Formel 1: Warnung an Max Verstappen

Eddie Irvine: Leclerc macht das besser als Verstappen

Von Mathias Brunner
Der langjährige Formel-1-Pilot Eddie Irvine (56) vergleicht die beiden herausragenden Piloten der Saison 2022, Charles Leclerc und Max Verstappen, und sagt, wieso er derzeit mehr vom Monegassen hält.

2:1 steht es nach Siegen zwischen Ferrari-Ass Charles Leclerc und Weltmeister Max Verstappen, 3:0 nach besten Rennrunden, 2:0 nach Pole-Positions. Überflieger Leclerc ist überlegener WM-Leader, und für den 146-fachen GP-Teilnehmer Eddie Irvine kommt das nicht überraschend.

Der 56-jährige Nordire, der von 1996 bis 1999 für Ferrari gefahren ist, als Stallgefährte des grossen Michael Schumacher, sagt in einem Gespräch mit unserem Kollegen Andrea Cremonesi von der Gazzetta dello Sport: «Ich bin der Überzeugung, dass es keinen schnelleren Mann im Feld gibt als Max Verstappen, aber er macht noch immer eine Reihe von Fehlern und Leclerc eben nicht.»

Der WM-Zweite von 1999 glaubt auch zu wissen, woran diese Fehler liegen: «Verstappen patzt ab und an, weil er von seinem aggressiven Wesen übermannt wird.»

«Im vergangenen Jahr, beim WM-Duell mit Hamilton, hat der Engländer einige Kollisionen verhindert, aber es kam der Punkt, an dem er sich wohl sagte: ’Jetzt ist Schluss; du willst, dass es kracht? Dann kracht es eben!’ Das hätte Max fast den Titel gekostet. Und Hamilton hätte nach einem achten Titel gleich aufhören müssen, denn ich glaube nicht, dass er in diesem Jahr viel ausrichten kann.»

Zurück zu WM-Leader Leclerc, der nun gleich viele GP-Siege vorweisen kann wie Eddie Irvine – vier. Der Brite weiter: «Charles ist sehr intelligent, er hat Charakter und zeigt Reife. Da scheint mir Max im Kopf jünger zu sein, aber der Niederländer ist mit unfassbarem Talent gesegnet.»

In Sachen Qualität des Gegners von Leclerc schätzt der 146-fache GP-Teilnehmer Irvine die Lage so ein: «Es ist gegen Verstappen und Hamilton ungefähr gleich schwierig für Leclerc. Hamilton ist aussergewöhnlich, ein wirklich harter Knochen, aber er hat nicht den gleichen Speed wie Verstappen. Max erinnert mich an Schumacher. Er kann anhaltend einen unglaublich hohen Rhythmus fahren, und er erträgt es einfach nicht, einem Gegner hinterher zu fahren.»

Clevere Frage: Welche Rolle spielen bei Leclerc gegen Verstappen die zweiten Fahrer, also Carlos Sainz bei Ferrari und Sergio Pérez bei Red Bull Racing? Eddie Irvine meint: «Das könnte in der Tat für Charles ein Problem werden – dass die Nummer 2 ab und an vorne liegt. Wenn ich Teamchef Mattia Binotto wäre, dann würde ich da bald klare Verhältnisse schaffen. Es ist schon schwierig genug, Verstappen zu bezwingen, da kann Leclerc nicht noch einen aufmüpfigen Teamgefährten brauchen. Bei RBR ist die Sache klarer: Unter normalen Bedingungen ist Pérez für Verstappen kein Gegner.»

Wie das alles weitergeht, ist auch für Irvine kaum absehbar: «Wenn Ferrari eine neue Siegesära beginnen will, dann müssen sie auf Dauer Red Bull Racing, Verstappen und Adrian Newey bezwingen, das ist wahrlich ein hartes Stück Arbeit.»

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