Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Gerhard Berger: Man muss Aston Martin Zeit geben

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

Sebastian Vettel wird in Australien sein Saisondebüt feiern. Die Verantwortlichen bei Aston Martin mussten zuletzt eine Menge Kritik einstecken. Gerhard Berger plädiert für mehr Geduld.

Am kommenden Wochenende kehrt Sebastian Vettel ins Aston-Martin-Cockpit zurück – und der Deutsche ist bei seinem Saisondebüt gleich mit zahlreichen Baustellen konfrontiert, denn Aston Martin – das zeigte sich in seiner Abwesenheit – ist im Moment nicht in der Lage, im Normalfall um Punkte zu fahren.

Die Verantwortlichen dürften froh sein, dass Vettel nach seiner Corona-Erkrankung zurück ist. Denn er wird wichtigen Input liefern, damit es wieder aufwärts geht, damit Updates greifen und Schritte nach vorne gemacht werden können.

Im Rahmen der ersten beiden Rennen gab es trotzdem einige Verrisse. Im Fokus: Das Team und die aktuelle Lage.

«Das Team hat den Faden verloren», sagte Ralf Schumacher bei Sport1. «Da wollte man zu schnell, zu viel erreichen und das funktioniert in der Formel 1 leider einfach nicht. Man kann nicht einfach viele Leute und viel Geld nehmen, in einen Topf geben, kurz umrühren und dann kommt hinten was Gutes raus. Das ist ein kontinuierlicher Prozess und das muss wie ein Uhrwerk funktionieren. Und das Team wollte mit der Bulldozer-Methode rangehen und das hat schon damals bei Toyota nicht funktioniert.»

Colin Kolles legte nach. «Das wird nichts mehr. Man hat einen Teambesitzer, der meint, dass er Teamchef ist. Er weiß alles besser und will mit aller Gewalt seinen Sohn vorne platzieren. Das ist für mich der völlig falsche Ansatz», sagte der frühere Formel-1-Teamchef bei Sport1.

DTM-Chef Gerhard Berger hält nichts von Abgesängen und plädiert für Geduld, vor allem angesichts des neuen Reglements und der neuen Autos.

«Man muss den Teams und Fahrern eine halbe Saison Zeit geben, um sich auf das neue Reglement einzustellen», sagte Berger SPEEDWEEK.com: «Vettel kennt sein Umfeld, er weiß, wie schnell Stroll ist. Da hat er keinen Druck. Es wird darauf ankommen, ob die Modifikationen am Auto greifen und ob das Auto mit seiner Hilfe mehr ins Mittelfeld kommt.»

Dass sich Mitbesitzer Lawrence Stroll einmischt – was Schumacher und Kolles harsch kritisieren – sei «sein Recht, ihm gehört das Team», so Berger. «Fakt ist: Das Auto liegt im hinteren Drittel, das ist nicht der Anspruch. Dass etwas passieren muss, ist klar. Dazu braucht man Zeit, und die muss man dem Team geben.»

Auch für Vettel sieht Berger noch nicht schwarz, auch wenn der Deutsche vor einer Herkulesaufgabe steht. Sein Vertrag läuft nach der Saison aus, und die sportliche Richtung bei Aston Martin wird auch seine weitere Karriere mit definieren. Es sei bei Vettel eine Frage der Motivation, so Berger: «Bei ihm war es immer so, und jetzt ist es noch mehr so: Wenn er sieht, dass er ein schnelles Auto hat, dann findet er Motivation und wird gute Rennen fahren», so Berger.

Ergebnisse Formel 1, Dschidda

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, +0,549 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, +8,097
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18, +10,800
05. George Russell (GB), Mercedes W13, +32,732
06. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, +56,017
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, +56,124
08. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03, +1:02,946 min
09. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, +1:04,308
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, +1:13,948
11. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo C42-Ferrari, +1:22,215
12. Nico Hülkenberg (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1:31,742
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1 Runde
Out:
— Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, Crash
— Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault
— Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari
— Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes
— Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, Crash
— Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03, kein Start, Antriebsstrang
Nicht am Start:
— Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, Crash im Qualifying

WM-Stand Fahrer

01. Leclerc 45 Punkte
02. Sainz 33
03. Verstappen 25
04. Russell 22
05. Hamilton 16
06. Ocon 14
07. Pérez 12
08. Magnussen 12
09. Bottas 8
10. Norris 6
11. Tsunoda 4
12. Gasly 4
13. Alonso 2
14. Zhou 1
15. Schumacher 0
16. Stroll 0
17. Hülkenberg 0
18. Albon 0
19. Ricciardo 0
20. Latifi 0

WM-Stand Konstrukteure

01. Ferrari 78
02. Mercedes 38
03. Red Bull Racing 37
04. Alpine 16
05. Haas 12
06. Alfa Romeo 9
07. AlphaTauri 8
08. McLaren 6
09. Aston Martin 0
10. Williams 0

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