Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Max Verstappen zu wenig gut? Nur ein Missverständnis

Von Mathias Brunner
​Im Herbst verglich der Techniker Guillaume Rocquelin die GP-Stars Sebastian Vettel und Max Verstappen. Red Bull Racing-Chefingenieur Paul Monaghan glaubt: Dabei entstand ein falscher Eindruck.

Jahrelang war er treuer Wegbegleiter von Sebastian Vettel bei Red Bull Racing: der heute 48-jährige Guillaume Rocquelin aus dem französischen Dijon. «Rocky», der im Frühling 2022 den Posten des leitenden RBR-Ingenieurs abgab, um mit den Red Bull-Junioren zu arbeiten, hat im Herbst in der Eurosport-Sendung «Les Fous du Volant» (die Lenkrad-Verrückten) die beiden Ausnahmekönner Vettel und Verstappen miteinander vergleichen.

Dabei sagte «Rocky»: «Als Sebastian damals von Toro Rosso zu Red Bull Racing kam, war er der komplettere Fahrer. Er war gewissermassen durch die Michael Schumacher-Schule gegangen und hatte dessen ganze Tugenden verinnerlicht. Er stellte einen Haufen Fragen, er machte sich sehr viele Notizen, er war von Beginn an überaus gründlich. Seine WM-Titel waren keine Kinder des Zufalls. Er war technisch und mental sehr weit. Max auf der anderen Seite ist möglicherweise mit noch mehr Talent beschenkt worden, worauf er sich zunächst am meisten verlassen hat.»

«Max ist von gewaltigem Selbstvertrauen beseelt, er weiss genau, was er will, und er ist sehr direkt. Aber gemessen an anderen Spitzenpiloten kann er technisch zulegen, da ist noch sehr viel Raum für Verbesserungen. Max ist eine natürliche Führungspersönlichkeit, und ich denke, er wird nur noch stärker, wenn er an technischem Know-how gewinnt, in der Art und Weise, wie ein Racer sein Auto in allen Feinheiten abstimmt.»

«Verstappen begann in der Formel 1 extrem jung, da fehlte noch Abgeklärtheit. Nach dem Schritt von Toro Rosso zu Red Bull Racing hat er sich Schritt um Schritt gesteigert, der erste Sieg gleich im ersten Rennen für uns war dabei ein wichtiger Meilenstein. Mit mehr und mehr Erfolg ist auch seine Verbindung zu den Technikern immer enger geworden.»

Einige Worte von «Rocky» erzeugten Wirbel, und Paul Monaghan wollte das so nicht auf sich sitzen lassen. Der 55-jährige Engländer, Chefingenieur von Red Bull Racing, ist der Ansicht, dass sein langjähriger Teamgefährte «entweder falsch übersetzt oder falsch zitiert worden ist. Jedenfalls fand ich, dass in den Medien zum Teil ein falscher Eindruck über Verstappen entstanden ist.»

«Fakt ist, dass Max technisch unheimlich begabt ist. Da wurde mit seinem Vater in jungen Jahren sehr viel wertvolle Grundlagenarbeit getan. Max weiss sehr genau, wovon er spricht und was er von einem Rennwagen spüren will.»

«Auf der anderen Seite wissen wir Ingenieure, bei welcher Art von Fahrzeug-Handling er sich am besten einbringen kann. Er braucht ein Auto, das es ihm erlaubt, sein ganzes Können in Sachen Reifen-Management auszuspielen.»

Was Max selber immer wieder betont hat, wünscht er sich ein Auto, das ihm an der Vorderachse sehr viel Gefühl schenkt, einen Rennwagen, der knackig einlenkt, und wenn dadurch das Heck etwas lebhaft wird, kann er durch seine überragende Fahrzeugbeherrschung gut damit leben. Untersteuernde Autos, Grundtendenz der neuen Flügelwagen-Generation, liegen ihm weniger.

Paul Monaghan weiter: «Wenn wir uns die Ergebnisse von Max anschauen, dann wäre das alles nicht möglich gewesen, wäre er nicht ein überragender Rennfahrer. Kann er sich noch verbessern? Natürlich kann er das. Es gibt immer Bereiche, in welchen ein Pilot noch zulegen kann. Max ist ein Fahrer, der sehr gründlich darüber nachdenkt, wo sich Zeit finden lässt. Dann liegt es an uns, ihm ein Auto auf die Räder zu stellen, mit dem er das umsetzen kann.»

Formel 1 2023

Präsentationen
11. Februar: AlphaTauri in New York (nur Lackierung)
13. Februar: Aston Martin in Silverstone
14. Februar: Ferrari in Maranello
16. Februar: Alpine in London

Wintertests
23. bis 25. Februar: Bahrain International Circuit

Formel-1-WM-Kalender
05.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
19.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
02.04. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
30.04. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku *
07.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami
21.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
28.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
04.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
18.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
02.07. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg *
09.07. Grossbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
23.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
30.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa *
27.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
03.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
17.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
24.09. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
08.10. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha *
22.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin *
29.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
05.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos *
18.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
26.11. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island

* Sprint-Format

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