Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Max Verstappen, Charles Leclerc: Überhol-Krücke weg?

Von Mathias Brunner
Max Verstappen gegen Charles Leclerc, beim Ferrari ist der Heckflügel flachgestellt

Max Verstappen gegen Charles Leclerc, beim Ferrari ist der Heckflügel flachgestellt

Nach dem packenden Zweikampf zwischen Max Verstappen (Red Bull Racing) und Charles Leclerc (Ferrari) drängt sich die Frage auf: Brauchen wir den verstellbaren Heckflügel noch? Was die GP-Stars sagen.

Der sechsfache GP-Sieger Ralf Schumacher ist von der Action auf dem Jeddah Cornicht Circuit begeistert: «Mit diesen neuen Rennwagen sind andere Duelle möglich. Der Verfolger kann dranbleiben und sich in Ruhe überlegen, was er mit seinem Gegner anstellen will. Früher hätte sich der Angreifer zurückfallen lassen müssen, weil sonst die Reifen kaputtgehen oder weil das Auto zu heiss wird. Die neuen Pirelli-Walzen sind weniger empfindlich, und die Rennwagen sind aerodynamisch besser geeignet zum Angreifen. Da können die Fahrer kontern, das gab es in den letzten Jahren so nicht.»

Die Formel-1-Autos bis Ende 2021 waren Wunderwerke aerodynamischer Effizienz. Leider führte dies dazu, dass ein GP-Rennwagen hochkomplexe Luftwirbel erzeugte – womit das Leben des Verfolgers schwierig wurde. Mercedes-Star Lewis Hamilton sagte damals: «Wenn dein Auto nicht um mindestens eine Sekunde schneller ist als der Rennwagen deines Gegners, dann ist ein Überholversuch fast nicht möglich.»

Formel-1-Sportchef Ross Brawn entschied daher vor einigen Jahren: «Wir müssen wieder Rennwagen haben, mit welchen es den Piloten leichter fällt, sich auf den Rivalen zu werfen. Meine Hoffnung besteht darin, dass sich die Rennwagen in den kommenden Jahren so entwickeln, dass wir eines Tages auf das ‘drag reduction system’, also den verstellbaren Heckflügel, verzichten können.»

Aber sind wir schon so weit? Weltmeister Max Verstappen und WM-Leader Charles Leclerc haben darüber nach dem Rennen gesprochen.

Der Niederländer sagt: «Wenn ich heute kein DRS gehabt hätte, wäre ich nur Zweiter geworden, denn ohne den verstellbaren Heckflügel wäre ich an Charles nicht vorbeigekommen.»

Der Monegasse weist darauf hin, dass es die DRS-Zonen in Dschidda fast zu einfach machen: «Mir war klar – wenn ich Max zu dicht im Nacken habe, dann kann der auf der folgenden Geraden leicht an mir vorbeiziehen. Dennoch bin ich der Ansicht: Wir brauchen das DRS noch immer.»

Nochmals Max Verstappen: «Auch die neuen Autos sind noch immer zu anfällig für verwirbelte Luft. Auf einigen Strecken wird das Überholen leichter sein als auf anderen.»

Ergebnisse Formel 1, Dschidda

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, +0,549 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, +8,097
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18, +10,800
05. George Russell (GB), Mercedes W13, +32,732
06. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, +56,017
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, +56,124
08. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03, +1:02,946 min
09. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, +1:04,308
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, +1:13,948
11. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo C42-Ferrari, +1:22,215
12. Nico Hülkenberg (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1:31,742
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1 Runde
Out:
— Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, Crash
— Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault
— Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari
— Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes
— Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, Crash
— Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03, kein Start, Antriebsstrang
Nicht am Start:
— Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, Crash im Qualifying

WM-Stand Fahrer

01. Leclerc 45 Punkte
02. Sainz 33
03. Verstappen 25
04. Russell 22
05. Hamilton 16
06. Ocon 14
07. Pérez 12
08. Magnussen 12
09. Bottas 8
10. Norris 6
11. Tsunoda 4
12. Gasly 4
13. Alonso 2
14. Zhou 1
15. Schumacher 0
16. Stroll 0
17. Hülkenberg 0
18. Albon 0
19. Ricciardo 0
20. Latifi 0

WM-Stand Konstrukteure

01. Ferrari 78
02. Mercedes 38
03. Red Bull Racing 37
04. Alpine 16
05. Haas 12
06. Alfa Romeo 9
07. AlphaTauri 8
08. McLaren 6
09. Aston Martin 0
10. Williams 0

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