Helmut Marko hält Verstappen für unschlagbar

Fahrergehälter beschränken: GP-Stars sind dagegen

Von Vanessa Georgoulas
Fernando Alonso und Sebastian Vettel sprechen sich klar gegen eine Obergrenze für die Fahrergehälter aus

Fernando Alonso und Sebastian Vettel sprechen sich klar gegen eine Obergrenze für die Fahrergehälter aus

Die Formel-1-Verantwortlichen diskutieren nach der Einführung der Budget-Obergrenze auch einen Deckel für die Fahrergehälter. Das kommt bei den GP-Piloten aus unterschiedlichen Gründen nicht gut an.

Während sich die grossen Formel-1-Teams seit der Einführung der Budget-Obergrenze im Sparen üben müssen, verdienen die Stars der Szene weiterhin hohe Millionenbeträge. Das könnte sich in Zukunft ändern, denn derzeit wird über die Einführung einer Gehaltsobergrenze für die GP-Piloten diskutiert.

Die Betroffenen haben dafür wenig überraschend kein Verständnis. Champion Max Verstappen betont: «Alles ist noch sehr vage, keiner weiss, wohin sich das Ganze entwickeln wird. Aber meiner Ansicht nach ist das grundsätzlich falsch, denn die Formel 1 ist populärer denn je und jeder verdient mehr Geld als früher, auch die Teams. Jede Partei profitiert, und wieso sollten die Fahrer bei den Einnahmen beschränkt werden? Wir liefern schliesslich die Show und riskieren dabei unser Leben.»

«Schon aus diesem Grund ist es kreuzfalsch, eine Gehalt-Obergrenze einzuführen», stellt der Niederländer aus dem Red Bull Racing Team klar. Und er fügt an: «Auch auf die Nachwuchsförderung könnte sich dies sehr negativ auswirken, schliesslich werden in den Nachwuchsklassen viele Fahrer unterstützt, deren Investoren dann einen bestimmten Prozentsatz des Einkommens in der Zukunft dafür bekommen. Wenn wir eine Gehalt-Obergrenze haben, werden sie ihre Investitionen nie zurückbekommen, was der Nachwuchs zu spüren bekommen würde. Und ich denke nicht, dass irgendjemand das will.»

Mercedes-Star Lewis Hamilton sieht das ähnlich: «Viele von uns haben in jungen Jahren finanzielle Unterstützung bekommen, die wir zurückzahlen müssen und wollen. Darauf würde sich also sicherlich eine Obergrenze bei den Einkommen auswirken. Auch hat sich der Sport von einem 4 bis 6 Milliarden Dollar schweren Business in ein 14-Milliarden-Dollar-Business entwickelt, die Formel 1 wächst konstant und die Teams verdienen mehr Geld denn je. Wir sind ein grosser Teil der Show und auch wenn es mich vielleicht nicht so sehr betrifft, weil ich nicht mehr so lange dabei sein werde, denke ich da an die nächste Generation von Rennfahrern. Ich denke nicht, dass man ihre Gehälter beschränken müsste.»

Auch Vettel findet klare Worte. Der Heppenheimer schlägt vor: «Ich finde es falsch, einen Deckel für die Fahrergehälter einzuführen und ich finde es interessant, woher der Vorschlag kommt. Wir haben nun offensichtlich eine Budget-Obergrenze, was allen Teams die Chance eröffnet, Geld zu verdienen. Vielleicht sollte man deren Einkommen beschränken und alles, was über eine bestimmte Grenze hinausgeht, in einen Topf schmeissen, mit dem wir Dinge unterstützen, die positive Veränderungen bringen. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Thema schnell vom Tisch wäre, wenn wir darüber sprechen würden. Und ist es nicht ein lustiger Zufall, dass wir nun, da die Teams zum ersten Mal wirklich die Gelegenheit haben, mit der Formel 1 Geld zu verdienen, plötzlich darüber sprechen?»

Formel-1-Urgestein Fernando Alonso stimmt ihm zu. Und auf die Frage, ob eine Gehalt-Obergrenze seinen Willen, in der Königsklasse anzutreten, beeinflussen würde, erklärt er: «Nein, obwohl es natürlich darauf ankommt, wo die Grenze liegt. Aber nein, ich denke, wir alle wollen in der Formel 1 fahren, und derzeit machen wir mehr denn je. Es gibt immer mehr Rennen und auch mehr Sponsoren-Termine. Wir alle müssen hier zusammenarbeiten.»

Fahrer-WM (nach 7 von 22 Rennen)

01. Verstappen 125 Punkte
02. Leclerc 116
03. Pérez 110
04. Russell 84
05. Sainz 83
06. Hamilton 50
07. Norris 48
08. Bottas 40
09. Ocon 30
10. Magnussen 15
11. Ricciardo 11
12. Tsunoda 11
13. Alonso 10
14. Gasly 6
15. Vettel 5
16. Albon 3
17. Stroll 2
18. Zhou 1
19. Schumacher 0
20. Nico Hülkenberg (D) 0
21. Latifi 0

Stand Konstrukteurs-Pokal

01. Red Bull Racing 235 Punkte
02. Ferrari 199
03. Mercedes 134
04. McLaren 59
05. Alfa Romeo 41
06. Alpine 40
07. AlphaTauri 17
08. Haas 15
09. Aston Martin 7
10. Williams 3

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