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FIA-Chef Ben Sulayem: F1 2023 mit anderen Regeln

Von Mathias Brunner
FIA-Chef Mohammed Ben Sulayem mit Formel-1-Weltmeister Max Verstappen

FIA-Chef Mohammed Ben Sulayem mit Formel-1-Weltmeister Max Verstappen

Mohammed Ben Sulayem, seit Dezember 2021 Präsident des Autosport-Weltverbands FIA, beendet alle Spekulationen: «Wir werden das Formel-1-Reglement für die Saison 2023 ändern.»

FIA-Chef Ben Sulayem: F1 2023 mit anderen Regeln
Mohammed Ben Sulayem, seit Dezember 2021 Präsident des Autosport-Weltverbands FIA, beendet alle Spekulationen: «Wir werden das Formel-1-Reglement für die Saison 2023 ändern.»

Monatelange wurde hinter den Kulissen lobbyiert, nun hat Mohammed Ben Sulayem, Chef des Autosport-Weltverbands FIA, dem einen Riegel geschoben. Der 60-Jährige aus Dubai twittert: «Ich habe das Problem des Porpoising mit allen zwanzig Fahrern und zehn Teamchefs diskutiert und darf bestätigen – wir werden Änderungen am technischen Reglement noch in dieser Woche dem Motorsport-Weltrat zur Abstimmung vorlegen. Dies zusätzlich zu Massnahmen, die wir für den Rest der laufenden Saison ergreifen.»

Kern des Vorgehens der FIA ist diese Nickbewegung des Autos unter aerodynamischer Volllast, eine Auswirkung der modernen Flügelautos, die überaus sensibel auf Veränderungen des Bodenabstands reagieren.

Der Wagen gerät in eine Schwingung, da reicht schon eine Bodenwelle. Durch eine solche Instabilität reisst der Abtrieb ab, das Auto geht hoch und dann baut sich der Abtrieb von neuem auf, der Wagen senkt sich wieder. Das wiederholt sich in sehr schneller Folge. Dieser Effekt ist eine Kombination verschiedener Faktoren. Es geht um Feinheiten der mechanischen Abstimmung und der Aerodynamik.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff sprach von erheblichen gesundheitlichen Risiken für die Fahrer. «Die FIA hat ein medizinisches Gutachten über Porpoising in Auftrag gegeben. Das Resümee der Ärzte lautet – Frequenzen von ein bis zwei Hertz, die über ein paar Minuten anhalten, können zu Gehirnschäden führen. Wir jedoch haben sechs bis sieben Hertz und dies über mehrere Stunden. Die FIA muss etwas dagegen tun, sie hat gar keine andere Wahl.»

Christian Horner von Red Bull Racing sagt hingegen: «Da gibt es ganz viel Lobby-Arbeit im Hintergrund, um das Reglement zu beeinflussen, so dass ein gewisses Team das Auto tiefergelegt einsetzen kann und dadurch profitiert.»

«Ich finde es ziemlich spät, hier etwas zu unternehmen. Wir hatten solche Probleme nicht. Und nur ein Team hatte auf diesem Gebiet echte Schwierigkeiten. Einige der hellsten Köpfe der Rennwagen-Branche arbeiten in der Formel 1. Auch an diesem Problem. An den vergangenen Rennwochenenden sah das eigentlich ganz gut aus. Also sollten wir nicht überreagieren und Änderungen einführen, welche gravierende Folgen haben.»

Das Thema bleibt siedend heiss, schon nach der Sommerpause im Rahmen des Grossen Preises von Belgien (28. August). Dann will die FIA umsetzen, was im Frühsommer so formuliert worden ist: «Im Interesse der Sicherheit schreitet der Autosport-Weltverband ein. Zu den Massnahmen der FIA gehört, dass Unterboden und Schleifblöcke genauer untersucht werden, sowohl in Bezug auf ihr Design als auch auf ihren Verschleiss. Wir werden ferner eine Obergrenze für Vertikal-Schwingungen definieren.»

Konkrete Umsetzung: Wird bei einem Rennwagen übermässige Oszillation festgestellt, gilt der Wagen als unsicher und muss nachjustiert werden. In der Regel bedeutete dies für einen Rennstall – den Abstand zum Boden erhöhen, Federn und Dämpfer anders einstellen. Das kostet zwar Leistungsfähigkeit, verringert aber das gefürchtete «Porpoising».

Gleichzeitig haben die technischen Experten der FIA Massnahmen im Hinblick auf die Rennwagen 2023 ausgearbeitet. Auch dies gilt als kritisch, denn die GP-Teams arbeiten längst an den Modellen für die kommende Saison. Eine dieser Massnahmen besteht darin, die Kanten des Unterbodens um 25 Millimeter anzuheben.

Ungarn-GP, Hungaroring

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:39:36,533 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +7,834 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +12,337
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +14,579
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +15,688
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +16,047
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1:18,300 min
08. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
17. Alexander Albon (T), Williams, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
19. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +2 Runden
Out
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Motor

WM-Stand (nach 13 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 258 Punkte
02. Leclerc 178
03. Pérez 173
04. Russell 158
05. Sainz 156
06. Hamilton 146
07. Norris 76
08. Ocon 58
09. Bottas 46
10. Alonso 41
11. Magnussen 22
12. Ricciardo 19
13. Gasly 16
14. Vettel 16
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Stroll 4
19. Albon 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 431 Punkte
02. Ferrari 334
03. Mercedes 304
04. Alpine 99
05. McLaren 95
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 27
09. Aston Martin 20
10. Williams 3

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