Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Lance Stroll beleidigt: Experte nicht mehr am Mikro

Von Mathias Brunner
Lance Stroll

Lance Stroll

Der öffentlich-rechtliche Sender RTBF (Radio-Télévision Belge de la Communauté française) hat gegen seinen GP-Experten Lionel Froissart eine Untersuchung eingeleitet – wegen Beleidigung von Lance Stroll.

Wirbel in der Sportabteilung des öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Radiosenders RTBF: Nach einer verbalen Entgleisung ist der Formel-1-Journalist und GP-Experte Lionel Froissart seinen Platz am Mikro los, der Franzose hatte Aston Martin-Fahrer Lance Stoll in der Übertragung vom Grossen Preis von Österreich auf dem Red Bull Ring einen Autisten genannt.

Journalist und Buchautor Froissart, in den 1980er und 1990er Jahren ein Vertrauter von Ayrton Senna, brachte gut vierzig Jahre Formel-1-Erfahrung mit, als ihn Sender RTBF (Radio-Télévision Belge de la Communauté française) im März 2022 ins Team holte, als zweiten Mann in der Kommentatoren-Kabine neben Gaëtan Vigneron.

Froissart ist auch als Journalist dafür bekannt, die Dinge beim Namen zu nennen, aber in Österreich ist er zu weit gegangen. In der Diskussion mit Vigneron, die live über den Sender ging, drehte sich das Gespräch um die Fahreraufstellung von Aston Martin für die Saison 2023.

Froissart meinte: «Nach meinem Verständnis will Aston Martin gerne Sebastian Vettel behalten, damit wenigstens ein Fahrer in diesem Team das Auto versteht.»

Vigneron reagiert mit einem Kichern auf die spitze Bemerkung, die natürlich unterstellt, dass Lance Stroll das Auto nicht versteht. Aber bevor er etwas sagen konnte, legte Froissart nach: «Jedenfalls wird ihnen Stroll der Autist nicht helfen können.»

Hörbar peinlich berührt wies Vigneron zwei Mal darauf hin, dass diese Bezeichnung wohl doch ein starkes Stück sei, aber Froissart beharrt: «Aber wo es doch stimmt.»

Zuschauer stellten diesen Teil der RTBF-Übertragung ins Netz, die Reaktionen waren wie zu erwarten heftig. Froissart meldete sich via Twitter: «Wenn man den Begriff Autist hier wörtlich versteht, dann macht das natürlich keinen Sinn. Das tut mir wirklich leid! Ich lade jeden ein, Lance Stroll zu treffen, um sich ein Bild von seiner Persönlichkeit zu machen.»

RTBF bestätigt, dass Froissart bis auf Weiteres nicht mehr am Mikro sitze: «RTBF verurteilt aufs Schärfste Bemerkungen, die am 10. Juli im Rahmen der Österreich-Berichterstattung von Herrn Lionel Froissart gemacht worden sind. Autismus in dieser Weise mit einem Formel-1-Fahrer in Zusammenhang zu bringen, das ist unangemessen und entspricht nicht den Werten von RTBF. Wir haben eine interne Untersuchung eingeleitet.»

Das ist nun der zweite Vorfall bei RTBF innerhalb eines Jahres. Im Mai 2021 mokierte sich der Renn- und Rallyefahrer Marc Duez über Tennis-Star Serena Williams, die beim Grossen Preis von Monaco die Zielflagge schwenken durfte. Duez stellte fest, dass Williams «keine Cheerleaderin» sei, eine Freundin von Williams, die neben ihr auf einem Balkon dem Renngeschehen zusah, bezeichnete er als hässlich.

Darauf entstand ein Sturm der Entrüstung, der dreifache Rallye-Meister von Belgien wurde aus dem Team der GP-Berichterstatter von RTBF entfernt. Duez entschuldigte sich für seine deplatzierten Äusserungen.

Österreich-GP, Red Bull Ring

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:24:24,312 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,532 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +41,217
04. George Russell (GB), Mercedes, +58,972
05. Esteban Ocon (F), Alpine, +68,436
06. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
08. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
10. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
12. Alexander Albon (T), Williams, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
14. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +Runde
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Motorschaden
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Unterboden beschädigt
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Kollisionsschäden

Fahrer-WM (nach 11 von 22 Rennen)

01. Verstappen 208 Punkte
02. Leclerc 170
03. Pérez 151
04. Sainz 133
05. Russell 128
06. Hamilton 109
07. Norris 64
08. Ocon 52
09. Bottas 46
10. Alonso 29
11. Magnussen 22
12. Ricciardo 17
13. Gasly 16
14. Vettel 15
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Albon 3
19. Stroll 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0

Stand Konstrukteurs-Pokal

01. Red Bull Racing 359 Punkte
02. Ferrari 303
03. Mercedes 237
04. McLaren 81
05. Alpine 81
06. Alfa Romeo 51
08. Haas 34
08. AlphaTauri 27
09. Aston Martin 18
10. Williams 3

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: «So ist Max Verstappen unschlagbar»

Dr. Helmut Marko
​Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Max Verstappen mit Saisonsieg No. 4, auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do.. 25.04., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 25.04., 05:45, SPORT1+
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Do.. 25.04., 09:00, Eurosport 2
    Motorradsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Do.. 25.04., 09:00, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do.. 25.04., 10:15, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 25.04., 11:45, Motorvision TV
    Bike World
  • Do.. 25.04., 12:00, Eurosport
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Do.. 25.04., 14:10, Motorvision TV
    G-Series Andorra
  • Do.. 25.04., 14:40, Motorvision TV
    Car History
  • Do.. 25.04., 15:10, Motorvision TV
    Extreme E: Electric Odyssey
» zum TV-Programm
5