Dr. Helmut Marko (Red Bull): In Erfolgsspur bleiben
Oliver Mintzlaff mit Max Verstappen und Dr. Helmut Marko
Am 22. Oktober verlor die Welt einen grossen Visionär – Dietrich «Didi» Mateschitz, jenen Mann, der aus der Marke Red Bull einen Welterfolg gemacht hat.
Am 4. November wurde bekannt, wie das Red Bull-Konzernmanagement neu aufgestellt wird. Neu stehen drei Manager an der Spitze des Konzerns: Franz Watzlawick ist als «CEO Beverage Business» für das Kerngeschäft von Red Bull zuständig, also für die Produktion, den Absatz und die Vermarktung der Getränke; Alexander Kirchmayr ist neuer Finanzchef (CFO); Oliver Mintzlaff leitet künftig als «CEO Corporate Projects und Investments» die Sportdivision des Konzerns.
Sofort stellten sich viele Fans die Frage: Wie geht es mit dem Engagement von Red Bull in der Königsklasse weiter? Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko im Interview mit SPEEDWEEK.com: «Es gibt das generelle Bekenntnis beider Gesellschafter (Red Bull-Erbe Mark Mateschitz und die thailändische Familie Yoovidhya, die Red.), dass vom Marketing-Standpunkt aus die Formel 1 das stärkste Instrument ist, das nicht in Frage gestellt wird. Es gibt auch gemäss der Gesellschafter keinen Plan, AlphaTauri zu verkaufen. Sie wollen das, was Didi Mateschitz als Nachwuchsteam kreierte, fortführen.»
Inzwischen ist Mintzlaff von Dr. Marko in die Heimatstadt des Motorsportberaters eingeladen worden, nach Graz. In der Kleinen Zeitung sagt der 1971er Le Mans-Sieger Marko dazu: «Es war zwar nicht das erste Kennenlernen, aber das erste Gespräch über die Zukunft und wie wir diese angehen wollen.»
Der 79-jährige Marko weiter: «Wir haben dieselbe Grundtendenz, und er hat sich noch einmal ganz genau über das Team erkundigt und gut informiert.»
«Es ist kein Geheimnis, dass wir das Flaggschiff von Red Bull sind. Red Bull Racing steht schon seit langem sensationell da, was Zahlen, Erfolg und Marketing betrifft. Wir waren uns also schnell einig, dass wir das Team in diese erfolgreiche Richtung weiterführen wollen.»
In den letzten Wochen gab es spektakuläre Wechsel bei den Teamchefs: In einem Zeitraum von eben mal 15 Stunden passierte das hier – Williams bestätigte, dass Teamchef Capito und Technikchef Demaison gehen. Fred Vasseur wird von Sauber verabschiedet. Fred Vasseur wird von Ferrari begrüsst. Andreas Seidl wird von McLaren verabschiedet. Andreas Seidl wird von Sauber begrüsst (was von Audi begrüsst wird). Andrea Stella rückt bei McLaren auf den Posten von Seidl.
Red Bull stellt die dienstältesten Teamchefs bei ihren Teams: Christian Horner leitet Red Bull Racing seit 2005, Franz Tost leitet AlphaTauri (früher Toro Rosso) seit 2006.
Dr. Marko: «Kontinuität ist mit Sicherheit ein ganz wichtiger Bestandteil des Erfolgs, auch wenn die Leistungen von AlphaTauri nicht zufriedenstellend waren. Wir sind gerade dabei, das zu analysieren. Man wird sehen, wie wir die Weichen für die Zukunft stellen.»