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Carlos Sainz (Ferrari): «Das ist komplett unfair»

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc vor Carlos Sainz auf dem Circuit Paul Ricard

Charles Leclerc vor Carlos Sainz auf dem Circuit Paul Ricard

Carlos Sainz hat sich im Qualifying zum Grand Prix von Frankreich als vorbildlicher Mannschaftsspieler erwiesen: Windschatten für Charles Leclerc. Kritik an Ferrari bringt den Madrilenen auf die Palme.

Es brauchte zwei Anläufe, aber dann hat Ferrari in Le Castellet gezeigt, wie wertvoll es sein kann, dass ein Fahrer seinem Teamgefährten einen Windschatten spendiert: Carlos Sainz zog Ferrari-Partner Charles Leclerc über die Geraden, scherte dann im perfekten Moment aus, danach krönte der Monegasse eine exzellente Runde mit der Bestzeit. Für Sainz spielte das in Sachen Position keine Rolle: Er muss nach dem Wechsel zahlreicher Motor-Elemente ohnehin ans Ende des Feldes.

Danach regte sich der 27-jährige Sainz auf. Denn der Silverstone-Sieger blickt über die Geschehnisse auf dem Circuit Paul Ricard hinaus: «Ferrari hat in dieser Saison in Sachen Strategie sehr viel Kritik einstecken müssen. Das ist komplett unfair. Denn ich finde – jedem Rennstall unterlaufen über eine Saison gesehen Fehler, sagen wir bei der Reifenwahl. Aber wenn ich alle bisherigen 2022er Läufe betrachte, dann haben wir insgesamt solide gearbeitet. Und wenn es gut läuft, so wie im Abschlusstraining hier in Südfrankreich, dann sollten die Leute das auch mal schreiben.»

Für den Madrilenen war von Anfang an klar, dass er sich in den Dienst von Leclerc stellen würde. «Wir wussten, dass ich wegen des neuen Motors ans Ende des Feldes rücken muss. Also haben wir früh beschlossen, dass ich nicht das Material schone, sondern das komplette Abschlusstraining fahre, um im letzten Quali-Segment Charles einen Windschatten zu geben.»

Wieviel ist so etwas wert? Carlos enthüllt: «Wir reden hier von zwei oder drei Zehntelsekunden, das ist ein erheblicher Vorteil, so etwas kannst du dir nicht entgehen lassen – aber das Manöver muss blitzsauber ausgeführt werden.»

«Ich fühle mich hier im Wagen pudelwohl, mein Speed stimmt, und klar ist es schade, dass ich ausgerechnet dann ans Ende des Feldes muss, wenn es so gut läuft. Aber das wird mir ja auch dabei helfen, im Grand Prix so weit als möglich vorzurücken. Jetzt liegt’s an mir.»

Qualifying, Le Castellet

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:30,872 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:31,176
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:31,335
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:31,765
05. Lando Norris (GB), McLaren, 1:32,032
06. George Russell (GB), Mercedes, 1:32,131
07. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:32,552
08. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:32,780
09. Carlos Sainz (E), Ferrari, ohne Zeit
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, ohne Zeit
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:32,922
12. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:33,048
13. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:33,052
14. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:33,276
15. Alexander Albon (T), Williams, 1:33,307
16. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:33,439
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:33,439
18. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:33,674
19. Mick Schumacher (D), Haas, 1:33,701
20. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:33,794

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