Nikita Mazepin zu Sardinien: «Vergiesse keine Tränen»
Nikita Mazepin
Am 5. März löste das Haas-Team sowohl den Sponsor-Vertrag mit dem Bergbau-Konzern Uralkali als auch den Fahrer-Vertrag mit Nikita Mazepin auf. Dies tat der US-Rennstall als Reaktion auf die russische Ukraine-Invasion, und verwies dabei auf die Verbindungen, die Uralkali-Oberhaupt Dmitry Mazepin zum russischen Präsidenten Vladimir Putin pflegt.
Sohn Nikita Mazepin reagierte enttäuscht auf den Rausschmiss und gründete eine Stiftung mit dem Namen «We Compete As One», die Sportlern helfen soll, die das gleiche Schicksal ereilte. Für die beiden Mazepins kam es noch schlimmer, die EU nahm sie in die Liste jener Personen auf, die als Reaktion auf den russischen Ukraine-Angriff sanktioniert wurden.
Begründet wurde die die Aufnahme der beiden mit der Tatsache, dass Dmitry zum engsten Vertrauenskreis von Präsident Vladimir Putin gehört. Der ehemalige GP-Star wurde auch aufgeführt, weil er durch einen Vater «mit einem Geschäftsmann in Verbindung steht, der in einem jener Wirtschaftssektoren tätig ist, die eine wesentliche Einnahmequelle für die russische Regierung darstellen», heisst es in der entsprechenden Begründung.
Die italienischen Behörden reagierten und beschlagnahmten einen Immobilienkomplex in Sardinien, das den Mazepins gehört. Der Wert der Anlage, die im Norden der Insel steht, wird mit 105 Millionen Euro beziffert. Die Regierung in Rom bestätigte, dass die Immobilien auf den Namen einer ausländischen Firma registriert sind, die mit Dmitry und Nikita Mazepin in Verbindung gebracht wird.
In der CNN-Sendung «Quest Means Business» sagte Nikita Mazepin, als er von Richard Quest auf die Auswirkungen der Sanktionen angesprochen wurde: «Um ganz ehrlich zu sein, ich werde keine Tränen deswegen vergiessen. Im Gesamtkontext ist es nicht so wichtig, und natürlich werden wir irgendwann die Optionen prüfen, die wir in Bezug auf Sanktionen und Villen ergreifen können.»
Natürlich wurde Mazepin auch auf den Ukraine-Krieg und seine Haltung dazu angesprochen. Der 23-Jährige aus Moskau betonte: «Das, was im Moment vor sich geht – und ich bekomme von Moskau aus nur einen kleinen Teil davon mit – ist meiner Meinung nach sehr schmerzhaft. Ich habe 23 Jahre in einer sehr ruhigen Weit gelebt. Aber was meine offizielle Position angeht, so habe ich schon öfter gesagt, dass es für mich sehr wichtig ist, als Sportler neutral zu sein. Deshalb habe ich auch eine Stiftung gegründet, die Athleten dabei helfen soll, grundsätzlich neutral bleiben zu können.»