FIA-Strafen: Das sind die grössten Formel-1-Sünder
Sebastian Vettel
Zur Saison 2014 hin führte der Autosport-Weltverband FIA ein Strafpunktesystem ein: Maximal elf Strafpunkte darf sich ein Grand-Prix-Pilot in einem Zeitraum von zwölf Monaten (also über eine Saison hinaus) leisten. Wer sich zwölf oder mehr zuschulden kommen lässt, der kommt gewissermassen auf die Strafbank und muss einen Grand Prix lang zuschauen.
Passiert ist das noch nie. Die letzte Rennsperre durch die FIA gab es 2012 für den Genfer Romain Grosjean, Auslöser der Startkollision beim Belgien-GP in Spa-Francorchamps. In Monza musste Grosjean zuschauen und wurde bei Lotus durch den Belgier Jérôme d’Ambrosio ersetzt.
Zur Sommerpause 2022 hin zeigt sich dieses Bild: Am meisten Strafpunkte haben derzeit Max Verstappen (Red Bull Racing) und Pierre Gasly (AlphaTauri), nämlich sieben. Eine reine Weste haben derzeit Charles Leclerc, Carlos Sainz, Lewis Hamilton und Mick Schumacher.
Eine andere Möglichkeit der FIA-Offiziellen, auf Regelverstösse zu reagieren – Geldstrafen. Am häufigsten werden Rennställe zur Kasse gebeten, wenn sie etwa einem Piloten nach einem Reifenwechsel zu früh das Signal zum Losfahren geben und damit einen heranschiessenden Rivalen gefährden.
Aber auch für Fahrer kann es Geldstrafen geben. Und ausgerechnet der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel musste 2022 am tiefsten in die Tasche greifen, 35.900 Euro wurden fällig.
Der 53-fache GP-Sieger erhielt dabei 25.000 Euro Strafe, weil er die Fahrerbesprechung am Red Bull Ring vorzeitig verliess. 5000 Euro wurden fällig, weil er in Melbourne nach einem Unfall mit einem Scooter über die Rennstrecke Richtung Box zurückfuhr.
Weitere Strafen kamen wegen zu schnellen Fahrens in der Boxengasse. Hier wird in der Regel so vorgegangen: Liegt ein technisches Problem vor, muss das Team bezahlen, hat jedoch der Pilot vergessen, den Tempo-Begrenzer einzuschalten, dann muss der Fahrer blechen.
Immer wieder fragen SPEEDWEEK.com-Leser: Was macht die FIA eigentlich mit dem Geld?
Es wird zur Entwicklung des Sports und zur Erhöhung der Sicherheit verwendet. 2008 wurde beim Autosport-Weltverband der «Motorsport Safety Develpment Fund» gegründet. Aus diesem Topf wird die Forschung zur Erhöhung der Sicherheit finanziert, beispielsweise von verbessertem Prallschutz.
Das Geld wird auch zur Ausbildung von Streckenposten verwendet – von der Formel 1 bis zum Breitensport auf nationaler Ebene. Ferner wird der Basissport gefördert, so entstanden etwa nationale Formel-4-Serien in den USA und in Australien nicht zuletzt durch Geld, das von der FIA zu den nationalen Verbänden geflossen ist.
Top-Ten der Formel-1-Sünder 2022
1. Sebastian Vettel 35.900 Euro
2. Carlos Sainz 25.000
3. Sergio Pérez 10.500
4. Max Verstappen, Charles Leclerc, Daniel Ricciardo, Lewis Hamilton und Guanyu Zhou, alle 10.000
9. Lance Stroll 5.800
10. Valtteri Bottas 2.000