Timo Glock über Mick Schumacher: «So geht’s nicht»

Von Mathias Brunner
Erneut ist Mick Schumacher beim Haas-Rennstall von der Technik im Stich gelassen worden. Wegen einer schief stehenden Lenkung kam der Deutsche nicht über Rang 19 hinaus. Timo Glock kritisiert Haas.

Mick Schumacher ist in der Formel 1 noch immer ohne WM-Punkte, der kommende Grosse Preis von Grossbritannien in Silverstone ist seine 31. Chance, das zu korrigieren.

Während Micks Haas-Stallgefährte Kevin Magnussen in drei der ersten vier WM-Läufe 15 Punkte erobert (seither aber leer ausging), ist die Null auf Schumacher Konto eine Mischung aus eigenen Fehlern (wie den Unfällen in Dschidda und Monte Carlo) und aus Patzern des Rennstalls, sei dies punkto Rennstrategie oder Standfestigkeit. Haas-Motorpartner Ferrari trägt mit mangelnder Zuverlässigkeit nicht zum Aufhübschen der Bilanz bei.

In Kanada konnte Mick als Sechster ins Rennen gehen, dann machte ein elektrischer Generator schlapp. Im Qualifying zum britischen Grand Prix stand die Lenkung von Micks Haas-Renner um zehn Grad schief, mehr als Startplatz 19 lag nicht drin. Von dort aus in Silverstone unter die ersten Zehn zu kommen, ist nicht unmöglich, aber sehr schwierig.

Der 91-fache GP-Teilnehmer Timo Glock, als GP-Experte unserer deutschen Kollegen von Sky in England, sagt dazu: «Da ist offenbar einem Mechaniker beim Vermessen des Autos ein Fehler unterlaufen. Wenn die Spur verstellt ist, passt dann einfach nichts zusammen. Wenn das Lenkrad nach links oder rechts steht, dann stehen die Räder falsch. Das ist einfach ein No-Go.»

Der WM-Zehnte von 2008 und 2009 ergänzt: «Du kannst mit einem solchen Problem keine Top-Runde fahren. Die Problematik ist, dass es sich von Links- zu Rechtskurven unterschiedlich verhält. In den Linkskurven hatte Mick mehr Untersteuern, in den Rechtskurven mehr Übersteuern. Das ist im Qualifying das Worst-Case-Szenario, das eintreten kann und ein klarer Fehler vom Team, der grosse Auswirkungen auf die Performance vom Auto hat.»

Der 40-Jährige aus Lindenfels findet: «So geht das nicht – und vor allen Dingen nicht in dieser Häufigkeit. Die Fehlerquote liegt beim Team höher als beim Mick.»

«Es muss erstmal ein fehlerfreier Job passieren, so dass Mick die Möglichkeit hat, ein fehlerfreies Wochenende hinzubekommen. Es sind immer wieder Dinge, die schieflaufen von Team-Seite. Wie beispielsweise in Barcelona, wo man hinten zwei verschiedene Federn einbaut und er dann eine schlechte Balance hat und im Qualifying schlecht dasteht. Genauso wie hier. Dann gab es die technischen Probleme in Kanada. Das sind alles Themen, die vom Team kommen, die Mick wiederum einen schlechten Start ins Wochenende bescheren. Es kam auch schon häufiger vor, dass er mal an einem Freitag im 1. Training nach zwei Minuten irgendwo gestanden ist, wie zum Beispiel in Aserbaidschan.»

Qualifying, Silverstone

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:40,983 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:41,055
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:41,298
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:41,616
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:41,995
06. Lando Norris (GB), McLaren, 1:42,084
07. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:42,116
08. George Russell (GB), Mercedes, 1:42,161
09. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:42,719
10. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 2:03,095
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:43,702
12. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:44,232
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:44,311
14. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:44,355
15. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:45,190
16. Alexander Albon (T), Williams, 1:42,078
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:42,159
18. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:42,666
19. Mick Schumacher (D), Haas, 1:42,708
20. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:43,430

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