Falsche Taktik? Mattia Binotto (Ferrari) wehrt sich
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto
Der grosse Verlierer des Grossen Preises der Emilia-Romagna ist das grosse Ferrari: Carlos Sainz schon in der ersten Runde draussen (angeschubst von Daniel Ricciardo), Charles Leclerc nach einem Fahrfehler und Mauerkuss nur Sechster statt Dritter.
Viele Ferrari-Fans fragen sich: War es nicht ein Fehler, ohne Verbesserungen am Wagen nach Imola zu reisen? Und auch die Reifenstrategie bei Leclerc wird moniert.
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto nimmt dazu wiefolgt Stellung: «Gewiss, Red Bull Racing war in Imola stark, und sie hatten Entwicklungen am Wagen. Aber nur zwei Wochen zuvor in Australien hatten wir das beste Auto. Ich glaube, das wird zwischen uns und RBR von Rennen zu Rennen hin und her gehen, denn wir haben ein starkes Paket.»
«Was Verbesserungen angeht, so ist uns klar – wer am effizientesten entwickelt, wird in dieser Saison gute Chancen haben. Wir werden uns in Ruhe ansehen, was in Imola passiert ist und darauf aufbauen.»
Vor dem WM-Lauf in Italien hatte Binotto erklärt, es sei gescheiter, den konkurrenzfähigen Wagen noch besser zu verstehen als auf Biegen und Brechen Evo-Teile ans Auto zu packen.
Was ist mit dem Reifenwechsel von Leclerc? Ferrari holte den Monegassen in Runde 49 an die Box, um ihm weiche Pirelli-Reifen zu geben. Red Bull Racing reagierte und holte kurz darauf Pérez, dann Verstappen, ebenfalls an die Box. Ging es beim Reifenwechsel von Leclerc nur darum, sich vielleicht den Punkt für die beste Rennrunde zu schnappen?
Mattia Binotto: «Wir taten das nicht wegen der besten Rennrunde, sondern weil wir glaubten, mit diesem Vorgehen gegen Pérez die besten Chancen zu haben. Uns war klar, dass Red Bull Racing mit grosser Wahrscheinlichkeit reagieren würde, aber wir hatten in diesem Moment nichts zu verlieren.»
«Es war richtig zu versuchen, Pérez unter Druck zu setzen. Dann machte Leclerc leider einen Fehler. Aber so etwas kann passieren, wir sollten deswegen nicht den Kopf hängen lassen.»
Ergebnis Grand Prix der Emilia-Romagna
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:32:07,986 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +16,527 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +34,834
04. George Russell (GB), Mercedes, +42,506
05. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +43,181
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +56,072
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +61,110
08. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +70,892
09. Kevin Magnussen (DK), Haas, +75,260
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
11. Alexander Albon (T), Williams, +1 Runde
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +1 Runde
14. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
15. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
18. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
Out: Fernando Alonso (E), Alpine (Seitenkasten beschädigt)
Out: Carlos Sainz (E), Ferrari (Dreher)
WM-Stand Fahrer nach 4 von 23 Rennen
01. Leclerc 86 Punkte
02. Verstappen 59
03. Pérez 54
04. Russell 49
05. Sainz 38
06. Norris 35
07. Hamilton 28
08. Bottas 24
09. Ocon 20
10. Magnussen 15
11. Ricciardo 11
12. Tsunoda 10
13. Gasly 6
14. Vettel 4
15. Alonso 2
16. Zhou 1
17. Albon 1
18. Stroll 1
19. Schumacher 0
19. Hülkenberg 0
20. Latifi 0
WM-Stand Konstrukteure
01. Ferrari 124 Punkte
02. Red Bull Racing 113
03. Mercedes 77
04. McLaren 46
05. Alfa Romeo 25
06. Alpine 22
07. AlphaTauri 16
08. Haas 15
09. Aston Martin 5
10. Williams 1