Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Williams trickst Gegner aus: WM-Punkt nach 196 Tagen!

Von Mathias Brunner
Ungewohntes Bild: Williams locker im Mittelfeld

Ungewohntes Bild: Williams locker im Mittelfeld

Bei Williams wurde nach dem Australien-GP so ausgelassen gefeiert wie bei Ferrari: Die Engländer haben dank eines Taktik-Tricks ihren ersten WM-Zähler seit dem Russland-GP 2021 geholt, das war vor 196 Tagen!

Überschäumende Freude in der Williams-Box nach dem Grossen Preis von Australien: Mit einer taktischen Meisterleistung hat der drittälteste GP-Rennstall (nach Ferrari und McLaren) den ersten WM-Punkt seit Ende September 2021 eingefahren. In Sotschi damals wurde George Russell Zehnter, nun in Melbourne hat auch Alex Albon einen zehnten Platz erkämpft.

In keinem Sport liegen Tiefen und Höhen so dicht beisammen wie in der Formel 1: Nach dem Abschlusstraining wurde Williams-Fahrer Alex Albon disqualifiziert – zu wenig Sprit im Tank für eine Stichprobe der FIA, letzter Startplatz.

Williams-Teamchef Jost Capito: «Wir hatten nichts zu verlieren, also habe ich gesagt – lasst uns etwas Verrücktes versuchen.»

Das Team liess Albon mit einem Satz harter Pirelli-Reifen 57 Runden lang fahren, teilweise tauchte der Thai-Brite auf dem siebten Platz auf. Erst am Ende der zweitletzten Runde wurde Albon zur Box geholt und erhielt einen Satz mittelharter Walzen. Ocon, Bottas und Gasly konnten vorbeigehen. Zu diesem Zeitpunkt war der Vorsprung auf den elftplatzierten Guanyu Zhou aber gross genug, dass Albon Rang 10 retten konnte!

Jost Capito: «Wir sind das einzige Team, dass im letzten Jahr die neuen Reifen nicht testfahren konnte. Uns fehlte an Verständnis für diese Walzen. Wenn man von ganz hinten startet, kann man es eigentlich vergessen, noch in die Punkte zu fahren. Deswegen wollten wir lieber was über die Reifen lernen. Das erwies sich in diesem Rennen als ideal.»

Albon sagt: «Wenn du als Letzter herumfährst, dann kannst du es dir leisten, die Reifen zu schonen. Ab Mitte des Rennens haben ich Tempo aufgenommen. Ich war schon ein wenig überrascht, als es eine Gelbphase nach der anderen gab, ich aber nicht hereingeholt wurde. Ich dachte – gut, die am Kommandostand wissen offenbar etwas, das ich nicht weiss. So wie es aussieht, passt dieser harte C2-Reifen von Pirelli sehr gut zu unserem Auto. Von mir aus könnten wir die weiteren GP-Wochenenden ausschliesslich auf dieser Mischung fahren!»

«Das ganze Team hat in den vergangenen Monaten sehr hart gearbeitet, und es ist schön, dass diese Plackerei jetzt belohnt worden ist. Sie haben sich dieses Erfolgserlebnis verdient. Dieser Punkt kam aus heiterem Himmel.»

GP Australien

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:27:46,548 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +20,524 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +25,593
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +28,543
05. Lando Norris (GB), McLaren, +53,303
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +53,737
07. Esteban Ocon (F), Alpine, +61,683
08. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +68,439
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +76,221
10. Alex Albon (T), Williams, +79,382
11. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +81,695
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +88,598
13. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
Out
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Motor
Sebastian Vettel (D), Aston Martin, Unfall
Carlos Sainz (E), Ferrari, Dreher

WM-Stand Fahrer

01. Leclerc 71 Punkte
02. Russell 37
03. Sainz 33
04. Pérez 30
05. Hamilton 28
06. Verstappen 25
07. Ocon 20
08. Norris 16
09. Magnussen 12
10. Bottas 12
11. Ricciardo 8
12. Gasly 6
13. Tsunoda 4
14. Alonso 2
15. Zhou 1
16. Albon 1
17. Schumacher 0
18. Stroll 0
19. Hülkenberg 0
20. Latifi 0
21. Vettel 0

WM-Stand Konstrukteure

01. Ferrari 104 Punkte
02. Mercedes 65
03. Red Bull Racing 55
04. McLaren 24
05. Alpine 22
06. Alfa Romeo 13
07. Haas 12
08. AlphaTauri 10
09. Williams 1
10. Aston Martin 0

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