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Ralf Schumacher über Mercedes: WM-Kampf vorbei

Von Mathias Brunner
Mercedes-Benz kann den Speed von Ferrari und Red Bull Racing nicht halten. Für den sechsfachen GP-Sieger Ralf Schumacher steht nach zwei Saisonrennen fest: «Mercedes hat eine schwere Zeit vor sich.»

Acht Mal in Folge hat Mercedes-Benz die Konstrukteurs-Meisterschaft in der Formel 1 gewonnen, in der Turbohybrid-Ära ist die Marke mit dem Stern seit 2014 ungeschlagen. Aber die fetten Jahre könnten vorbei sein.

Ralf Schumacher hat sich die Auftritte von Lewis Hamilton und George Russell ganz genau angesehen, der 46-jährige Formel-1-Experte der deutschen Sky weiss: «Mercedes konnte in der Vergangenheit immer seinen Motor nutzen und mehr Power abrufen als die anderen. Das ist in diesem Jahr anders, weil sie mit dem E10-Anteil auf der Verbrennungsmotorseite wohl nicht ans Limit gehen können.»

Zur Erinnerung: Der Anteil an nicht-fossilen Brennstoffen im Treibstoff ist in der Formel 1 auf zehn Prozent vergrössert worden. Und diese Änderung stellt auch das Weltmeister-Team vor eine knifflige Aufgabe, wie Hywel Thomas erklärt hat, der Geschäftsleiter von der Mercedes-Rennmotorenfirma «Mercedes AMG High Performance Powertrains». Thomas sagte: «Man darf nicht unterschätzen, wie viel Arbeit das war. In der gesamten Hybrid-Ära enthielt der Treibstoff Biokomponenten, die Vorgabe lautete, dass diese 5,75 Volumenprozent ausmachen, nun ist der Prozentsatz auf 10 gestiegen, und es ist auch vorgeschrieben, dass man Ethanol dafür verwendet.»

«Mit einigen Bereichen der Leistung sind wir zufrieden, mit anderen eher weniger», so Thomas. «Wir müssen den Treibstoff und die Antriebseinheit so gut wie möglich verändern, um die erwünschten Auswirkungen zu maximieren.»

Der sechsfache GP-Sieger Ralf Schumacher vermutet: «Vielleicht gibt es beim Sprit Nachbesserungsbedarf, das liegt auch immer an der Klopffestigkeit des Motors. Und dann kommt auch noch das Auto dazu. Das ist vom Luftwiderstand und vom Abtrieb her nicht effizient genug. Das konnte Mercedes früher mit dem starken Motor ausgleichen, in diesem Jahr nicht mehr.»

Daher meint der WM-Vierte von 2001 und 2002: «Im Rennen war der Speed von Mercedes nicht übel, aber immer noch fast eine Sekunde weg von Red Bull Racing und Ferrari. Ich sehe da wenig Hoffnung, dass Mercedes noch in den WM-Kampf eingreifen wird. Ich glaube, dass sie erst einmal eine schwere Zeit vor sich haben.»

Dazu kommt eine brisante Fahrerpaarung, wie der 180-fache GP-Teilnehmer Schumacher erkennt: «George Russell hat Mercedes schon gezeigt, dass Hamilton jetzt einen Teamkollegen hat, der auf Augenhöhe fahren kann. Das wird spannend zu beobachten sein, denn Russell ist auch jemand, der sich nicht zufrieden gibt mit der derzeitigen Position, zweiter Fahrer bei Mercedes zu sein.»

Nach einer miserablen Darbietung im Qualifying (als 16. im ersten Quali-Segment ausgeschieden), «hat Lewis Hamilton im Rennen einen guten Job gemacht», so Ralf Schumacher, «er konnte nach vorne fahren. Er hatte laut Toto Wolff eine Abstimmung ausprobiert, die überhaupt nicht funktioniert hat. Das war nicht einfach für ihn.»

Ergebnisse Formel 1, Dschidda

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, +0,549 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, +8,097
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18, +10,800
05. George Russell (GB), Mercedes W13, +32,732
06. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, +56,017
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, +56,124
08. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03, +1:02,946 min
09. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, +1:04,308
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, +1:13,948
11. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo C42-Ferrari, +1:22,215
12. Nico Hülkenberg (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1:31,742
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1 Runde
Out:
— Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, Crash
— Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault
— Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari
— Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes
— Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, Crash
— Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03, kein Start, Antriebsstrang
Nicht am Start:
— Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, Crash im Qualifying

WM-Stand Fahrer

01. Leclerc 45 Punkte
02. Sainz 33
03. Verstappen 25
04. Russell 22
05. Hamilton 16
06. Ocon 14
07. Pérez 12
08. Magnussen 12
09. Bottas 8
10. Norris 6
11. Tsunoda 4
12. Gasly 4
13. Alonso 2
14. Zhou 1
15. Schumacher 0
16. Stroll 0
17. Hülkenberg 0
18. Albon 0
19. Ricciardo 0
20. Latifi 0

WM-Stand Konstrukteure

01. Ferrari 78
02. Mercedes 38
03. Red Bull Racing 37
04. Alpine 16
05. Haas 12
06. Alfa Romeo 9
07. AlphaTauri 8
08. McLaren 6
09. Aston Martin 0
10. Williams 0

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