Max Verstappen: «Ein guter Start ins Wochenende»
Max Verstappen hatte am Ende die Nase vorn
Das hatte sich nicht abgezeichnet: Denn in der ersten freien Trainingsstunde in Imola – der einzigen vor dem Qualifying zum Sprint – hatte Ferrari die Nase klar vorn. WM-Leader Charles Leclerc drehte die schnellste Runde und war dabei fast 1,5 Sekunden flotter als Max Verstappen unterwegs. Auch auf die schnellste Rundenzeit des zweitplatzierten Ferrari-Piloten Carlos Sainz fehlte dem Champion mit fast sechs Zehnteln erstaunlich viel Zeit.
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner erklärte zwar, dass der Niederländer auf seiner schnellsten FP1-Runde nicht ganz fehlerfrei blieb. Dennoch musste der Brite einräumen: «Ferrari sah im ersten Training überragend aus. Ihr Tempo war unglaublich. Wir hatten vor allem in den Kurven 5 bis 7 Mühe. Wir konnten die Reifen nicht auf Temperatur bringen und deshalb fehlte der Grip.»
Im ersten Qualifying-Abschnitt fehlten Verstappen immer noch fünf Zehntel und Horner berichtete: «Die Streckenverhältnisse verbessern sich schnell, Wir haben nun im Vergleich zu Charles in den Kurven 14 und 15 mehr Mühe, dafür waren wir in den Kurven 5 bis 7 etwas besser als im ersten Training.»
Im Q2 durfte sich Verstappen über die Bestzeit freuen. Unfreiwillige Schützenhilfe bekam er von Sainz, der die Session in der Streckenbegrenzung beendete. Weil danach der Regen einsetzte, verbesserte sich in den letzten zehn Q2-Minuten keiner mehr. Sainz schaffte damit den Sprung ins Q3, an dem er aber nicht teilnehmen konnte.
Im Top-10-Qualifying wurde es zunächst noch einmal richtig knapp, nach dem ersten Versuch trennten Leader Leclerc und Verstappen nur zwei Hundertstel. Doch Verstappen legte mit 1:27,999 min nach und übernahm damit die Spitzenposition. Leclerc fehlten mehr als sieben Zehntel auf die Bestmarke des Red Bull Racing-Stars, als zum vierten Mal die rote Flagge geschwenkt wurde, weil Valtteri Bottas seinen Renner am Streckenrand abstellen musste.
Den Piloten blieben weniger als zwei Minuten, um sich noch einmal zu verbessern. Doch weil Lando Norris seinen McLaren in die Streckenbegrenzung packte, durfte sich Verstappen ganz ohne letzte Zeitenjagd über die Pole zum Sprint freuen. WM-Leader Leclerc und Crashpilot Norris belegten die Plätze 2 und 3.
Nach getaner Arbeit erklärte Verstappen: «Heute war es sehr knifflig, die Bedingungen haben sich geändert und die Strecke war sehr rutschig. Es war schwierig, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Es war ein hektisches Qualifying, aber natürlich freue ich mich, hier zu sein. Es ist eine tolle Strecke, die sehr anspruchsvoll ist und auf der jeder Fehler hart bestraft wird. Ich freue mich über die Pole, aber ich weiss auch, dass es morgen und am Sonntag anders sein wird, weil sich die Bedingungen ändern werden. Aber das war ein guter Start ins Wochenende.»
Leclerc bestätigte: «Es war sehr knifflig, vor allem auf den Slicks, denn da waren noch ziemlich viele nasse Stellen. Es ging darum, die Runden hinzubekommen und im Q3 alles richtig hinzubekommen. Deshalb ist es noch frustrierender, denn als es zählte, traf ich die falsche Wahl. Aber so läuft es manchmal, wir werden unsere Lehren ziehen und es ist noch alles möglich.»
Norris, der seinen Quali-Einsatz mit einem Abflug beendet hatte, gestand: «Natürlich bin ich sehr glücklich über den Top-3-Platz. Ich hatte noch Luft nach oben und habe versucht, die Reifen auf Betriebstemperatur zu bringen, aber ich wollte etwas zu viel. Es war schade, denn ich hatte eine Chance, um wenigstens Charles noch zu schnappen. Die Bedingungen haben einen Riesenunterschied für uns gemacht, im Trockenen wären wir nicht so weit vorne gelandet.»
Qualifying, Imola
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:27,999 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:28,778
03. Lando Norris (GB), McLaren, 1:29,131
04. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:29,164
05. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:29,202
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:29,742
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:29,808
08. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:30,439
09. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:31,062
10. Carlos Sainz (E), Ferrari, ohne Zeit
11. George Russell (GB), Mercedes, 1:20,757
12. Mick Schumacher (D), Haas, 1:20,916
13. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:21,138
14. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:21,434
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:28,119
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:20,474
17. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:20,732
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:21,971
19. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:22,338
20. Alexander Albon (T), Williams, ohne Zeit