Mick Schumacher über Verstappen: «Mehr Ellenbogen»

Von Mathias Brunner
Riesen-Erleichterung beim Ferrari-Nachwuchsfahrer Mick Schumacher: Endlich sind die ersten F1-Punkte im Trockenen, guter achter Platz. Mick sagt: «Ich fahre jetzt die Ellenbogen noch weiter aus.»

Die zwei vielleicht glücklichsten Männer am Abend des britischen Grand Prix: Carlos Sainz und Mick Schumacher. Der Madrilene konnte in seinem 150. Grand Prix seinen ersten Formel-1-Sieg sicherstellen, der Deutsche fuhr beim 31. Einsatz in der Königsklasse seine ersten WM-Punkte ein, als Achter.

Der frühere Formel-1-Pilot Timo Glock weiss: «Für Mick war das ein ganz wichtiges Ergebnis, diese Punkte waren überfällig. Des Öfteren hatte er das Glück nicht auf seiner Seite, immer wieder gab es bei Haas auch technische Probleme. Besonders beeindruckt bin ich davon, wie Mick in dieser schwierigen Phase seiner Karriere kühlen Kopf bewahrt hat.»

Mick Schumacher setzt sich am Red Bull Ring zur Medienrunde hin, sichtlich zufrieden mit sich und der Welt. Der Formel-2-Champion von 2020 hat auch in England viel gelernt. Etwa über die Art und Weise, wie sich ein Formel-1-Champion zur Wehr setzt. Das Duell Verstappen gegen Schumacher kurz vor Schluss war einer der vielen Leckerbissen im vergangenen WM-Lauf.

Es war in diesem Rennen auffällig, wie die Rennleitung den Piloten eine längere Leine lässt, was Angriff und Verteidigung angeht.

Mick sagt: «Ich habe mir dieses Duell inzwischen mehrfach angeschaut, das war schon interessant. Mein Verständnis der Regeln beim Duell war zu Beginn des Jahres ein anderes; im Sinne von – wenn ein beträchtlicher Teil deines Wagens neben dem Auto des Gegners liegt, dann muss er dir genügend Raum geben. Das war bei unserem Zweikampf sicher nicht so, denn mein Vorderrad lag schon vor seinem Hinterrad. Da will ich etwas mehr Klarheit vom Rennleiter, was jetzt erlaubt ist und was nicht. Aber wenn dies die neue Vorgehensweise ist, dann ist für mich klar – ich kann im Zweikampf die Ellenbogen weiter ausfahren.»

«Wenn wir Fahrer da einen grösseren Spielraum erhalten, dann ist das für mich okay, so lange die Regeln für alle gleich ist und so lange Klarheit darüber besteht, was in Ordnung ist und was nicht mehr.»

Wie erleichtert ist Mick Schumacher, dass die ersten Punkte endlich eingefahren sind? Der Deutsche sagt: «Das war überfällig. Wir hatten schon einige Male bewiesen, dass wir in die Top-Ten fahren können, nur musste endlich mal alles stimmen, und in Silverstone hat alles gestimmt.»

«Wir sind in England von Platz 19 auf 9 gefahren, das hat irre Spass gemacht. Wir waren schneller als einige Autos, mit welchen wir sonst unsere liebe Mühe haben. Aber wir hatten schon in Kanada mit dem besten Trainingsergebnis gezeigt, dass der Haas-Rennwagen auch weiterhin ein sehr gutes Auto ist.»

Was rechnet sich Mick fürs GP-Wochenende in der Steiermark aus? «Es ist nicht ganz einfach zu sagen, wo wir stehen, aber letztlich sollten wir den Speed haben, um Rang 10 herum zu fahren. Leider hilft uns das Sprintformat dabei nicht.»

Wieso nicht? Mick präzisiert: «Weil wir nur ein freies Training haben und dann schon in die Qualifikation gehen. Da haben die grossen Rennställe einfach kraftvollere Simulationswerkzeuge, um verschiedene Abstimmungsvarianten zu erarbeiten.»

Rennen, Silverstone

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:21:20,440h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +3,779 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +6,225
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,546
05. Fernando Alonso (E), Alpine, +9,571
06. Lando Norris (GB), McLaren, +11,943
07. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +18,777
08. Mick Schumacher (D), Haas, +18,995
09. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +22,356
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +24,590
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +26,147
12. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +32,511
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +32,817
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +40,910
Out
Esteban Ocon (F), Alpine, Benzinpumpe
Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Kollisionsschäden
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo
George Russell (GB), Mercedes, Unfall
Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, Unfall
Alexander Albon (T), Williams, Unfall

Fahrer-WM (nach 10 von 22 Rennen)

01. Verstappen 181 Punkte
02. Pérez 147
03. Leclerc 138
04. Russell 111
05. Sainz 127
06. Hamilton 93
07. Norris 58
08. Bottas 46
09. Ocon 39
10. Alonso 28
11. Gasly 16
12. Magnussen 16
13. Vettel 15
14. Ricciardo 15
15. Tsunoda 11
16. Zhou 5
17. Schumacher 4
18. Albon 3
19. Stroll 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0

Stand Konstrukteurs-Pokal

01. Red Bull Racing 328 Punkte
02. Ferrari 265
03. Mercedes 204
04. McLaren 73
05. Alpine 67
06. Alfa Romeo 51
07. AlphaTauri 27
08. Haas 20
09. Aston Martin 18
10. Williams 3

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Japan

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Suzuka, ein fast perfektes Rennen, und warum wir keinen Stress haben.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr.. 19.04., 16:15, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 19.04., 16:45, Motorvision TV
    Rally
  • Fr.. 19.04., 17:00, ORF 1
    SOKO Kitzbühel
  • Fr.. 19.04., 17:10, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 19.04., 17:40, Motorvision TV
    Classic Races
  • Fr.. 19.04., 18:05, Motorvision TV
    Classic Ride
  • Fr.. 19.04., 18:35, Motorvision TV
    Motorsport: Tour Auto
  • Fr.. 19.04., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Fr.. 19.04., 19:30, Motorvision TV
    Rally
  • Fr.. 19.04., 20:00, Eurosport 2
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
» zum TV-Programm
10