Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Flavio Briatore: «Fernando Alonso wie ein Rottweiler»

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso hat mit Aston Martin grosse Pläne: «Wir sind nicht da, um Fünfter oder Sechster zu werden.» Sein langjähriger Wegbegleiter Flavio Briatore weiss: Alonso wird voll reinhauen.

Das ist schon ein wenig verrückt: Als Fernando Alonso zu seinem ersten Formel-1-Rennen antrat, im März 2001 in Melbourne (Australien), da war in der gleichen Stadt sein 2023er Gegner Oscar Piastri noch nicht mal geboren!

Aber vom Alter lässt sich ein Alonso nicht aufhalten, der zu diesem Thema mal gesagt hat: «Alter? Was ist das schon. Eine Zahl im Reisepass, mehr nicht.» Mit 41 Jahren war Alonso beim Nachsaisontest der erste Mann, der mit seinem Rennwagen auf die Bahn ging. Der Formel-1-Champion von 2005 und 2006 wollte keine Sekunde Testzeit verschenken mit seinem neuen Arbeitgeber.

Die Zielrichtung ist klar, wie er in Abu Dhabi festhielt: «Aston Martin ist nicht in der Formel 1, um Fünfter, Sechster oder Vierter in der Konstrukteurswertung zu werden. Das Team ist hier, um die WM zu gewinnen, und genau das werden wir mittelfristig versuchen.»

Alonso weiss: Jeder Stammfahrer hat im Februar 2023 nur eineinhalb Tage, um sich auf die Saison vorzubereiten. Da ist Grundlagenarbeit wie beim Nachsaisontest auf dem Yas Marina Circuit Gold wert.

Der 32-fache GP-Sieger in einer Medienrunde mit SPEEDWEEK.com: «Ganz wichtig war, dass wir erst kurz zuvor hier das Rennwochenende gefahren haben, die ganzen Eindrücke waren also noch sehr frisch. Das hat sehr geholfen. Für mich gab es sehr viel zu tun, denn alles ist anders – Sitzposition, Lenkrad-Funktionen, Servo-Lenkung, Funk, Abläufe im Team, Kleinigkeiten wie der Warnton, wenn hochgeschaltet werden soll, da gibt es unzählige Dinge auszusortieren. Aber wir konnten heute sehr viel davon anpacken und eine gute Basis schaffen.»

«Wir wissen jetzt auch: Ich brauche einen anderen Sitz. Meine ganze linke Seite tut weh. Ich machte mir ein wenig Sorgen wegen der Lenkung. Ich weiss noch, wie ich zu Alpine kam, und es dauerte ungefähr fünf Monate, bis ich das richtige Gefühl von der Lenkung bekam. Hier aber ist die Ausgangslage sehr viel besser.»

«Es war nicht nur ein tolles Gefühl, für eine Kult-Marke wie Aston Martin auf die Bahn zu gehen, ich habe auch erlebt, wie viel Talent hier an der Arbeit ist, und das stimmt mich für das kommende Jahr sehr optimistisch. Ich habe nun die Zeit, mir alles in Ruhe durch den Kopf gehen zu lassen, was ich heute eingesaugt habe.»

«Es ist immer eine Herausforderung, sich in ein neues Arbeitsumfeld einzuarbeiten, aber letztlich gibt die Stoppuhr die Antwort. Und ich war schon bald mit konkurrenzfähigen Zeiten unterwegs. Ich muss mich ein wenig zusammenreissen, dass ich nicht euphorisch werde, aber die Arbeit heute hat so viel Lust auf 2023 gemacht. Ich erkenne, wie viel Potenzial in diesem Team steckt, und ich kann es kaum erwarten, mich voll in die Arbeit zu werfen.»

Der Asturier hat seit Barcelona 2013 (mit Ferrari) keinen Grand Prix mehr gewonnen, aber Alonso sagt: «Wieder Rennen zu gewinnen und einen dritten Titel zu jagen, das treibt mich an.»

«Als ich für Aston Martin einen Vertrag unterzeichnet habe, war ich zu 90 Prozent happy. Nun ist mein Glücksniveau auf 100 Prozent.»

Die Hingabe ist beim Unermüdlichen ohnehin immer auf Höchstniveau, wie sein langjähriger Wegbegleiter und Förderer Flavio Briatore weiss. Der 72-jährige Erfolgs-Unternehmer sagte über Alonso in Abu Dhabi gegenüber Dazn: «Fernando ist wie ein Rottweiler. Aston Martin erhält einen Rottweiler, und ich bin tief davon überzeugt, dass Fernando dort ein, zwei fabelhafte Saisons zeigen kann.»

Alonso ist zudem ein Fan-Magnet in einer Königsklasse, die Briatore bezeichnet als «fantastisch, medientechnisch ganz stark. Wir haben einen ausverkauften Grand Prix nach dem anderen – die Formel 1 ist derzeit super-erfolgreich.»

Abu Dhabi-GP, Yas Island

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:27:45,914 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,771
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +10,093
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +24,892
05. George Russell (GB), Mercedes, +35,888
06. Lando Norris (GB), McLaren, +56,234
07. Esteban Ocon (F), Alpine, +57,240
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +76,931
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +83,268
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +83,898
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +89,371
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
13. Alex Albon (T), Williams, +1
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1
16. Mick Schumacher (D), Haas, +1
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
18. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +3 Runden
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +3
Out
Fernando Alonso (E), Alpine, Wasserleck

WM-Schlussstand (nach 22 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 454 Punkte
02. Leclerc 308
03. Pérez 305
04. Russell 275
05. Sainz 246
06. Hamilton 240
07. Norris 122
08. Ocon 92
09. Alonso 81
10. Bottas 49
11. Ricciardo 37
12. Vettel 37
13. Magnussen 25
14. Gasly 23
15. Stroll 18
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 12
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 759 Punkte
02. Ferrari 554
03. Mercedes 515
04. Alpine 173
05. McLaren 159
06. Alfa Romeo 55
07. Aston Martin 55
08. Haas 37
09. AlphaTauri 35
10. Williams 8

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