Minardi: Sebastian Vettel sollte in Rente gehen
Sebastian Vettel
Sebastian Vettel nahm dem dritten Rennwochenende in Australien kein Blatt vor den Mund. «Schlimmer kann es nicht werden», resümierte er nach dem ersten Einsatz nach seiner Corona-Zwangspause.
Es war ein Wochenende, an dem in seinem Aston Martin so ziemlich alles schiefging, was schiefgehen konnte. «Es ist mittlerweile so schlimm, dass man fast schon Mitleid hat», sagte Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher bei Sky. Mitleid mit einem viermaligen Weltmeister – schlimmer kann es tatsächlich kaum werden.
In Australien war bei Vettel von Anfang an der Wurm drin. Als der Motor zum Auftakt am Freitag abrauchte und sein Aston Martin im Training qualmte, griff Vettel zum Feuerlöscher, schnappte sich anschließend einen Scooter für die Rückfahrt zur Box und kassierte für die Aktion eine Geldstrafe.
Am Samstag verlor er im Training die Kontrolle über seinen bockigen Dienstwagen und rauschte in die Streckenbegrenzung. Sein Team konnte den Boliden in letzter Sekunde für eine schnelle Qualifying-Runde reparieren, mehr als Platz 18 war aber nicht drin. Und am Sonntag im Rennen flog Vettel dann erneut ab – und schied in der 23. Runde aus.
«Wir haben nun viele kaputte Teile und wir haben auch viele Bereiche, die wir verbessern wollen. Aber derzeit haben wir noch keine Lösungen dafür», sagte Vettel.
Das ehrgeizige Projekt von Milliardär und Mitbesitzer Lawrence Stroll erweist sich auch im zweiten Jahr als Rohrkrepierer, es läuft sogar noch schlechter als im Vorjahr, als es bei Vettel mit Gesamtplatz zwölf schon nicht gut lief. Aston Martin ist von Podien oder gar Siegen im Moment so weit entfernt wie Melbourne von Heppenheim. Und Vettel setzt inzwischen sogar seinen guten Ruf aufs Spiel.
Kumpel Timo Glock fragte in seiner Sky-Kolumne bereits, wann Vettel wohl die Geduld verliert.
Der frühere Minardi-Teamchef Giancarlo Minardi hat eine klare Meinung zur Zukunft Vettels. «Er hatte Pech, als er die ersten zwei Rennen wegen Covid verpasst hat, beim dritten ist er ausgeschieden», sagte der 74-Jährige der Corriere della Sera. Und gibt Vettel den Rat, aufzuhören: «Er sollte in Rente gehen. Er hat viel Geld, viele Titel gewonnen und er wird nie wieder gewinnen.»
GP Australien
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:27:46,548 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +20,524 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +25,593
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +28,543
05. Lando Norris (GB), McLaren, +53,303
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +53,737
07. Esteban Ocon (F), Alpine, +61,683
08. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +68,439
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +76,221
10. Alex Albon (T), Williams, +79,382
11. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +81,695
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +88,598
13. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
Out
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Motor
Sebastian Vettel (D), Aston Martin, Unfall
Carlos Sainz (E), Ferrari, Dreher
WM-Stand Fahrer
01. Leclerc 71 Punkte
02. Russell 37
03. Sainz 33
04. Pérez 30
05. Hamilton 28
06. Verstappen 25
07. Ocon 20
08. Norris 16
09. Magnussen 12
10. Bottas 12
11. Ricciardo 8
12. Gasly 6
13. Tsunoda 4
14. Alonso 2
15. Zhou 1
16. Albon 1
17. Schumacher 0
18. Stroll 0
19. Hülkenberg 0
20. Latifi 0
21. Vettel 0
WM-Stand Konstrukteure
01. Ferrari 104 Punkte
02. Mercedes 65
03. Red Bull Racing 55
04. McLaren 24
05. Alpine 22
06. Alfa Romeo 13
07. Haas 12
08. AlphaTauri 10
09. Williams 1
10. Aston Martin 0