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Charles Leclerc zu Mercedes: «Irgendwann ist Schluss»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton und Charles Leclerc in Bahrain

Lewis Hamilton und Charles Leclerc in Bahrain

Mercedes-Benz hat seit Einführung der Turbohybrid-Formel Anfang 2014 jedes Mal den Konstrukteurs-Pokal gewonnen. Damit dürfte 2022 Schluss sein. Für Ferrari-Star Charles Lerlerc ist das keine Überraschung.

Lewis Hamilton durchläuft die längste sieglose Phase seit dreizehn Jahren, damals stand der Engländer noch in Diensten von McLaren. Der Mercedes-Rennstall, in der Turbohybrid-Ära der Formel 1 mit acht Konstrukteurs-Pokalsiegen in Folge ungeschlagen, fährt Ferrari und Red Bull Racing hinterher.

Der 2022er Silberpfeil leidet mehr als die gegnerischen Fahrzeuge am so genannten Bouncing oder Porposing – einer Auswirkung der modernen Flügelautos, die überaus sensibel auf Veränderungen des Bodenabstands reagieren. Durch die Instabilität etwa einer Bodenwelle reisst die Saugnapfwirkung ab, das Auto geht hoch und dann baut sich der Abtrieb von neuem auf, der Wagen senkt sich wieder. Das wiederholt sich in sehr schneller Folge. Dieser Effekt ist eine Kombination verschiedener Faktoren. Es geht um Feinheiten der mechanischen Abstimmung und der Aerodynamik, und da muss man den Hebel ansetzen.

An sich gilt Bouncing als Highspeed-Phänomen, das vor allem bei aerodynamischer Volllast auf den Geraden auftritt. Aber auch auf dem langsamen Stadtkur von Monaco hüpften die Mercedes. Teamchef Toto Wolff: «Das war anders als zuvor. Das hatte mit der Bodenfreiheit zu tun und den Bodenunebenheiten von Monaco.»

So oder so: Mercedes hat weiter Probleme, selbst wenn am Spanien-GP-Wochenende mit dem Fahrverhalten Fortschritte erzielt wurden und Russell im Monaco-GP zeitweise das schnellste Auto auf der Bahn bewegte.

Die Mercedes-Krise kommt für Charles Lecler nicht überraschend. In Monaco erklärte der Ferrari-Star: «Irgendwann ist Schluss, mit jeder Siegesserie. Aber es stimmt schon, auch ich finde es ein wenig seltsam, wenn ein zuvor so dominantes Team im ersten Teil einer Saison in solchen Schwierigkeiten steckt.»

«Aber ich würde Mercedes noch lange nicht abschreiben – denn ich weiss, welch starkes Team das ist. Was sie in der Vergangenheit alles erreicht haben, das war ja kein Zufall, sondern das Ergebnis davon, wenn die richtigen Leute über Jahre zusammenarbeiten.»
«Für mich besteht kein Zweifel daran, dass sie bald an der Spitze zurück sein werden. In Barcelona haben sie einen Schritt dazu getan, und ich hoffe, dass sie bald mit uns um Siege kämpfen. Es wäre doch aufregend für die Formel 1, wenn drei Teams gegeneinander kämpfen.»

Monaco-GP, Monte Carlo

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 2:01:27,409 h
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, +1,154 sec
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,491
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,922
05. George Russell (GB), Mercedes, +11,968
06. Lando Norris (GB), McLaren, +12,231
07. Fernando Alonso (E), Alpine, +46,358
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +50,388
09. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +52,525
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +53,536
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +54,289
12. Esteban Ocon (F), Alpine, +55,644
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +57,635
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:00,802 min
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
16. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Handling
Kevin Magnussen (DK), Haas, Wasserdruck
Mick Schumacher (D), Haas, Crash

Fahrer-WM (nach 7 von 22 Rennen)

01. Verstappen 125 Punkte
02. Leclerc 116
03. Pérez 110
04. Russell 84
05. Sainz 83
06. Hamilton 50
07. Norris 48
08. Bottas 40
09. Ocon 30
10. Magnussen 15
11. Ricciardo 11
12. Tsunoda 11
13. Alonso 10
14. Gasly 6
15. Vettel 5
16. Albon 3
17. Stroll 2
18. Zhou 1
19. Schumacher 0
20. Nico Hülkenberg (D) 0
21. Latifi 0

Stand Konstrukteurs-Pokal

01. Red Bull Racing 235 Punkte
02. Ferrari 199
03. Mercedes 134
04. McLaren 59
05. Alfa Romeo 41
06. Alpine 40
07. AlphaTauri 17
08. Haas 15
09. Aston Martin 7
10. Williams 3

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