FIA-Präsident Ben Sulayem: Grenze überschritten?

Von Rob La Salle
FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem

FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem

​Im Dreieck zwischen dem Autosport-Weltverband FIA, der Formel 1 und dem kommerziellen Rechteinhaber Liberty Media knistert es: FIA-Chef Mohammed Ben Sulayem steht im Zentrum der Kritik.

Die Formel 1 boomt, das weckt Begehrlichkeiten. Der saudi-arabische Staatsfonds PIF (Public Investment Fund) soll die Formel 1 kaufen wollen, Gerüchten zufolge bewegt sich ein Angebot im Bereich von 20 Milliarden Dollar. Liberty Media, der heutige kommerzielle Rechteinhaber, hatte die Formel 1 2017 für 4,4 Milliarden Dollar gekauft.

Der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman hat sich für den Staatsfonds zum Ziel gesetzt, bis ins Jahr 2025 ein Vermögen von 1,1 Billiarden Dollar zu verwalten (heute sind es mehr als 400 Milliarden Dollar). Er will PIF zum «globalen Investitions-Kraftwerk und bevorzugten Partner für innovative und transformative Unternehmen weltweit» machen.

Mohammed Ben Sulayem, Präsident des Autosport-Weltverbands FIA, hat sich daraufhin unaufgefordert zu Wort gemeldet. Der Automobil-Weltverband sei «als gemeinnützige Organisation vorsichtig, wenn es um angeblich überhöhte Preisschilder von 20 Milliarden US-Dollar geht, die der Formel 1 auferlegt werden. Jeder mögliche Käufer sollte gesunden Menschenverstand einsetzen und das größere Wohl des Sports bedenken und einen klaren, nachhaltigen Plan haben – nicht nur eine Menge Geld», schrieb Ben Sulayem auf Twitter.

«Es ist unsere Pflicht, über zukünftige Auswirkungen auf Promoter im Hinblick auf höhere Renngebühren und andere kommerzielle Kosten und alle nachteiligen Auswirkungen nachzudenken, die es auf Fans haben könnte», so der 61-jährige FIA-Chef weiter.

Nur: Die FIA hat das Recht zur Verwertung der kommerziellen Rechte an der Formel 1 im Jahre 2001 für eine Laufzeit von 100 Jahren an die «Formula One Group» abgetreten.

Liberty Media und die F1-Gruppe reagierten auf den Tweet des FIA-Chefs mit einer gemeinsamen Erklärung, wonach «solche Äusserungen in inakzeptabler Weise in unsere Rechte eingreifen. Solche Kommentare schädigen den Wert der Liberty Media Corporation», hiess es da; mit dem Hinweis darauf, dass die FIA für eine solche Kompetenz-Überschreitung sogar rechtlich belangt werden könne.

Und weiter: «Die FIA hat damals unmissverständlich zugesagt, dass sie nichts unternehmen wird, was den Besitz, das Management und/oder die Verwertung dieser Rechte beeinträchtigt.»

Wieso sich Mohammed Ben Sulayem hier so einbringt, ist unklar. Es kursiert im Internet die Verschwörungs-Theorie, dass mit gezielten Äusserungen der Preis für die Formel-1-Rechte gedrückt werden solle. Bereits kursiert im Netz auch, dass Liberty Media ein anderer FIA-Chef lieber wäre. Einer, der sich vielleicht nicht ständig zu allem und jedem äussere.
Das sind alles nur Mutmassungen, die mit Vorsicht zu geniessen sind. Was feststeht: Die Position des mehrfachen Rallye-Champions Ben Sulayem – im Dezember 2021 als Nachfolger von Jean Todt FIA-Präsident geworden – ist nur dann gefährdet, wenn dem Mann aus Dubai krasses Fehlverhalten nachgewiesen werden könnte.

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02.04. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
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18.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
02.07. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg *
09.07. Grossbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
23.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
30.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa *
27.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
03.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
17.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
24.09. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
08.10. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha *
22.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin *
29.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
05.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos *
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26.11. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island

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