Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Charles Leclerc (Ferrari/2.): «Ich bin enttäuscht»

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc ist enttäuscht

Charles Leclerc ist enttäuscht

Grosser Preis von Singapur auf dem Marina Bay Circuit: Ferrari-Fahrer Charles Leclerc erobert im Betonkanal beim anspruchsvollen Nacht-GP den zweiten Platz. Sein Gesicht sagte danach alles.

Die Hitze, die hohe Luftfeuchtigkeit, keine Zeit zum Ausruhen, eine wellige Rennstrecke – der Grosse Preis von Singapur gilt als der kräfteraubendste WM-Lauf des Jahres. Und das ist Charles Leclerc nach seinem zweiten Platz beim Nacht-GP auch anzusehen.

Der Ferrari-Pilot musste sich beim 17. WM-Lauf der Saison nur Sergio Pérez geschlagen geben, es ist der 21. Podestplatz des Monegassen, der neunte in der GP-Saison 2022 und sein zweiter auf dem Marina Bay Circuit, nach dem Sieg 2019.

Der 24-jährige Monegasse berichtet über sein Rennen: «2019 hatte ich hier die Pole, und am Ende hatte Vettel die Nase vorn. Nun wieder die Pole, und dann hat Pérez die Nase vorn. Aber ich könnte nicht sagen, dass sich das anfühlt wie vor drei Jahren, jeder Grand Prix ist wieder anders.»

«Mein Tempo stimmte, aber weil ich beim Start nicht gut wegkam, stand ich von Anfang an mit dem Rücken zur Wand. Ich versuchte dann, Druck auf Checo zu machen, aber jedes Mal, wenn ich mehr Gas gab, dann begannen die Reifen zu überhitzen, und ich musste wieder ein wenig Tempo rausnehmen.»

«Zum Schluss kam ich nochmals ran, aber auch auf Slicks kam ich nicht an Pérez vorbei. Es gab eigentlich nur eine Szene, in welcher kurz daran dachte, an die Innenseite von Sergio zu tauchen, aber letztlich habe ich mich dagegen entschieden, es war mir das Risiko nicht wert. Und als ich gegen ihn den Flügel nicht mehr flachstellen konnte, weil er um mehr als eine Sekunde weggezogen war, fiel ich weiter zurück, weil er dann tollen Speed zeigte.»

«Die Verhältnisse waren tückisch, es war heute sehr leicht, einen Fehler zu machen. Ich gebe zu, dass ich enttäuscht bin, weil ich weiss, dass das Rennen einen ganz anderen Verlauf genommen hätte, wäre ich besser gestartet. Aber die Räder drehten zu stark durch, ich muss mir ansehen, ob das an mir lag oder ob es einen anderen Grund dafür gab.»

«Was mich freut: Wir haben ein gutes Rennwochenende gezeigt, wir haben strategisch richtig entschieden, wir hatten ein konkurrenzfähiges Auto. Zwischen Red Bull Racing und uns geht es oft nur um Nuancen. Es zeigte sich, dass wir beispielsweise nach einer Safety-Car-Phase viel Dampf machen können, dann aber scheint das Auto von Red Bull Racing wieder besser zu sein. Das schwing so hin und her, und es mir oft nicht klar, wieso das so ist.»

Rennen, Singapur

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 2:02:15,238 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +7,595 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +15,305
04. Lando Norris (GB), McLaren, +26,133
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +58,282
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +61,330
07. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +63,825
08. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +65,032
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +66,515
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +74,576
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +93,844
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +97,610
13. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
14. George Russell (GB), Mercedes, +2 Runden
Out
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, Unfall
Esteban Ocon (F), Alpine, Motorschaden
Alex Albon (T), Williams, Aufgabe nach Dreher
Fernando Alonso (E), Alpine, Motorschaden
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Kollision mit Zhou
Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, Kollision mit Latifi

WM-Stand (nach 17 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 341 Punkte
02. Leclerc 237
03. Pérez 235
04. Russell 203
05. Sainz 202
06. Hamilton 170
07. Norris 100
08. Ocon 66
09. Alonso 59
10. Bottas 46
11. Ricciardo 29
12. Vettel 24
13. Gasly 23
14. Magnussen 22
15. Stroll 13
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 11
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. De Vries 2
21. Latifi 0
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal

01. Red Bull Racing 576 Punkte
02. Ferrari 439
03. Mercedes 373
04. McLaren 129
05. Alpine 125
06. Alfa Romeo 52
07. Aston Martin 37
08. Haas 34
09. AlphaTauri 34
10. Williams 6

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