MotoGP: KTM denkt über neues Motorkonzept nach

3. Training Belgien: Verstappen vorn, Leclerc-Dreher

Von Mathias Brunner
Max Verstappen und Charles Leclerc

Max Verstappen und Charles Leclerc

Drittes Training zum Grossen Preis von Belgien auf dem Circuit de Spa-Francorchamps: Max Verstappen erzielt auf dem schwierigen Kurs in den Ardennen die Bestzeit, Charles Lerclerc erneut mit einem Fehler.

Drittes freies Training auf dem Traditionskurs von Spa-Francorchamps, die letzte Möglichkeit, auf der längsten Strecke dieser Formel-1-Saison, um fürs Abschlusstraining zu üben. Kurios: Max Verstappen und Charles Leclerc, die schnellsten zwei Fahrer vom Freitag, arbeiten längst aufs Rennen hin. Denn der Niederländer und der Monegasse wissen – wegen des Einbaus neuer Motor- und Getriebe-Teile müssen sie in der Startaufstellung zurückrücken. Die Frage wird dann sein: Wie viele Ränge können Max und Charles im Grand Prix gutmachen?

Das dritte Training begann bei klammen 15 Grad, Asphalttemperatur 20 Grad. Inzwischen steht fest: Ein Drittel des Startfelds wird strafversetzt – Verstappen, Leclerc, Ocon, Norris, Zhou, Schumacher und Bottas. Wer sich exakt wo in der Startaufstellung einreihen wird, das wird das Abschlusstraining zeigen.

Regen lag in der Luft, daher gingen die meisten Fahrer sofort auf die Bahn,. Was am Freitag aufgefallen war: Max Verstappen bringt die Pirelli-Walzen schnell auf Temperatur, Mercedes tut sich da sehr schwer. Red Bull Racing fuhr mit mehr Abtrieb als Ferrari, was sich in einem stattlichen Vorsprung im mittleren Pistenteil niederschlug.

Im dritten Training experimentierte Mercedes mit unterschiedlichen Heckflügeln an den Autos von Lewis Hamilton und George Russell – Hamilton mit weniger Abtrieb für mehr Top-Speed, Russell mit steiler gestelltem Flügel für mehr Downforce, auf Kosten der Höchstgeschwindigkeit.

Russell kam bei seinem ersten Versuch nicht auf Touren und monierte am Funk: «Massives De-Rating in der letzten Kurve.» Hier geht es um die Art und Weise, wie Energie gespeichert und wird. Das fühlt sich dann für die Fahrer an wie auf einem alten Fahrrad, wenn auf einmal der Dynamo angehängt wird – ein zähe Sache. Russells Zeit lag vier Sekunden hinter der Bestzeit, und das Gesicht von Mercedes-Teamchef Toto Wolff dazu sagte alles.

Das Grundproblem bleibt: Der Silberpfeil bringt bei solchem Wetter die Reifen nicht auf Temperatur, die Fahrer sind gezwungen, eine sehr schnelle Aufwärmrunde zu fahren, aber das nimmt ihnen die Reifenoberfläche übel, der Wagen rutscht mehr, die Rundenzeit ist schlecht. Ergebnis nach einer Viertelstunde: Hamilton nur Elfter, Russell auf Rang 15.

Mick Schumacher wurde nach 20 Minuten von der Haas-Mannschaft an die Box befohlen: «Wir haben ein kleines Problem mit dem Auto, bitte komm an die Box.» Grund für den Ärger war ein Sensor, der nicht richtig arbeitete, die Techniker tauchten im Heck von Micks Haas-Renner ab. Der Deutsche zu diesem Zeitpunkt mit der schlechtesten Zeit aller 17 Fahrer, die eine volle Runde zurückgelegt hatten, 4,7 Sekunden hinter der Spitze. Das Auto mit einem alten Übel – zu wenig windschlüpfig. Und das ist auf einer Highspeed-Bahn wie Spa-Francorchamps wie ein Mühlstein am Bein.

