KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Timo Glock über Max Verstappen: «Gala-Vorstellung»

Von Mathias Brunner
Der langjährige Formel-1- und DTM-Fahrer Timo Glock schätzt die bärenstarke Vorstellung von Max Verstappen beim Grossen Preis von Belgien ein und spricht über die erneute Niederlage von Ferrari.

Red Bull Racing hat beim Grand Prix von Belgien auf dem Circuit de Spa-Francorchamps einen blitzsauberen Doppelsieg eingefahren, mit einem grandiosen Max Verstappen und einem guten Sergio Pérez. Ferrari blieb nur Rang 3 für Carlos Sainz und für Charles Leclerc die Einsicht: «Jetzt wird es für uns ganz schwierig.»

Der langjährige Grand-Prix- und DTM-Fahrer Timo Glock hat sich das Geschehen in den belgischen Ardennen für die deutsche Sky angeschaut. Der 91-fache GP-Teilnehmer sagt zur Leistung von Red Bull Racing: «Das ist für alle eine Demonstration gewesen. Die Gegner werden schwer ins Grübeln kommen, Ferrari als Verfolger an erster Stelle. Alle Teams haben gesehen, in welch grossen Schritten Red Bull Racing da vorne enteilt und dass Max Verstappen in einer eigenen Liga gefahren ist. Das war eine Gala-Vorstellung.»

Wie schätzt der 40-Jährige aus Lindenfels die WM-Chancen von Charles Leclerc ein? Timo weiter: «Ich will nicht sagen, die sind bei null und ihnen die Hoffnung nehmen, aber was jetzt in Belgien passiert ist, das ist schon ein grosser Dämpfer im WM-Kampf. Klar ist die Saison noch lang, aber die Dominanz, die Red Bull Racing nun gezeigt hat, die ist nicht von heute auf morgen weg. Das Punktepolster kann Red Bull Racing jetzt gut verwalten. Ferrari ist momentan nicht einen, sondern zwei Schritte hinten.»

Die Rennstrategie von Ferrari gibt oft zu reden, aber Glock, Formel-1-WM-Zehnter 2008 und 2009, findet: «Da hätte man nichts Anderes machen können. Das Problem war, dass Leclerc nach ein paar Runden an die Box musste, wegen dieses Visiers, das sich in der Bremse verfangen hatte, da hat er wieder von vorne anfangen müssen. Aber viel war ohnehin nicht drin. Der Abstand zu Red Bull Racing ist so gross, dass es egal war, was man da strategisch versucht hätte. Es war an diesem Tag rundweg nicht möglich, Max Verstappen zu schlagen. Die Überlegung bei Ferrari muss jetzt sein, wo dieses Defizit herkommt.»

Rennen, Circuit de Spa-Francorchamps

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 44 Runden in 1:25:55,608 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +17,841 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +26,886
04. George Russell (GB), Mercedes, +29,140
05. Fernando Alonso (E), Alpine, +73,256
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +74,936
07. Esteban Ocon (F), Alpine, +75,640
08. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +78,107
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +92,181
10. Alexander Albon (T), Williams, +101,900
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +103,078
12. Lando Norris (GB), McLaren, +104,739
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +105,217
14. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +106,252
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +107,163
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
17. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
Out
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Dreher
Lewis Hamilton (GB), Mercedes, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 14 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 284 Punkte
02. Pérez 191
03. Leclerc 186
04. Sainz 171
05. Russell 170
06. Hamilton 146
07. Norris 76
08. Ocon 64
09. Alonso 51
10. Bottas 46
11. Magnussen 22
12. Vettel 20
13. Ricciardo 19
14. Gasly 18
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Albon 4
19. Stroll 4
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 475 Punkte
02. Ferrari 357
03. Mercedes 316
04. Alpine 115
05. McLaren 95
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 29
09. Aston Martin 24
10. Williams 4

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