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Max Verstappen, Charles Leclerc: Gleich und anders

Von Gerhard Kuntschik
Charles Leclerc, Paul Monaghan von Red Bull Racing und Max Verstappen

Charles Leclerc, Paul Monaghan von Red Bull Racing und Max Verstappen

Zwischen Weltmeister Max Verstappen (Red Bull Racing) und WM-Leader Charles Leclerc (Ferrari) gibt es einige Gemeinsamkeiten, aber auch viele Unterschiede. Ein kleiner Vergleich der 24-Jährigen.

Auch wenn erst zwei von 23 geplanten Rennen der neuen Formel-1-Saison vorbei sind, hat sich der Blick auf die Protagonisten verändert. Die Duelle der Titelaspiranten der vergangenen Jahre waren Zweikämpfe von Männern um die 30 oder darüber: Hamilton vs. Rosberg, Hamilton vs. Vettel, Hamilton vs. Bottas. Und zuletzt wurde daraus «alt gegen jung» oder Hamilton gegen Verstappen.

Nun, in der ersten Krise des bisherfast) unschlagbaren Mercedes-Teams seit Einführung der Hybrid-Formel, lautet der angesagte Titelkampf jung gegen jung, oder Weltmeister Max Verstappen gegen den neuen Herausforderer Charles Leclerc.
Sie haben einiges gemeinsam. Etwa ihren Ruf als Ausnahmetalent. Und dann das Alter. Beide sind 24, wurden 1997 geboren. Zur Erinnerung: Das war das Jahr, in dem Jacques Villeneuve Formel-1-Weltmeister wurde und Gerhard Berger seine aktive Karriere beendete. Der Niederländer (geboren am 30. September) ist nur 16 Tage älter als der Monegasse.

Beide wurden von ihren Teams langfristig gebunden: Ferrari gab Leclerc vor zwei Jahren einen Vertrag bis 2024, Verstappen unterschrieb kürzlich bis 2028 bei Red Bull.

Verstappen wurde in Abu Dhabi am 12. Dezember 2021 der viertjüngste Weltmeister der Formel-1-Geschichte: Mit 24 Jahren und 73 Tagen. Die drei, die früher als er zum Champion aufstiegen, sind seit Jahren seine Gegner: Sebastian Vettel (Weltmeister 2010 mit 23 Jahren und 133 Tagen), Lewis Hamilton (2008 mit 23 und 300 Tagen) und Fernando Alonso (2005 mit 24 und 57 Tagen).

Sollte es Charles Leclerc in diesem Jahr nach ganz oben schaffen, wäre er nicht nur der erste Ferrari-Weltmeister seit Kimi Räikkönen 2007, sondern auch der fünftjüngste, noch vor Emerson Fittipaldi (1972 mit 25 Jahren und 273 Tagen).

Was bei den jüngsten Champions auffällt: Die brasilianische Legende Fittipaldi schaffte es in einer Zeit, in der sich die Fahrer selbst hochdienen mussten. Die vier Fahrer, die beim ersten Titel jünger waren als «Emmo», entstammen hingegen der gezielten Nachwuchsförderung von potenten Rennställen.

Verstappen wurde 2014 von Dr. Helmut Marko ins Red Bull-Lager geholt. Vettel wurde seit dem Einstieg in den Rennsport in der Formel BMW von Red Bull (die ersten Jahre bis 2007 auch von BMW) ausgebildet. Alonso war ein früher Spross des Renault-Förderprogramms. Und Hamilton wurde schon im Kart von McLaren bzw. dem Langzeit-Herrscher Ron Dennis gezielt nach ganz oben geführt. Leclerc wurde 2016 in die Ferrari-Akademie aufgenommen.

Was die Frage aufkommen lässt, ob es überhaupt noch einen Weltmeister ohne Durchlaufen der Nachwuchspyramiden geben kann.

Doch trotz Förderung und damit dem Wegfall des mühsamen Wegs, die eigene Karriere irgendwie finanzierten zu müssen, hat das Leistungsprinzip Bestand. Wer die erwarteten Resultate nicht bringt, ist schnell out. Das wissen am besten jene bis jetzt schon Dutzenden Fahrer aus dem Red Bull-Juniorteam, die irgendwann auf sich allein gestellt waren.

Auch wenn die Statistik im aktuellen Duell zwischen Verstappen (21 Siege/13 PolePositions) und Leclerc (3/10) klar für den aktuellen Titelverteidiger spricht, ist das Tempo im Weg nach oben fast identisch.

Verstappen wurde nach 23 Rennen im Red Bull-Ausbildungsteam Toro Rosso (heute AlphaTauri) oder 14 Monaten zur grösseren Mannschaft hochgezogen und gewann in Barcelona 2016 gleich sein erstes Rennen für Red Bull Racing, Leclerc kam nach einer Saison (2018) und 21 Rennen von Alfa-Sauber zu Ferrari.

Verstappen gegen Leclerc, das ist ein Duell auf Augenhöhe, dessen weiterer Verlauf eine neue Würze ins Formel-1-Geschehen bringen kann, zumal Ferraris Auto erstmals seit Jahren konkurrenzfähig auf oberster Stufe ist.

Ergebnisse Formel 1, Dschidda

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, +0,549 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, +8,097
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18, +10,800
05. George Russell (GB), Mercedes W13, +32,732
06. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, +56,017
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, +56,124
08. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03, +1:02,946 min
09. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, +1:04,308
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, +1:13,948
11. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo C42-Ferrari, +1:22,215
12. Nico Hülkenberg (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1:31,742
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1 Runde
Out:
— Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, Crash
— Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault
— Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari
— Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes
— Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, Crash
— Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03, kein Start, Antriebsstrang
Nicht am Start:
— Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, Crash im Qualifying

WM-Stand Fahrer

01. Leclerc 45 Punkte
02. Sainz 33
03. Verstappen 25
04. Russell 22
05. Hamilton 16
06. Ocon 14
07. Pérez 12
08. Magnussen 12
09. Bottas 8
10. Norris 6
11. Tsunoda 4
12. Gasly 4
13. Alonso 2
14. Zhou 1
15. Schumacher 0
16. Stroll 0
17. Hülkenberg 0
18. Albon 0
19. Ricciardo 0
20. Latifi 0

WM-Stand Konstrukteure

01. Ferrari 78
02. Mercedes 38
03. Red Bull Racing 37
04. Alpine 16
05. Haas 12
06. Alfa Romeo 9
07. AlphaTauri 8
08. McLaren 6
09. Aston Martin 0
10. Williams 0

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