Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Michael Masi (Ex-FIA): Monatelang Todesdrohungen

Von Mathias Brunner
Michael Masi

Michael Masi

Der frühere Formel-1-Rennleiter Michael Masi enthüllt, dass er nach dem kontroversen WM-Finale von Abu Dhabi 2021 monatelang mit dem Tod bedroht wurde. Darüber spricht der Australier zum ersten Mal.

Der Autosport-Weltverband FIA verkündete am 17. Februar 2022: Formel-1-Rennleiter Michael Masi ist entmachtet. Masi hatte das Vertrauen vieler Wettbewerber verloren, nach dem kontroversen WM-Finale von Abu Dhabi 2021 zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen. In der langen Nacht von Abu Dhabi lief Einiges schief. Da konnte die FIA nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.

Masi wurde von der FIA durch den Deutschen Niels Wittich und den Portugiesen Eduardo Freitas ersetzt. Am 12. Juli bestätigte der Verband: Masi arbeitet nicht weiter für die FIA und kehrt nach Australien zurück.

Nun hat Masi erstmals sein Herz geöffnet. In einem Interview mit dem australischen Daily Telegraph sagt der 44-Jährige aus Sydney, dass er über die WM-Entscheidung in Abu Dhabi nicht reden dürfe, wohl aber über die teilweise schockierenden Reaktionen nach der langen Nacht am Yas Marina Circuit.

Masi sagt: «Zum Glück bin ich nicht auf Instagram und Twitter. Ich bin in Sachen soziale Netzwerke etwas altmodisch, also bin ich auf Facebook – um mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben. In der Nacht nach dem Rennen von Abu Dhabi habe ich Facebook geöffnet und war baff: Ich hatte Hunderte von Nachrichten, und der Inhalt hat mich umgehauen.»

«Die Nachrichten waren rassistisch, beleidigend, gemein, ich erhielt jedes Schimpfwort, das man sich vorstellen kann. Und ja, es gab Todesdrohungen. Leute haben geschrieben, sie würden mich und meine Familie jagen. Und so ging das wochenlang weiter. Nicht nur auf Facebook, sondern auch auf meinem LinkedIn-Konto, das ja eigentlich für berufliche Kontakte gedacht ist. Die gleiche Art von Verunglimpfung.»

«Ich versuchte, das alles zu ignorieren und mein Leben weiterzuleben, denn sonst gerätst du an sehr dunkle Orte. Ich wollte mich von all dem abkapseln. Ich sprach nur mit wenigen Menschen über diese Nachrichten. Ich wollte meine Familie und Freunde nicht beunruhigen. Ich habe das alles absichtlich heruntergespielt.»

«Aber wenige Tage nach dem WM-Finale habe ich mich in London dabei ertappt, wie ich über die Schulter sehe. Ich sah in Gesichter und fragte mich, ob das nun eine jener Personen ist, die gesagt hatte, dass sie mich jagen würden. Ich spürte keinen Appetit mehr. Das Ganze war vor allem mental schwierig, aber es wirkte sich auch auf meinen Körper aus. Ich wollte nur noch alleine sein.»

«Rückblickend hätte ich mich um Hilfe bemühen müssen, um jemanden, mit dem ich reden kann, ich meine einen Arzt. Zum Glück habe ich gute Menschen um mich herum, die mich auffingen. Die letzten Monate haben mich stärker gemacht.»

Was wird nun aus Michael Masi? Der Australier weiter: «Ich erwäge verschiedene Möglichkeiten. Ich will in Australien bleiben und meine Erfahrungen aus den letzten Jahren einbringen.»

Qualifying, Hungaroring

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:17,377 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:17,421
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:17,567
04. Lando Norris (GB), McLaren, 1:17,769
05. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:18,018
06. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:18,078
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:18,142
08. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:18,157
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:18,379
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:18,823
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:18,516
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:18,573
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:18,825
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:19,137
15. Mick Schumacher (D), Haas, 1:19,202
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:19,240
17. Alexander Albon (T), Williams, 1:19,256
18. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:19,273
19. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:19,527
20. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:19,570

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