Martin Brundle: «F1 wird Vettel schnell vergessen»
Martin Brundle und Sebastian Vettel in Miami
Das GP-Wochenende auf dem Hungaroring begann mit einem Paukenschlag: Der 53-fache GP-Sieger Sebastian Vettel gab bekannt, dass Abu Dhabi 2022 sein letzter Formel-1-WM-Lauf sein werde, der Weltmeister der Jahren 2010–2013 verlässt die Bühne der Königsklasse.
Martin Brundle, selber 158 Grands Prix alt geworden, hat den Deutschen während der ganzen Karriere begleitet. Der 63-jährige Engländer sagt zum Rücktritt des Heppenheimers: «Abu Dhabi wird der 300. WM-Lauf von Seb sein, und es kommt einem überhaupt nicht wie 15 Jahre vor, dass Vettel als Freitag-Fahrer von BMW-Sauber unterwegs war, dann als Teenager sein GP-Debüt gab und mit 20 Jahren und Toro Rosso seinen ersten Grand Prix gewann. Danach folgte die grandiose Ära mit Red Bull Racing und vier Titeln.»
«Vettel ist an Siegen der dritterfolgreichste Fahrer, nach Lewis Hamilton und Michael Schumacher, er ist der jüngste Formel-1-Champion, mit 23 Jahren und vier Monaten. Er ist heute erst 35 Jahre alt, aber seine Kerze brannte an beiden Enden.»
«14 seiner 53 Siege hat er innerhalb von sechs Jahren bei Ferrari eingefahren. Letztlich ist sein Plan gescheitert, mit Ferrari Weltmeister zu werden, aber nur Niki Lauda und Michael Schumacher haben öfter in Rot gewonnen.»
«Ich habe Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner gefragt, ob er es als Fehler ansehe, dass Vettel damals zu Ferrari gewechselt hat. Aber selbst Horner sagte mir, der Wechsel Ende 2014 sei völlig logisch gewesen.»
«Sebastian will sich mehr um seine Familie und seine Umwelt-Anliegen kümmern. Er hat aus dem Nichts und mit nur zwei Beiträgen 2,1 Millionen Follower auf Instagram gewonnen. Aber wenn er nicht mehr auf der Formel-1-Bühne steht, wird es für ihn nicht leicht werden, die gleiche Aufmerksamkeit zu finden. Denn unser Geschäft blickt gnadenlos nach vorne, da wird ein Fahrer schnell vergessen. Wie oft etwa ist in der Formel 1 in diesem Jahr vom Ende 2021 zurückgetretenen Kimi Räikkönen gesprochen worden?»
«Für mich ist Sebastian Vettel ein wahrer Champion und ein guter Mensch durch und durch. Es war in all den Jahren ein absolutes Vergnügen, mit ihm zu arbeiten.»
Ungarn-GP, Hungaroring
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:39:36,533 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +7,834 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +12,337
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +14,579
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +15,688
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +16,047
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1:18,300 min
08. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
17. Alexander Albon (T), Williams, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
19. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +2 Runden
Out
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Motor
WM-Stand (nach 13 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 258 Punkte
02. Leclerc 178
03. Pérez 173
04. Russell 158
05. Sainz 156
06. Hamilton 146
07. Norris 76
08. Ocon 58
09. Bottas 46
10. Alonso 41
11. Magnussen 22
12. Ricciardo 19
13. Gasly 16
14. Vettel 16
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Stroll 4
19. Albon 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 431 Punkte
02. Ferrari 334
03. Mercedes 304
04. Alpine 99
05. McLaren 95
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 27
09. Aston Martin 20
10. Williams 3