Nach 25 Minuten machte sich Ferrari-Piloten Carlos Sainz auf eine schnelle Runde. Der Madrilene hatte im ersten Training Bestzeit erzielt und untermauerte seine gute Form mit einer neuen schnellsten Zeit, vor dem verblüffenden Williams-Fahrer Alex Albon.

Neuer Anlauf der Mercedes-Fahrer: Hamilton rückte auf Rang 4 vor, Russell auf Platz 9. Der Abstand von Lewis auf den neuen Leader Sergio Pérez (Red Bull Racing) liess nichts Gutes erahnen – 1,4 Sekunden! Abstand zwischen dem Mexikaner Pérez und Sainz im schnelleren der beiden Ferrari, eine knackige halbe Sekunde. Auf gebrauchten weichen Pirelli verbremste sich Max Verstappen in der Schikane vor Start und Ziel und brach seinen Versuch ab. Dies nach schnellster Sektorenzeit im mittleren Pistenteil.

20 Minuten vor Schluss setzte Max Verstappen die gewohnte Reihenfolge wieder her: neue Bestzeit, eine halbe Sekunde vor Pérez. Sergio haderte mit sich selber: «Aaah, ich war eben etwas neben der Bahn.»

Die FIA meldete: Verstappen hat auf seiner besten Runde zu wenig unter Gelb verlangsamt. Kurz darauf kam Entwarnung – keine weitere Untersuchung notwendig, alles in Ordnung.

Dann rote Flagge: Dreher von Charles Leclerc in den Kiese, der Monegasse schaffte es nach einem Reifenstapelkuss aber aus eigener Kraft wieder auf die Bahn.

Leclerc am Funk: «Ich glaube nicht, dass mein Auto beschädigt worden ist.» Er brachte seinen Wagen an die Box zurück.

Sportwagen-Weltmeister Anthony Davidson rügt: «Charles bleibt ein unzuverlässiger Fahrer, was den Kampf um einen WM-Titel angeht. Mit solchen Fehlern, auch in einem freien Training, wirst du eben nicht Champion.»

Als die Bahn wieder freigegeben wurde, erzielte Sergio Pérez neue Bestzeit, damit beide Red Bull Racing-Renner vorne.

3. Training, Circuit de Spa-Francorchamps

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:45,047 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:45,184
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:45,824
04. Lando Norris (GB), McLaren, 1:45,965
05. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:46,061
06. George Russell (GB), Mercedes, 1:46,071
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:46,120
08. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:46,166
09. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:46,601
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:46,604
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:46,646
12. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:46,769
13. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:46,811
14. Alexander Albon (T), Williams, 1:46,836
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:46,881
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:46,975
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:46,982
18. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:47,035
19. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:47,089
20. Mick Schumacher (D), Haas, 1:52,494

2. Training, Circuit de Spa-Francorchamps

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:45,507
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:46,369
03. Lando Norris (GB), McLaren, 1:46,589
04. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:46,635
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:46,649
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:46,893
07. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:46,975
08. George Russell (GB), Mercedes, 1:47,042
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:47,255
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:47,346
11. Alexander Albon (T), Williams, 1:47,520
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:47,617
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:47,658
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:47,782
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:47,867
16. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:47,944
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:48,208
18. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:48,419
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:48,612
20. Mick Schumacher (D), Haas, 1:49,941

1. Training, Circuit de Spa-Francorchamps

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:46,538 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:46,607
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:46,755
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:47,396
05. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:47,437
06. Alex Albon (T), Williams, 1:47,835
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:48,081
08. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:48,310
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:48,420
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:48,474
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:48,485
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:48,672
13. Lando Norris (GB), McLaren, 1:49,470
14. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:49,664
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:49,813
16. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:50,315
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:50,982
18. Mick Schumacher (D), Haas, 1:51,259
19. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, 1:52,065
20. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, keine Zeit

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