteste Fahrer in den Augen der Formel-1-Organisation. Mir kann aber niemand sagen, was ich zu sagen oder nicht zu sagen habe, auch wenn das nicht gerne gesehen wird, was ich dann sage.»
Und deshalb sprach Vettel, der in Saudi-Arabien aufgrund seiner Corona-Infektion fehlte, auch über den moralischen Zwiespalt.
Und fragte: «Wie unabhängig kann man sein, wenn man auf der Lohnliste steht?» Oder: «Wie mutig man sein kann, wenn man bezahlter Gast ist?»
Es sei ja nicht so, dass die Formel 1 sich das aussuche auf der Landkarte, so Vettel. «Es ist eher so, dass die Länder auf die Formel 1 zukommen und es Teil des Geschäftsmodells ist, dass Austragungsorte sehr viel Geld dafür in die Hand nehmen. Traut man sich, etwas dagegen zu unternehmen, wenn man dort ist?»
Das Dilemma: «Es ist ein Spagat zwischen finanziellen Interessen, um den Sport so auszutragen, wie wir ihn kennen, und der kritischen Betrachtung.» Der Moral also.
«Eigentlich sollte es eine einfache Frage sein», so Vettel: «Es geht ja um Vorbilder, gerade auch für junge Leute. Einerseits ist es Unterhaltung, anderseits hat man auch Verantwortung und sollte schauen, dass man mit den richtigen Werten und Symbolen vorangeht.» Es gebe gewisse Werte, für man einstehen müsse, weil sie größer seien als finanzielle Interessen, so Vettel.
Ergebnisse Formel 1, Dschidda
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, +0,549 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, +8,097
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18, +10,800
05. George Russell (GB), Mercedes W13, +32,732
06. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, +56,017
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, +56,124
08. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03, +1:02,946 min
09. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, +1:04,308
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, +1:13,948
11. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo C42-Ferrari, +1:22,215
12. Nico Hülkenberg (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1:31,742
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1 Runde
Out:
— Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, Crash
— Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault
— Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari
— Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes
— Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, Crash
— Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03, kein Start, Antriebsstrang
Nicht am Start:
— Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, Crash im Qualifying
WM-Stand Fahrer
01. Leclerc 45 Punkte
02. Sainz 33
03. Verstappen 25
04. Russell 22
05. Hamilton 16
06. Ocon 14
07. Pérez 12
08. Magnussen 12
09. Bottas 8
10. Norris 6
11. Tsunoda 4
12. Gasly 4
13. Alonso 2
14. Zhou 1
15. Schumacher 0
16. Stroll 0
17. Hülkenberg 0
18. Albon 0
19. Ricciardo 0
20. Latifi 0
WM-Stand Konstrukteure
01. Ferrari 78
02. Mercedes 38
03. Red Bull Racing 37
04. Alpine 16
05. Haas 12
06. Alfa Romeo 9
07. AlphaTauri 8
08. McLaren 6
09. Aston Martin 0
10. Williams 0