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VW-Chef Diess bestätigt: Porsche und Audi in Formel 1

Von Mathias Brunner
VW-Chef Herbert Diess

VW-Chef Herbert Diess

Der Münchner Herbert Diess, seit 2017 Vorstands-Vorsitzender der Volkswagen AG, bestätigt: Porsche und Audi werden in die Königsklasse kommen! Die Arbeit an den neuen Motoren läuft.

Mit der Einführung der neuen Formel-1-Motorgeneration 2026 kommen Audi und Porsche in die Formel 1! Das hat nun VW-Vorstandschef Herbert Diess bestätigt, im Rahmen des Formats «Dialog mit Diess», mit den Wolfsburger Nachrichten und der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung sowie Bürgern der Stadt Wolfsburg. Audi und Porsche selber haben den Einstieg noch nicht verkündet. Am 7. April hatten Vorstand und Aufsichtsrat den beiden Premium-Marken die Erlaubnis erteilt, ihre Formel-1-Pläne voranzutreiben.

Immer wieder rankten sich Gerüchte um eine Rückkehr von Porsche in die Formel 1 und einen Einstieg von Audi. Diess sagt: «Aufgrund der steigenden Popularität der Formel 1 steigen beide Marken in die Formel 1 ein. Bei Porsche sind die Pläne schon ziemlich weit fortgeschritten, bei Audi noch nicht ganz so weit.»

Der frühere GP-Star und heutige DTM-Chef Gerhard Berger hatte vor kurzem angedeutet, wo die Reise hingeht: «Mit Sauber hätte Audi eine sehr solide Basis. Porsche und Red Bull scheint mir fix zu sein.»

Herbert Diess betont die steigende Beliebtheit der Formel 1 besonders in Amerika, für ihn eine direkte Folge der Netflix-Serie «Drive to Survive». Diess: «Wenn schon Motorsport, dann sollte es die Formel 1 sein. Hier ist der Werbe-Effekt am kraftvollsten.»

Diess erklärt ebenfalls, der Einstieg wäre ohne ein neues Motorregelement nicht möglich gewesen. «Ein solches Einstiegsfenster ergibt sich aus dem neuen Reglement, danach kommt eine solche Chance vielleicht zehn Jahre nicht mehr.»

Ein Knackpunkt war dabei der Einsatz jenes elektrischen Generators, der am Turbolader Energie gewinnt. Eine Technik, deren Entwicklung sündhaft teuer war und keine Serienrelevanz besitzt. Zudem besitzen Mercedes, Ferrari, Renault und Honda in Sachen der so genannten MGU-H einen enormen Wissensvorsprung auf Porsche und Audi.

Die MGU-H wird es ab 2026 nicht mehr geben, dafür wird der Anteil der kinetischen Energierückgewinnung auf das Dreifache erhöht, von heute rund 160 PS auf ca. 480 PS. Ab 2026 wird die Power eines Formel-1-Motors also zu ungefähr gleichen Teilen vom Verbrennungsmotor und von der Elektrik produziert. Die Kern-Architektur des Motors bleibt: 1,6-Liter-V6-Turbo.

Die Formel 1 stellt dabei zu 100 Prozent auf synthetischen Kraftstoff um. Herbert Diess hielt schon vor Wochen fest: «Die Formel 1 wird CO2-neutral, indem sie künstliche Kraftstoffe nutzen wird. Sie ist viel aufregender, spassiger, mehr Rennsport und ein besserer Technik-Wettkampf als die Formel E, die in Stadtzentren ein paar Runden im Spielmodus dreht.»

Zudem wird ein Kostendeckel für den Motor kommen. Diskutiert wird über 140 Millionen Dollar pro Jahr. Die Formel 1 ist kein finanzielles Fass ohne Boden mehr. Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Die Kosten sind gedeckelt, die Einnahmen bekannt. Das ergibt ein attraktives Geschäftsmodell. Wir werden 2022 mit dem Rennstall Gewinn machen und können so einen Teil des Aufwands für den Motorenbau abfedern.»

Herbert Diess: «Für die Entwicklung eines entsprechenden Motorkonzepts sind drei bis vier Jahre notwendig. Bis ins Jahr 2026 wird die Formel 1 ein noch grösseres Motorsport-Spektakel sein als heute, auch in China, auch in den USA. Die Formel 1 wird die populärste Marketing-Plattform für Premium-Fahrzeuge sein.»

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